Propsteikatechet i. R. Dieter Besser verstorben

Beherzter Befürworter

Im Alter von 84 Jahren ist Propsteikatechet Dieter Besser am 7. Februar verstorben. Sein Konfirmationsspruch aus Lukas 9,62 war sein Lebensmotto: »Wer seine Hand an den Pflug legt und schaut zurück, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.« Die Leidenschaft von Dieter Besser waren Pädagogik und Theologie.
Geboren wurde er am 25. Mai 1934 als Sohn eines Lokführers in Zeitz. Von 1955 bis 1960 studierte er am Katechetischen Oberseminar in Naumburg Theologie und Pädagogik. Besser und seine Frau Maria gehören zu den frühen Absolventenjahrgängen dieser kirchlichen Hochschule, die ihre Existenz im weltanschaulichen Gegenüber zum staatlichen Bildungsmonopol hatte, um die Freiheit der kirchlichen Lehre zu gewährleisten. Dieter Besser war Vikar in Merseburg, Pfarrer in Korbetha und ab 1971 an St. Viti in Merseburg sowie Katechet des Kirchenkreises Merseburg. 1985 wurde er zum Propsteikatecheten des Kurkreises Wittenberg berufen.
Nach der friedlichen Revolution war Dieter Besser ein beherzter Befürworter des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen. In seiner Person verband sich damit das Ziel, das seinerzeit zur Gründung des Katechetischen Oberseminars in Naumburg geführt hatte, nämlich Lehrerinnen und Lehrer im Fach Evangelische Religion für staatliche Oberschulen auszubilden. Damit geriet er in Opposition zu Synodalen der KPS, die nach 1990 vehement gegen die Einführung des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen plädierten und stattdessen die Christenlehre als ausschließlich katechetische Bildungsform in der Gemeinde favorisierten. Dank Bessers Wirken genießt der Religionsunterricht in den drei Kirchenkreisen des früheren Kurkreises Wittenberg bis heute eine hohe Anerkennung.
Dieter Besser wurde 1997 in den Ruhestand verabschiedet und engagierte sich fortan als begeisterter Trompeterlehrer.

Propst Johann Schneider,
Regionalbischof Halle-Wittenberg