Freitag, vor eins ...
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Die Idee fasziniert den Menschen auf ungeheure Weise - und ängstigt ihn doch gleichermaßen. Was wäre, wenn es eine Maschine gäbe, die selbstständig denkt, die lernt und unser Leben erleichtert. Die großen Tech-Konzerne liefern sich derzeit ein Wettrennen um die beste Lösung. Doch können Siri, Bard, Alexa und Co. wirklich gute Antworten geben? Ein Selbstversuch.
Ich gebe zu: An so manchem Freitag will er sich einfach nicht einstellen, der Musenkuss. Also frage ich Alexa: Hey, Alexa, was ist das Thema des Tages? Meine Hoffnung auf ein bisschen Inspiration, auf den Funken, der die Kolumnenidee bringt und ein Schreibfeuer entfacht, wird jäh enttäuscht. Das nette Fräulein im Kugellautsprecher blinkt und gibt brav Antwort: Das Tier des Tages ist die Afrikanische Riesenschnecke. Noch bevor Alexa den Wikipedia-Eintrag verlesen kann, grätsche ich ihr ins Wort. Sie blinkt beleidigt - und ich bin so klug als wie zuvor. Ich muss wohl genuschelt haben. Also merke: Laut und deutlich, bitte, wie in der Schule!
Mein nächster Versuch wird zu einer Geduldsprobe. Wer braucht schon Alexa. Kennt nicht ChatGPT neuerdings die Antwort auf alle Fragen? Dem Chatbot eilt der Ruf voraus binnen Sekunden ganze Aufsätze über jedwede Themen zu schreiben. Na dann. In das Chatfenster tippe ich meine Frage nach dem Thema des Tages. Der Cursor blinkt auf der Stelle herum. Nur, um mich dann zu informieren: Loading failed. Eine Künstliche Intelligenz mit Ladehemmung, das ist bedauerlich. Zu viele Nutzer scheinen das System zu überlasten. Nach einiger Zeit fängt es sich und wirft mir doch eine Antwort auf den Bildschirm. Darin die Aufforderung, ich möge einmal ein paar Nachrichten-Webseiten besuchen, um mehr zu erfahren. Gut, darauf wäre ich zur Not noch selbst gekommen. Ich danke höflich, was bleibt mir sonst. Da hebt die Maschine noch einmal an - zu einer Entschuldigung! Als KI-Modell habe sie leider keine Möglichkeiten, aktuelle Ereignisse direkt zu erfahren. Ihr Wissensstand ende nämlich im Jahre 2021. Ist ja ein Ding, schade eigentlich. Schreibe ich direkt so und will das Browser-Fenster schon schließen, da erklärt mir der Chatbot, ich könne ihn ja gerne in seinem Lernprozess unterstützen. Merke, es gilt das Prinzip: Erst füttern, um später versorgt zu werden. So langsam frage ich mich: Wer bringt hier eigentlich wem was bei?
Dritter und letzter Versuch: Siri. Die Sprachassistentin des Großkonzerns aus dem kalifornischen Cupertino macht es kurz. Ich solle mir doch den Podcast "BR24" vom Bayrischen Rundfunk anhören. Der brächte neue Perspektiven, sei fundiert, aber locker. Ja, besten Dank!
Was alle drei getesteten Maschinen nicht wissen: Einen wochenaktuellen Wissensstand, neue Perspektiven und darüber hinaus "tierisch" gute Nachrichten gibt es auch bei der Kirchenzeitung. Gute Lektüre!
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Autor:Beatrix Heinrichs |
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