Stimmen zum Krieg
Kurschus zeigt Verständnis für Waffenlieferungen
EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus zeigt Verständnis für Waffenlieferungen an die Ukraine. «Wer bin ich, ihnen ins Gesicht zu sagen, sie sollten dazu Pflugscharen benutzen», erklärte die Theologin. Die Menschen dort hätten das Recht, sich zu verteidigen.
Mehr Geld allein werde nach Ansicht von Andreas Lob-Hüdepohl die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands und der Nato nicht erhöhen. Stattdessen müsse die Effizienz der eingesetzten Mittel erhöht werden, erklärte der Theologe. Deutschland investiere bereits 52 Milliarden und ganz Westeuropa 250 Milliarden Dollar in die Rüstung. "Da wüsste ich nicht, dass es am Geld mangelt."
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa lobte die große Solidarität mit den ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland. «Es melden sich unheimlich viele Privatpersonen, die anbieten, Menschen aufzunehmen», sagte Welskop-Deffaa. Schwierig sei der Überblick über die Unterbringungskapazitäten. Die Zuständigkeiten hierfür liegen bei Kommunen und Ländern.
Das gleiche Maß an Solidarität wie es die Flüchtlinge aus der Ukraine erfahren, sollte nach Ansicht von Thorsten Latzel auch anderen Gruppen von Schutzsuchenden entgegengebracht werden. Die derzeitige Situation zeige, dass Europa Kapazitäten zur Aufnahme habe, so der rheinischen Präses. «Wir sollten auf keinen Fall in einen Konflikt von verschiedenen Flüchtlingsgruppen kommen», mahnte er.
Vor einer zunehmenden Kriegsrhetorik hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister gewarnt. Derzeit werde in öffentlichen Stellungnahmen ein zu großes Gewicht auf die Betonung militärischer Stärke gelegt. «Diese Haltung ist nicht ausreichend differenziert», bemängelte Meister. «Und sie ist auch nicht hilfreich.»
Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht im russischen Angriff auf die Ukraine gefährliche Parallelen zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. «Das erinnert mich schon sehr an damals», sagte die 89-Jährige. Für sie seien die Ereignisse ungeheuerlich belastend, und sie könne sich gut vorstellen, wie verzweifelt die Menschen seien.
Autor:Online-Redaktion |
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