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Bad Liebenwerda - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Adventsbräuche: Was wir feiern, was wir »brauchen«

»Alles auf Anfang« – so hieß eine TV-Serie mit dem Obertitel »Männer!« Es ging – vordergründig – um »das Trennungschaos aus männlicher Perspektive« und damit – hintergründig – um einen uralten Traum der Menschen: Alles löschen, auf Null stellen und neu beginnen, auf einem unbeschriebenen weißen Blatt. Von Christel Köhle-Hezinger Geht das so? Lassen sich Anfänge so »begehen«? Zwei eng ineinander verwobene Dinge stehen dem entgegen. Es ist die Kultur und die Memoria, das Gedächtnis. Denn...

  • Weimar
  • 30.11.17

Kirchenjahr: Das Leben feiern!

Am 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr und in unserer Kirchenzeitung ein neuer Glaubenskurs. Er widmet sich den kirchlichen Festen und Feiertagen. Von Fabian Vogt »Die höchste Kunst ist es, Feste zu feiern.« Hat zumindest Johann Wolfgang von Goethe behauptet. Und vermutlich hat er recht. Die Feiertage im Kirchenjahr sind nämlich eine kleine Anleitung für Lebenskunst, weil sie wie ein »Bilderbuch der menschlichen Existenz« alle wesentlichen Aspekte des Daseins behandeln – von der Geburt bis...

  • Weimar
  • 30.11.17

Haushalter Gottes

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12, Vers 48 b Von Ute Mertens, Superintendentin im Kirchenkreis Elbe-Flämig Gott ist ein Unternehmer! So stellt ihn uns Jesus am Ewigkeitssonntag vor Augen. Der Haushalt Gottes muss verwaltet werden. Sein Kapital ist die Liebe und sein höchstes Gut das Evangelium. Gott nimmt uns in den Dienst als Verwalter seines Haushaltes. Er vertraut uns diesen Haushalt mit allen Gütern...

  • Elbe-Fläming
  • 22.11.17

Trauer ist wie Liebeskummer

Der Tod des eigenen Kindes ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Hans Schneiderhans’ Sohn Till ist bei einem Busunglück in Argentinien ums Leben gekommen. Nach dem Abitur war der 19-Jährige zusammen mit einer Freundin zu einer Weltreise aufgebrochen. Beide starben bei dem Unfall. Herr Schneiderhans, was macht die Nachricht vom Tod des Sohnes mit einem Vater? Schneiderhans: Die erste Reaktion war Ungläubigkeit. Ich dachte, das kann nur eine Verwechslung sein. Es ist natürlich...

  • Weimar
  • 22.11.17

Der Tod ist nicht das Ende – Fortsetzung folgt

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lukas 12, Vers 35 Von Sophie Kersten, Pfarrerin in Langula-Kammerforst So gedenken wir des Endes. Und es sind so viele Kerzen in diesem Jahr. Wir nennen die Namen, den Geburtstag, den Sterbetag, und wir entzünden eine Kerze für jeden. Für jeden einzelnen Menschen, der von uns gegangen ist, für jeden, der Licht in unser Leben gebracht hat als Ehefrau, Vater, Kind, Freund. Beim Entzünden kommen die Erinnerungen. An die Menschen auf den...

  • Weimar
  • 22.11.17

Zum Wohl anderer

Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Lukas 16, Vers 8 Von Ute Mertens, Superintendentin im Kirchenkreis Elbe-Fläming Jesus hat Humor! Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter in Lukas 16 stiftet Verwirrung. Da beschuldigt ein Herr seinen Verwalter, Besitz zu verschleudern. Er soll vor ihn treten, Rechenschaft ablegen und dann verliert er seine Stellung. Was soll nun aus dem Verwalter werden? Richtig arbeiten oder betteln gehen will er nicht. Also ruft er...

  • Weimar
  • 21.11.17

Unverdauliches Schwarzbrot des Glaubens

Das Sündenbekenntnis geht manchen Christen nicht leicht über die Lippen Von Margrit Klatte Allmächtiger Gott, barmherziger Vater! Ich armer, elender, sündiger Mensch… – Frau Pfarrerin, spätestens hier steige ich aus, verschließt sich mir alles.« – Worte einer regelmäßigen Gottesdienstbesucherin. Sie ist keine Ausnahme in unseren Gemeinden. Sie beschreibt die Wahrnehmung vieler, die sich dem christlichen Glauben annähern. Dass Martin Luther das hier zitierte Beichtgebet, das ihm oft...

  • Weimar
  • 21.11.17

Uns selbst zuwider – vor Gott

Buß- und Bettag am 22. November: Vom Sinn und Ziel der Buße Von Ulrich Schacht Wer Buße sagt als Christ, muss sie auch tun. Aber was heißt Buße? Was meint sie, wenn sie nicht in einem formal-juristischen Sinne abgeleistet werden soll für eine (Straf-)Tat, eine Schuld, die nach Buße verlangt, nach Ablass oder Ableistung aber getilgt ist? Luther hat das »dritte Sakrament«, wie er die Buße auch nennt, in seinem »Großen Katechismus« nicht nur scharf umrissen, er hat sie vor allem tief verankert....

  • Weimar
  • 21.11.17
Seit dem 19. Jahrhundert ist die Erde in 24 Zeitzonen eingeteilt. | Foto: epd-bild

Sie ist messbar, aber niemand weiß, was Zeit ist

Die Uhren wurden umgestellt – die Zeit nicht. Philosophen, Theologen und Wissenschaftler zerbrechen sich seit Jahrtausenden die Köpfe darüber, was Zeit ist. In den monotheistischen Religionen ist es Gott als Schöpfer, der Herr über Zeit und Raum ist. »Meine Zeit steht in deinen Händen«, heißt es im 31. Psalm des Alten Testaments, gemeint ist die Lebenszeit. Für die meisten Kosmologen entstanden Raum und Zeit mit dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren. Dabei weist der »Zeitpfeil« immer nach vorn...

  • Weimar
  • 09.11.17
Ute Mertens, Superintendentin im Kirchenkreis Elbe-Fläming | Foto: privat

Ein starkes Gebot

Jesus sprach: Ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Lukas 6, Verse 27+28 Von Ute Mertens Das geht zu weit! Da werde ich angegriffen, verletzt. Da gibt es böse Nachrichten im Netz. Und ich soll das alles unter den Teppich kehren. Das Deckmäntelchen der Nächsten- oder eben der Feindesliebe einfach drüberdecken? Alles schlucken, nur weil ich ein guter Christ bin? Jesus – das geht zu...

  • Elbe-Fläming
  • 09.11.17
Johann-Dietrich Wörner | Foto: Philippe Sebirot/ ESA

Die Erde ist der beste Platz

Interview mit Johann-Dietrich Wörner, Generaldirektor bei der Europäischen Weltraumorganisation Herr Professor Wörner, was bedeutet Ihnen der biblische Schöpfungsbericht? Wörner: Immer wieder hat die Kirche versucht, den Menschen die Fragen der Wissenschaft zu beantworten und musste dann nach neuerer Erkenntnis wieder neue Antworten finden. Die Schöpfungsgeschichte ist für mich – bei aller Versuchung, sie mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen in Übereinstimmung bringen zu wollen – ein...

  • Weimar
  • 09.11.17
Martin Olejnicki, Pfarrer in Bernburg-Preußlitz | Foto: privat

Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?

Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils. 2. Korinther 6, Vers 2 Von Martin Olejnicki, Pfarrer in Bernburg-Preußlitz Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht du? Bei diesen Fragen denkst du wahrscheinlich sofort an Sänger Rio Reiser (»Wann?«), aber ich meine damit die Zeit der Gnade. Schau dich doch mal um. Schau in die Gesichter der Menschen um dich herum. Sieh dir all die lachenden, all die traurigen, all die müden und all die unsicheren Gesichter an. In jedem...

  • Bernburg
  • 09.11.17

Freiheit ist mehr als ein Lebensgefühl

Christsein: In der Nächstenliebe und im Engagement für andere sich selbst vergessen Von Jeffrey Myers Im vergangenen Sommer hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, mich auf die legendäre Route 66, die »Mutter aller Straßen« (John Steinbeck), zu begeben. Die endlose Weite, der grenzenlose Horizont und der offene, einladende Highway – das alles wird zum Inbegriff der Sehnsucht nach Freiheit. Doch die Freiheit – für viele Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks das höchste Gut – ist weit mehr...

  • Weimar
  • 07.11.17

Programm für christliches Leben

Glaubenskurs: Martin Luthers Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen« Von Ulrich Schacht Was Freiheit ist, scheint unsere Zeit, respektive das, was sie für ihren Geist hält, besonders gut zu wissen: Sie nennt Freiheit einen »westlichen Wert«, den alle übrigen Weltteile nur annehmen können. Die Wirklichkeit hinter solcher Proklamation sieht ziemlich anders aus: Die aktuelle Freiheitsversion des Westens steht vor allem für eines: für die Auflösung aller gewachsenen Lebens-Verhältnisse,...

  • Weimar
  • 07.11.17

Martin Luthers Rechtfertigungslehre

Martin Luthers Lehre von der Rechtfertigung des »sündigen« Menschen vor Gott wurde vor fast 500 Jahren zum theologischen Ausgangspunkt der Kirchenspaltung in Europa. Die Kernthese der Reformation, dass der Mensch sein Heil allein aus göttlicher Gnade gewinnen kann und nicht aufgrund eigener Verdienste, steht bis heute im Zentrum protestantischer Verkündigung. Luther (1483–1546) hatte die seinerzeit herrschende Auffassung, der Mensch könne durch religiöse Leistungen wie Beten, Fasten und Ablass...

  • Weimar
  • 25.10.17
Feldpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg mit dem Schriftzug des Choral-
titels »Ein feste Burg ist unser Gott« von Martin Luther. Aus dem Glaubenslied wurde in Bismarcks Kaiserreich ein vaterländischer Kampfgesang. 
Das Lied fand in Druckschriften des Ersten Weltkrieges inflationäre Verwendung. | Foto: epd-bild

»Marseillaise der Reformation«

»Ein feste Burg ist unser Gott«: Religiöses Trostlied und Schlachtengesang Von Christa Kirschbaum Menschen singen es seit bald 500 Jahren, aber nicht immer war der Gesang rühmlich: Martin Luthers Lied »Ein feste Burg« haben verschiedene Gruppierungen für sich vereinnahmt, auch die Nationalsozialisten. Einmal im Jahr, da singen sie alle! Selbst die Männer schmettern mit, wenn am Reformationstag »Ein feste Burg« gesungen wird – obwohl die Melodie gleich in den höchsten Tönen beginnt. Liegt es am...

  • Weimar
  • 25.10.17

Worauf es ankommt: Gott gibt uns alles, was wir brauchen

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6, Vers 8 Von Juliane Kleemann, Theologische Referentin im EKD-Zen­trum für Mission in der Region Die meisten Menschen wollen ein gutes Leben führen und selbst auch gut sein. Da müht man sich und macht und tut, und hat es doch oft wirklich gut gemeint. Aber leider ist ›gut gemeint‹ noch lange nicht gut gemacht. Dann klopft vielleicht die...

  • Stendal
  • 25.10.17
Helfried Maas, Vikar in der Marktkirchengemeinde, Halle | Foto: privat

Hilfe im Zeichen des Kreuzes – die Vision des Henri Dunant

Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jeremia 17, Vers 14 Von Helfried Maas, Vikar in der Marktkirchengemeinde, Halle Am 26. Oktober jährt sich die Gründung des Roten Kreuzes zum 154. Mal. Henri Dunant erlebte bereits im Jahr 1859 die Schlacht von Solferino und San Martino, die den Sardinischen Krieg zwischen Österreich und Sardinien entscheiden sollte. Die Österreicher verloren den Krieg, 6 000 Soldaten wurden getötet, etwa 25 000 waren verletzt worden....

  • Halle-Saalkreis
  • 20.10.17
Vertraute Gewohnheit: Die Bibel im Hotelzimmer-Nachttisch | Foto: VV Voennyy/fotolia;  Fotomontage: GKZ
2 Bilder

Die Bibel als Betthupferl

Im oder auf dem Nachttisch: Seit über 100 Jahren sorgen Mitglieder des christlichen Gideonbundes für die Ausstattung von Hotels und anderen Einrichtungen mit Bibeln. Doch die Nachfrage nach kostenlosen Exemplaren sinkt. Von Mirjam Petermann Oft fällt sie erst auf, wenn sie nicht mehr da ist: die Hotelbibel. Das kleine handliche Buch, entweder diskret im Nachttisch hinterlegt oder offensichtlich obendrauf. Wie häufig sie tatsächlich in die Hand genommen oder gar gelesen wird, ist nicht...

  • Eisenach-Gerstungen
  • 20.10.17
Foto: GKZ/wikihow.com
5 Bilder

Bekreuzigen kurz erklärt

Das Kreuzzeichen ist ein alter christlicher Ritus. Schon die ersten Christen zeichneten mit dem Zeigefinger oder Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf die Stirn. Viele Eltern tun das bei ihren Kindern, bevor diese morgens das Haus verlassen, und stellen sie so unter Gottes Segen. Neben diesem kleinen Kreuzzeichen war bald auch das große üblich, bei dem die ausgestreckten Finger der rechten Hand von der Stirn zur Brust und von der linken zur rechten Schulter geführt werden (die Illustrationen...

  • Erfurt
  • 19.10.17

Ein Zeichen für alle

Sich bekreuzigen: Warum ein katholischer Lehrer evangelische Christen für einen alten Ritus gewinnen will Von Dirk Löhr (epd) Ein Thüringer Katholik will ein sichtbares Zeichen für die Ökumene setzen – das Kreuzzeichen. Ginge es nach Klaus Töpfer, bekreuzigten sich schon bald auch die Protestanten nach dem Gottesdienst und überließen die Geste nicht nur dem Mann oder der Frau vor dem Altar. Mit vielen Christen spricht der 73-Jährige in den letzten Monaten darüber, mit hochstudierten...

  • Erfurt
  • 19.10.17
Thomas Schädlich, Pfarrer in Ostritz | Foto: privat

Hilf meinem Unglauben!

Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Markus 9, Vers 23 Von Thomas Schädlich In diesem Predigttext begegnet uns Jesus auf eine Art und Weise, die uns vielleicht befremdet. Er ist schroff, er klingt enttäuscht: »O du ungläubiges Geschlecht.« Dabei redet er nicht zu irgendwelchen Menschen, die weit weg sind von ihm, sondern zu seinen Jüngern und zu demjenigen, der zu ihm kommt und sich für sein Kind Heilung verspricht. Kurzum, er sagt es...

  • Weimar
  • 08.10.17
Samuel Koch ist seit dem Unfall bei »Wetten dass..?« im Jahre 2010 querschnittsgelähmt. | Foto: epd-bild

Das Leben geht weiter, als man denkt

Porträt: Samuel Koch – Wie der Unfall bei »Wetten, dass..?« seinen Glauben veränderte Sport war sein Leben. Bis Samuel Koch 2010 bei »Wetten, dass..?« schwer stürzte. Doch statt sich zu verkriechen, wurde er Schauspieler, schrieb Bücher. Hätte er sein Schicksal gekannt, er wäre davongelaufen, sagte Samuel Koch einmal. 2010 brach sich der Kunstturner bei der Fernsehshow »Wetten, dass..?« mehrmals die Wirbelsäule. Seitdem ist er vom dritten Halswirbel an gelähmt. Aber Koch will in Bewegung...

  • Weimar
  • 08.10.17
Online-Parament: Mit einem QR-Code-fähigen Smartphone kann man sich Informationen zum Stoffparament und der Kirchengemeinde herunterladen. | Foto: epd-bild

Mit dem Smartphone am Altar

Paramente: Kloster fertigt Schmucktextilien mit Internet-Anbindung Kaum ist die Handy-Kamera auf das Stoffquadrat am Altar ausgerichtet, piept auch schon das Smartphone und schlägt sogleich eine Internetseite vor. Diese zeigt dem Besucher, wo das Schmucktuch hergestellt wurde. Ein großflächiger QR-Code mitten im Zentrum des Paraments macht es möglich. »Alte Handwerkskunst kann ziemlich modern sein«, sagt Klostervorsteherin Mechthild von Veltheim. Jetzt enthüllte sie im evangelischen Kloster...

  • Weimar
  • 28.09.17

Beiträge zu Glaube und Alltag aus

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