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Wort zur Woche
Warum der Teufel kein Imageproblem hat

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Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
1 Johannes 3, Vers 8b

Die Masken sind gefallen. Die Zeit der Verkleidungen ist vorbei. Das rot-schwarze Kostüm und der Haarreif mit den Hörnern, sie verschwinden wieder im Schrank. Jetzt ist Fastenzeit.

Von Martin Olejnicki,

"Denn dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre." Der Teufel hat längst kein Imageproblem mehr. In den Karnevalsumzügen war er landauf, landab hundertfach vertreten. Als Teufel kann man sich sehen lassen in dieser Zeit. Ein kleines Teufelchen steckt doch in allen von uns.

Er verliert so nach und nach seinen Schrecken. Und damit geht auch das Verständnis dafür verloren, was es mit diesen – seinen – Werken auf sich hat. Die Werke des Teufels, das sind eben nicht nur die, von allen Vernunftbegabten auf den ersten Blick zu erkennenden, „bösen“ Taten. Manchmal ist es nur eine unbeabsichtigte Gottvergessenheit. Denn so schwarz und weiß und klar zu unterscheiden sind in dieser Welt nur noch wenige Dinge. Aber der Zerstörer dieser Werke, der, der eine neue Verbindung von Gott und Mensch möglich macht, den können wir erkennen. Können ihn kennenlernen in den Worten, die von ihm gesagt sind. Und glauben an das, was schon die Propheten von ihm gesagt haben.

Denn da ist keine Maske mehr und kein Verstecken. Keine unüberwindliche Barriere zwischen mir und Gott. In der ersten Woche der Fastenzeit nach dem Sonntag Invokavit, der wörtlich übersetzt „er hat gerufen“ bedeutet, soll ich hören. Hören auf die Worte um mich herum, aber auch in mich hineinhören: Wo befreit mich der Sohn Gottes von den Werken des Teufels? Wo klammere ich mich noch an das Gewohnte, Eingeübte, von dem ich doch eigentlich weiß, wie sehr es mich von Gott trennt? Die stille Zeit vor dem Osterfest gibt mir als besondere Zeit Gelegenheit, aus meiner Komfortzone rauszugehen. Weil es eine absehbare Zeit ist, und weil sie sich als eine Zeit des Dinge-anders-machens etabliert hat. Es ist eben nicht alles schlecht in dieser Zeit.

Der Autor ist Pfarrer in Köthen. 

Martin Olejnicki | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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