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Predigttext
Verbunden

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Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt.
Hebräer 12, Vers 1

Die Wolke versperrt die Sicht. So viele Füße, so viele Menschen, so viel Staub auf dem Weg. Dabei war sie gekommen, um ihn mit ihren eigenen Augen zu sehen. Gleich muss er da sein, Jesus, ihr Herzenskönig. Sie tritt heraus aus der Menge, wickelt ihr Tuch vom Kopf, vom Hals, von den Schultern und legt es auf den Boden. Die Frau neben ihr macht es ihr nach, eine nach der anderen. Männer schneiden Palmblätter und legen sie dazu. Kein Staub wirbelt mehr auf. Und dann sieht sie ihn. Er sitzt auf einem Esel, und sie blickt zu ihm auf. Jesus hatte ihren Glauben geweckt. Ihm will sie immer vertrauen.
Wolken ziehen am Himmel entlang. Wir schauen nach oben, entdecken Formen und Schichten. Loslassen, träumen. Glaube und Sehnsucht. Unten auf der Erde ist die Wolke der Wegweiser auf dem Weg in die Freiheit. Die Wolke als Zeichen. Gott geht verhüllt, erkennbar, aber nicht sichtbar, voran durch Wasser und Wüste, wenn Zweifel bremsen und Murren müde macht.
Inzwischen kann ich die Wolke, die jetzt „Cloud“ heißt, sicher benutzen. Sie verbindet mein Büro mit dem Arbeitsplatz daheim. Sie erleichtert den Austausch unter Kollegen. Ich kann das Video von den Enkeln herunter- und meine Vorlesegeschichte hochladen; Zugriff mit Passwort.
Aber wir haben vor allem eine Wolke von Zeugen. Es wird sichtbar, was oft verborgen bleibt: Glaubenszeugnis und Dienstgemeinschaft haben eine lange Tradition und Namen: Sara und Abraham, Mose und Miriam, Paulus und Lydia. Mechthild und Caspar Güttel, meine Kindergärtnerin, der Jugendkonvent, unser Frauenkreis.
Der Prediger des Hebräerbriefes sagt den verunsicherten und hoffnungslosen Christen: Die Wolke der Zeugen nimmt euch auf, schließt euch ein, dass ihr euch nicht mehr isoliert seht und allein gelassen fühlt. Eingebunden in die Geschichte der Gemeinde können wir ablegen, was uns beschwert. Wo wir auch immer sind, daheim, mit Abstand auf der Kirchenbank oder woanders, die Wolke macht es wahrnehmbar: Wir können etwas bewegen und von unserem Standort auf Jesus blicken. Er wird in den Staub gestoßen werden, am Kreuz leiden, den Weg in den Himmel vorangehen. Eine Wolke nimmt ihn auf. Wir lernen glauben und glauben an Vollendung.

Iris Hellmich, Pfarrerin in Lutherstadt Eisleben

Iris Hellmich, Pfarrerin in Lutherstadt Eisleben | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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