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Blankenhain: Projekt hängt an Personalstelle
Gesundheit muss warten

St. Severi in Blankenhain | Foto: Konrad Hirsch

Die St.-Severi-Kirche in Blankenhain im Kirchenkreis Weimar sollte zu einem Ort des therapeutischen Heilens umgestaltet werden. Licht- und Möblierungskonzepte sind erarbeitet worden. Auch war vorgesehen, die ehemalige Kantorei als Schule für pflegende Angehörige zu etablieren. Das "Vivendium" ist eines von fünf IBA-Projekten in Thüringen. Nun aber ist das Vorhaben gestoppt. Über die Hintergründe sprach Beatrix Heinrichs mit dem Architekten und Ideengeber Mathias Buss.

Warum liegt das Projekt nun auf Eis?
Mathias Buss:
Der Kirchengemeinde in Bankenhain steht eine Vakanz bevor. Pfarrer Günter Widiger wird im Mai aus dem Dienst verabschiedet. Seine Frau, Kantorin und Gemeindepädagogin Christine Widiger, ist bereits im Ruhestand. Bisher gibt es noch keine Nachfolge für die Pfarrstelle. Bei dem Projekt geht es nicht allein um einen ästhetischen Mehrwert. Es geht um die gesamte Idee, die über die Kirchengemeinde hinauswirkt. Und dafür braucht es Zeit und eben Menschen, die das Projekt tragen und sowohl innerhalb der Gemeinde als auch bei den entsprechenden Institutionen vorantreiben.

Von der ersten Idee, über die Beteiligung am Wettbewerb bis zum IBA-Projektstatus sind knapp vier Jahre vergangen. Waren Zeit und Mühen damit umsonst?
Nein, das Projekt ist nicht gestorben. Ich beschäftige mich schon viele Jahre mit der Verbindung von Architektur und ihrem Einfluss auf unsere Gesundheit. Die Corona-Zeit aber hat noch einmal mehr gezeigt: Der Mensch ist eine bio-psychologische Einheit. Das Thema Gesundheitskompetenz ist ein wichtiges Feld. Hier eröffnen sich große Räume, in denen die Kirche wichtige Aufgaben übernehmen kann.

Was passiert nun mit der in Aussicht gestellten Förderung?
Der Gemeindekirchenrat hat entschieden, den IBA-Status für das Projekt erst einmal zurückzugeben. Verbunden mit dieser Entscheidung ist der Entschluss, die Fördergelder nicht abzurufen. Erst einmal müssen die personellen Leerstellen geschlossen sein. Das ist auch für die Kirchengemeinde eine wichtige Sicherheit. Dann kann das Projekt in Verbindung mit den entsprechenden Partnern, wie dem Helios Klinikum in Bankenhain, angegangen werden. Wenn es soweit ist, müssen wir versuchen, das Projekt auf ein anderes Fördergleis zu stellen.

Autor:

Beatrix Heinrichs

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