Kriminalität
Gewalt in Familien und Partnerschaften nimmt zu
Gewalttaten innerhalb von Familien und Partnerschaften nehmen zu. Laut dem Lagebericht «Häusliche Gewalt», der in Berlin vorgestellt wurde, ist die Zahl der registrierten Opfer in den vergangenen fünf Jahren um 13 Prozent gestiegen. Neu am Lagebericht für 2022 ist, dass nicht mehr nur Gewalttaten in Partnerschaften erfasst werden, sondern auch innerfamiliäre Gewalt, also Übergriffe, die sich gegen Kinder oder andere Verwandte richten.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Polizei 9,4 Prozent mehr Fälle von Gewalt in Partnerschaften registriert als noch 2021. 80 Prozent der Opfer sind Frauen. Knapp 80 Prozent der Täter sind männlich. In der Mehrzahl der Fälle (60 Prozent) geht es um Körperverletzung. Sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen haben unter den bei der Polizei registrierten Straftaten einen Anteil von 2,5 Prozent.
Der Blick auf die innerfamiliäre Gewalt zeigt, dass in diesem Bereich 54 Prozent der Opfer weiblich sind und 46 Prozent männlich. In Familien werden vor allem Kinder zu Opfern, im Jahr 2022 waren 37 Prozent der Opfer Kinder oder Enkelkinder der Täter. Weitere 18 Prozent waren «sonstige Angehörige», zu denen etwa auch Nichten und Neffen zählen. Die Hälfte der Übergriffe sind Körperverletzungen, zwölf Prozent schwere Körperverletzungen und rund fünf Prozent sexueller Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen.
Der Lagebericht, der auf den Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) beruht, erfasst nur das sogenannte Hellfeld, also die angezeigten oder polizeilich bekannt gewordenen Taten - nicht das Dunkelfeld. Zu den Delikten zählen körperliche Gewalt bis hin zu Mord, psychische Gewalt wie Stalking, zunehmend auch in digitaler Form, sowie alle Formen sexueller Gewalt bis hin zu Zwangsprostitution und Missbrauch. (epd)
Autor:Katja Schmidtke |
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