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Drei Fragen an Thomas Schlegel
Prädikanten in der EKM

Talarschneider Reinhard K. Albrecht arbeitet in seiner Werkstatt an einem Talar. | Foto: epd-bild/Giulia Lannicelli
  • Talarschneider Reinhard K. Albrecht arbeitet in seiner Werkstatt an einem Talar.
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In Bad Kösen findet am Wochenende der Prädikantenkonvent der EKM statt. Oliver Gierens hat mit Thomas Schlegel, dem Referatsleiter Gemeinde und Seelsorge im Landeskirchenamt, darüber gesprochen.

Wie hat sich die Zahl der Prädikanten in den letzten Jahren entwickelt?
Thomas Schlegel: Aktuell gibt es 96 Prädikanten; dies betrifft die Prädikanten mit derzeitigem aktuellen Dienstauftrag. Im Zentralregister selbst stehen insgesamt 174 Personen, davon 78, die entweder verstorben oder verzogen sind oder die gerade pausieren. Bei manchen sind wir noch im Kontakt mit den Kirchenkreisen, um den aktuellen Dienstauftrag zu erhalten. Es kommen also immer wieder Prädikantinnen nach, aber wir verlieren auch regelmäßig welche.

Worum geht es bei dem Prädikantenkonvent, was sind die Themen und Schwerpunkte?
Grundsätzlich ist es so, dass die Landeskirche für die Aus- und Weiterbildung der Prädikanten zuständig ist und darüber auch den Standard in der gesamten ehrenamtlichen Verkündigungsarbeit hält. Analog dem Theologiestudium besteht die Ausbildung in dem Erwerb der theologischen, homiletischen und liturgischen Grundkompetenz (Theorie) und den Aufbaukursen, in denen die eigene Praxis besprochen und reflektiert wird.
Für Ersteres ist der KFU „unsere“ Adresse, seit über 60 Jahren ein verlässliches Instrument in den östlichen EKD-Gliedkirchen, um interessierten Christen theologische Grundkenntnisse zu vermitteln. Auch hier orientiert man sich am Theologiestudium mit seinem 5-Fächer-Kanon (Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte und Systematische Theologie, Praktische Theologie). Die Aufbaukurse werden vom Pastoralkolleg in Drübeck verantwortet.

Wie betreut Ihr Referat die Arbeit der Lektoren und Prädikanten?
Im Landeskirchenamt wird die einmalige Beauftragung durch die Landeskirche vorbereitet und begleitet. Dafür müssen die Antragsteller Voten beibringen, ihre Zeugnisse einreichen, den Antrag begründen etc. Eine Besonderheit in der EKM: Hier werden Prädikanten auch ordiniert, und zwar diejenigen, die den ehrenamtlichen Verkündigungsdienst auf eigene Verantwortung und Dauer wahrnehmen wollen und werden. Zum Teil übernehmen die Prädikanten auch Seelsorgebereiche innerhalb von Kirchengemeinden. Nach dem Beantragungsverfahren geht die Verantwortung für die Prädikanten an die Kirchen-kreise über.
Die Superintendenten üben die „Dienstaufsicht“ aus; hier laufen die Delegationen zur Weiterbildung und die Regelung des konkreten Dienstes vor Ort. Auch das ist in Analogie zum Werdegang eines Pfarrers konzipiert: Nach der Abnahme des zweiten Examens und der Ordination wird das Praktische in den Kirchenkreisen geregelt.
Für die Lektoren als die, die Got-tesdienste leiten und in der Regel Lesepredigten halten, liegt die Verantwortung grundsätzlich bei den Kirchenkreisen, auch für Aus-bildung und Einführung. Die Standards dafür sind von der Landeskirche umrissen worden. Der Sprecherkreis der Prädikanten ist ein selbstverantwortetes Gremium – ähnlich den berufsständischen Vertretungen, die ihre Interessen im Gegenüber zur Landeskirche bündeln und vertreten.

Autor:

Oliver Gierens

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