Naumburg: Was Archäologen neben dem Dom fanden
Entdeckungen am Welterbe
Zahlreichen aufmerksamen Naumburgern und Touristen sind sie bei einem Spaziergang um den Dom in den vergangenen Wochen bereits aufgefallen: die Grabungsarbeiten an der Nordseite des Doms.
In Vorbereitung einer geplanten Neugestaltung des Domplatzes durch die Stadt Naumburg werden aktuell am romanischen Querhaus des Doms durch den Archäologen Holger Rode und seinem Grabungsteam vom Landesamt für Archäologie und Demkmalpflege Sachsen-Anhalt Untersuchungen vorgenommen. Spannend ist hierbei für die Vereinigten Domstifter die Frage, ob der Dom möglicherweise eine Nordklausur besaß, die sich an dieser Stelle an den Gebäudekomplex anschloss.
Bereits zu Beginn der Grabungen traten kaum 50 Zentimeter unter der bisherigen Oberfläche Mauerwerk sowie Spuren eines vermutlich frühneuzeitlichen Friedhofs zu Tage. Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Bauphasen, deren Spuren aktuell freigelegt werden, ist eine Deutung der bisherigen Grabungsergebnisse zu diesem Zeitpunkt noch sehr schwierig. Die archäologichen Arbeiten sind bis Mitte August angesetzt. Bei weiteren Grabungen in westlicher Richtung besteht außerdem die Hoffnung, Befunde von Mauerresten der Innenwand eines nördlichen Kreuzganges zu entdecken. Damit wäre der Beweis erbracht, dass der Naumburger Dom mit einer doppelten Klausuranlage ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Reigen der hochmittelalterlichen Domkirchen aufzuweisen hätte. Mit einer finalen Einschätzung der Grabungsbefunde ist allerdings nicht vor Ende August dieses Jahres zu rechnen.
Die Aufnahme des Naumburger Doms St. Peter und Paul und dessen Umfeld in die Liste der Weltkulturerbestätten der Unesco im Jahr 2018 war ein großer Erfolg für die Stadt Naumburg. Um das Umfeld des Doms neuzugestalten, bewarb sich die Stadt an der Saale erfolgreich beim Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ um Fördergelder. Mit dem Umbau des Platzes soll das Umfeld aufgewertet werden, um den hohen Ansprüchen an einen attraktiven Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität gerecht zu werden.
(red)
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.