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Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Heisenberg doziert
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (37)

Ein Kapitel, in welchem Werner Heisenberg Leberecht Gottlieb verrät, wie man aus der Hölle in die Helle gelangen könne. Wir nehmen einmal an, dass alles dann wohl doch gar nicht so schlimm gewesen sein könne. Denn Leberecht hatte - Gott sei es gedankt - den Physiker Werner Heisenberg dort drunten in der wirklichen Hölle antreffen dürfen. Mitten im Unheil hatte eine gute Macht - keiner weiß bisher, was oder wer das sein könnte - ein Einsehen gehabt und dem Pfarrer i.R. eines seiner Hauptidole...

  • Sonneberg
  • 27.01.24
Premium
Das "Darmstädter Wort": Am 8. August 1947 entstand unter Mitwirkung des Theologen Martin Niemöller in Darmstadt eine Erklärung, die die Verstrickung der Kirche in den NS-Staat klar benennt. Dies sollte einen grundlegenden Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichen.  | Foto: epd-bild/Thomas Lohnes
3 Bilder

Kalenderblatt
Ein Tag und seine Folgen

Vor 90 Jahren empfing Adolf Hitler die evangelischen Bischöfe und Kirchenführer in seiner Staatskanzlei. Der jüngste Sohn von Martin Niemöller hat die Aussagen und Protokolle noch-mals geprüft. Das Ergebnis: eine minutiöse Darstellung rund um den 25. Januar 1934. Von Thomas Klatt An dem denkwürdigen Treffen nahm auch der Berlin-Dahlemer Pastor Martin Niemöller teil. Er war Vorsitzender des Pfarrernotbundes, dem zu diesem Zeitpunkt mehr als 7000 der reichsweit rund 15 000 evangelischen Pfarrer...

  • 27.01.24

vom Upload Leberecht Gottliebs
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (36)

Manchmal erschwert die Fülle der Ereignisse deren Bericht. Nicht überall ist das der Fall, hier aber schon. Indem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durch paradoxe Singularitäten überkreuzen, wie der Leser sicherlich kopfschüttelnd bemerkt haben wird, sind die Erinnerungen Leberecht Gottliebs zwar recht leicht darzustellen, schwieriger aber zu verstehen. Wo ist der Faden, fragt man sich. Was will der Autor eigentlich erzählen? Und wer in Gottes Namen - ist eigentlich der Autor? Gibt es...

  • Sonneberg
  • 26.01.24

Heisenberg kommt mit ins Spiel ...
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (35)

Hallo, Leute - nun kommt ein Kapitel, vor welchem wir vielleicht nicht ohne Schaudern zurückfahren, denn uns wird darin offenbart, an welchem Orte sich Leberecht Gottlieb augenblicklich tatsächlich aufhält. Ihr müsst jetzt ganz stark sein ...
 Am Ort unbestimmter Qualen angekommen, fand Leberecht Gottlieb erst nach acht Tagen genügend Kraft, seine Augen aufzuheben. Und als er sie öffnete, sah er Kurt Globnich in Abrahams Schoß sitzen. Seliger Anblick - beide in größter Zufriedenheit -...

  • Sonneberg
  • 25.01.24
  • 1
Premium
Spitzwegs Gemälde "Sennerin und Mönch" wird ab September im Kunsthaus Apolda zu sehen sein. | Foto: Museum Georg Schäfer Schweinfurt

Ausstellungen
Spitzweg, Müntzer und ein heiliger Kaiser

Der vor 1000 Jahren gestorbene Kaiser Heinrich II. wird 2024 mit mehreren Ausstellungen geehrt. Mit einer Landesausstellung an mehreren Schauplätzen wird an den Bauernkrieg und Thomas Müntzer erinnert. Die Klassik Stiftung Weimar beantwortet erstmals die Frage, wie es Direktor Walter Gropius und die Bauhäusler mit dem Nationalsozialismus hielten. Und das Kunsthaus Apolda Avantgarde geht der Frage nach, was Carl Spitzweg von Liebe und Heirat hielt. Für spannende Ausstellungen in diesem Jahr ist...

  • Apolda-Buttstädt
  • 25.01.24

der Bauwagen
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (34)

„Oh - ein Weihnachtsmarkt, ihr Leute.
 Steht und seht - die bunten Buden.“Die Begleiter des ehemals irdischen Statsbürgerkundelehrers aus dem sächsischen Pottsitz belehren Globnich dahingehend, dass es sich bei diesem Markte nicht um einen Weihnachtsmarkt, sondern um einen Adventsmarkt handle. Weihnachten sei Weihnachten - und Advent Advent. Eigentlich. Globnich, welcher metrisch korrekt eben gerufen hatte:  „Oh - ein Weihnachtsmarkt, ihr Leute. Steht und seht - die bunten Buden“ antwortet...

  • Sonneberg
  • 25.01.24

Raum-Zeit-Probleme
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (33)

Es hatte sich allerhand getan auf dem alten Erdenball. Nachdem etwa seit dem Jahrtausendwechsel riesige Migrantenströme die nur noch notdürftig funktionierenden Gemeinwesen bisher gut regierter Staaten fast zum Zusammenbruch gebracht, auch besonders infolgedessen verschiedene Pandemien die Weltbevölkerung, welche inzwischen auf neun Milliarden angewachsen war, um ein Drittel dezimiert hatte, das Bargeld durch irgendwelche elektronischen Tausch-Währungen ersetzt worden war und permanente...

  • Sonneberg
  • 24.01.24

... jetzt wird es ernst!
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (32)

Leicht ist's und wiederum doch auch nicht zu leicht, alle jene Personen aufzuzählen, welche in der irdischen Zeit des Leberecht Gottlieb eine Rolle gespielt hatten, ehe er selber an den rätselhaften Ort gekommen, wohin wir alle einmal geraten werden, wenn uns die Parze die Schere klirren lässt und dem bisher gesponnenen Zeitfaden seine endgültige Länge zumisst. Im Falle unseres Helden wären da zuerst einmal jene fünfhundert Zeugen, denen Leberecht im Laufe seines Dienstlebens christliche...

  • Sonneberg
  • 23.01.24
Edvard Munch, Melancholie (Abend), 1891 | Foto: epd-bild / Jürgen Blume

Kunst
Maler der Seele

Edvard Munch gilt als ein Wegbereiter der Moderne, der mit seinen melancholischen, farbintensiven Bildern das Publikum gleichermaßen faszinierte und schockierte. Seine erste Ausstellung in Berlin 1892 wurde nach nur einer Woche wieder geschlossen. Von Sigrid Hoff (epd) Der norwegische Künstler Edvard Munch (1863-1944) war ein Maler menschlicher Seelenzustände. Sein wohl bekanntestes Gemälde ist „Der Schrei“, das er zwischen 1893 und 1910 in mehreren Fassungen malte. Es zeigt eine menschliche...

  • Halle-Saalkreis
  • 23.01.24
Foto: epd-bild/Heike Lyding

Missbrauch
Akademie erkennt Theologen Preis ab

Volkach (epd) - Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat dem verstorbenen Theologen, Autor und Pädagogen Arnulf Zitelmann (1929-2023) posthum den 1994 verliehenen Großen Preis aberkannt. Hintergrund für die Aberkennung sind die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen Zitelmann, die vergangene Woche in der Wochenzeitung «Die Zeit» erhoben wurden, wie die Akademie in Volkach mitteilte. Diese seien «mittlerweile durch Entschädigungsleistungen» auch bestätigt worden. Zitelmanns jüngste...

  • 23.01.24

Martinas ...
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (31)

Martina war heute sechzig Jahre alt geworden. Als sie sich am Abend ihres „Ehrentages“ (genauso stand es wortwörtlich und in rührender Kinderschrift auf der hübschen Glückwunschkarte zu lesen, die ihr Sandra als ehemalige Brigadeleiterin im Namen des alten Erzieherinnenkollektivs zugesandt hatte – also, als sie sich am Abend des Geburtstages in ihre Kissen kuschelte (oder, wie man früher gesagt hätte, zu Bette gegangen war), griff eine sofortige Ohnmacht nach ihr. In diesem Zustande mehrere...

  • Sonneberg
  • 23.01.24

der schnelle Brüter
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (30)

Leberecht Gottlieb, der für Kurt Globnich - oder besser gesagt gegen Globnich - einen Strafroman zu schreiben gedenkt, musste mit diesem Vorhaben einige Wochen pausieren. Eine unangenehme Angelegenheit war dazwischen gekommen, hatte alle Konzepte durcheinander gewirbelt, dem Autor viel Zeit geraubt und Nerven gekostet. Was war geschehen? Man war verklagt worden ... Die Kirchengemeinde St. Eustachius im sächsischen Plötnitz, für die der Pfarrer Gottlieb mit verantwortlich war, hatte mit einem...

  • Sonneberg
  • 22.01.24
3 Bilder

Menschen der Woche
Namen

Katrin Göring-Eckardt hat die Streitkultur in der evangelischen Kirche als „zu lethargisch“ kritisiert. Streit in der Kirche habe Tradition, sagte die Bundestags-Vizepräsidentin. Jesus habe mit Argumenten gestritten und „Unbedachtes zu bedenken gegeben“. Die Bürger erwarteten, dass die Kirche auch kontroverse Themen anspreche und sich einmische – mal mit einer klaren Botschaft, mal mit einem abwägenden Ringen. Bei allen Kontroversen gebe es aber auch eine Zeit des Nicht-mehr-Streitens. Im...

  • 22.01.24

Exkurs - das Herzhäuschen
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (29)

Globnich durchmaß also die Lethe. Nach seiner Fahrt durch den bekannten Unterweltfluss des Vergessens hatte der ehemalige Statsbürgerkunbdelehrer nur noch andeutungsweise Erinnerung an sein irdisches Vorleben. Aber immerhin - ihm stieg tatsächlich die Frage auf, was wohl Leberecht Gottlieb gerade anstellen mochte? Der impertinente Knabe von ehedem müsste jetzt etwa vierundfünfzig Jahre zählen - wie mein Friedrich - denkt Kurt Globnich. Es packt ihn die Wehmut, als ihm sein Sohn Friedrich...

  • Sonneberg
  • 21.01.24
Premium
Lesbare Landschaft: Ob Friedrichs Kunst einen religiösen oder politischen Hintergrund hat, liegt im Auge des Betrachters. In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Maler oft intellektualisiert und ideologisiert. | Foto: epd-bild/Guido Schiefer

Ausstellungen
Wo die Natur zu reden beginnt

Caspar David Friedrich gilt als der berühmteste Vertreter der deutschen Romantik. Nach seinem Tod in Vergessenheit geraten, wird er heute gefeiert. Zu seinem 250. Geburtstag zeigen zahlreiche Museen seine Werke. Von Dorothee Baer-Bogenschütz Ja, was macht der Mann da bloß? Abenteuerlich weit hat er sich herangerobbt an den Abgrund bei den «Kreidefelsen auf Rügen». Die Frau neben ihm greift nach einem Ast und deutet in die Tiefe. Rechts blickt ein weiterer Mann in die Ferne: eine der typischen...

  • 21.01.24
  • 1
Arnold Böcklin - die Todteninsel ...

in der Helle
Neues von Leberecht Gottlieb (28)

Leberecht arbeitet emsig an der Ausschmückung der Hadesfahrt seines ehemaligen Staatsbürgerkundelehrers Kurt Globnich. Die Arbeit geht ihm rasch von der Hand. Folgende Begebenheit findet über die Finger des Geistlichen und die Tasten seines Notebooks ihren Weg in die lesbare Wirklichkeit ... Plötzlich also fühlt Globnich sich am linken Fuß festgehalten. Jemand zieht ihn aus den Turbulenzen heraus und stellt ihn auf festen Grund. Und – es ist nicht nur eine Person, von der er aus den Aerosolen...

  • Sonneberg
  • 20.01.24

in der Unglaublichkeit
Altes und Neues von Leberecht Gottllieb (27)

Wie schon öfter angedeutet, Leberecht hegte also die feste Absicht, seinen Lehrer Kurt vom Himmelstor noch einmal fort zu schicken. Ihn auf einen interessanten Weg in die Hölle oder Helle zu zwingen, darauf kam es jetzt an. Leberecht gedenkt, dieses Vorhaben dergestalt umzusetzen, dass er uns als seinen Lesern den langen Irrweg Globnichs genauestens beschreiben und Detail für Detail auseinandersetzen wird. Denn Kurt Globnich - da sei hier noch einmal ausdrücklich vermerkt - ist keine...

  • Sonneberg
  • 20.01.24
  • 1

die Waffen Wilhelm Weischedels
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (26)

Nun kommen Erinnerungen an die Reihe, welche uns Kurt Globnich und Leberecht Gottlieb im Wettstreit über den Besitz der sogenannten Wahrheit zeigen. Leberecht Gottlieb, geboren am 23. Mai 1957, ging vier Jahre lang durch den Unterricht Kurt Globnichs. Staatsbürgerkunde und Musik. Globnich war einen Tag früher als Leberecht geboren worden, an jenem Tage also, welcher bis auf den heutigen Tag Wagnern, jenem Musikanten gehört, welcher in Bayreuth sein zu Hause gefunden hatte, ehe er siebzigjährig...

  • Sonneberg
  • 18.01.24

aus der alten DDR
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (25)

Leberecht Gottlieb vollzog an seinem Kontrahenten Kurt Globnich genüsslich und vollständig Rache. Er ließ den Mann nämlich unschlüssig draußen vor der Himmelstür stehen; das finale Portal sollte in barscher Weise für den Staatsbürgerkundelehrer verschlossen bleiben. Ein Schild mit dem Worte „Willkommen Kurt!“ lag am Boden im Wolkendreck, wenn es denn so etwas wie Wolkendreck überhaupt gab. Hier würde Leberecht noch einmal abändern müssen. Wolkenstaub? Besser macht sich Wolkenasche. Wolkenasche...

  • Sonneberg
  • 18.01.24
2 Bilder

die große Feier
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (24)

Der Nekrologe Dieter Prätzschke war bereits eine ganze halbe Stunde vor Beginn der Verabschiedung von Globnich am Platz. Er setzte sich in eine Bank des Quergestühls, wo früher immer der Pfarrer Martin Gottlieb gesessen und platzierte seine CDs, das Vortragebuch und diverse Zettelchen auf die rote Sitzauflage. Dann schaute er sich in der Kirche um. Die Urne Kurt Globnichs stand bereits am rechten Platz. Allerlei Deko-Kram war um sie herum angehäuft worden. Prätzschke, der genauso wie Leberecht...

  • Sonneberg
  • 17.01.24

zweites Zwischenstück
Altes und Neues von Globnich (23)

Globnichs Reise an den Ort letztendlich immer währender Verzückung sollte also noch einige abenteuerliche Umwege nehmen. Und deshalb wurde der ehemalige Staatsbürgerkundelehrer  eben nicht beim Gesang der schönen Frederique in den Schoß Vater Abrahams getragen, sondern musste erst einmal hinab in den Abgrund fahren. So, wir alle. Und so, wie es sogar Christus nicht erspart geblieben sein soll: Niedergefahren zur Hölle.  Genau diesen Aufenthalt galt es jetzt zu beschreiben. Leberecht hatte...

  • Sonneberg
  • 16.01.24

die Stelle
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (22)

Es bedarf keiner großen Erklärungen und Hinführung - der Leser wird es längst selber bemerkt haben; Kurt Globnich war der Staatbürgerkundelehrer auch Leberecht Gottliebs. Vier Jahre lang. Von 1973 bis 1976. Jetzt schrieben wir bereits das Jahr 1989. Alles hat seine Zeit - und jedes Ding unter dem Himmel Datum, Gelegenheit und Stunde. Leberecht beispielsweise war am 23.Mai des vierzigjährigen DDR-Jubiläumsjahres zweiunddreißig und Kurt Globnich einen Tag später achtundfünfzig Jahre alt geworden...

  • Sonneberg
  • 16.01.24

vom Tode Kurt Globnichs
Altes und Neues von Leberecht (21)

… ach - wir sind viel zu schnell nach vorn geeilt mit dem Bericht aller Ereignisse. Und haben dabei fast vergessen, vom Tode Kurt Globnichs zu  berichten. Das soll nun, damit der Leser nicht in Verwirrung gerät, mit pünktlicher Verspätung nachgeholt werden... Also - in den nächsten Kapiteln erfahren wir nun, wie Leberecht Gottlieb damit beginnen wollte, über seinen alten Lehrer Kurt Globnich etwas aufzuschreiben. Was heißt etwas? Alles!  Der Leser muss jetzt sehr stark sein. Denn er wird Dinge...

  • Sonneberg
  • 15.01.24

erstes Zwischenstück
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (20)

Der Morgen graute. Leberecht hatte zu schreiben inne gehalten. Kindheitserinnerungen kamen ihm immer wieder in die Quere. Sie waren da. Überall waren sie und lugten täglich aus den Falten des Tages - noch mehr aus denen der Nacht hervor. Auch mit ihnen galt es Frieden zu schließen. Je älter wir werden, um so mehr müssen wir Frieden schließen mit allem Gewesenen. Und solch Friedensschluss  gelingt manchmal tatsächlich. Am meisten durch freundliche Erinnerung - und darauf folgendes Vergessen....

  • Sonneberg
  • 15.01.24

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