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Evangelische Landeskirche Anhalts - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Altarretabel Kirche St. Jakobus, Rottenbach,
Saalfelder Werkstatt 1498, Detail Christuskind (Evangelische Kirchengemeinde Königsee-Rottenbach, Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld) | Foto: Ulrich Kneise

Wir bekommen ein Kind

Weihnachtsbetrachtung von Landesbischöfin Ilse Junkermann Ein Krippenspiel ohne Kind, das geht gar nicht! Zur Generalprobe stapft die siebenjährige Maria mit ihrer großen Babypuppe unterm Arm nach vorn und legt sie beherzt in die Krippe. Da treten alle theologischen Einwände von wegen Licht als Symbol für das Kind in den Hintergrund. Ob wir wollen oder nicht: Wir bekommen ein Kind. Das ist Weihnachten. Das sollen auch alle sehen! Aber warum ein Kind? In der Geschichte von Dietrich Mendt »Die...

  • Weimar
  • 29.12.17
Künstlerische Darstellungen der Geburt Jesu zeigen den Stern von Bethlehem mit leuchtendem Schweif. | Foto: myosotisrock – fotolia.com

Die »große Konjunktion« am Himmel

Weihnachtssymbol: Was es mit dem Stern von Bethlehem auf sich hat Von Christian Feldmann In den biblischen Weihnachtsgeschichten werden die Weisen aus dem Morgenland von einem strahlenden Stern nach Betlehem zum neugeborenen König der Juden geführt. Wenn man genau hinschaut, spielt der Stern aber nur eine kleine Rolle am Rand, eine eher symbolische. In der christlich geprägten Kultur gilt er freilich bis heute als ein zentrales Weihnachtslogo. Der leuchtende Himmel über der Krippe...

  • Weimar
  • 19.12.17

Angenommen von Christus

Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre. Römer 15, Vers 7 Von Samuel Weber, Pfarrer in Lichtenberg Eine Mutter mit einem kleinen Kind auf dem Arm geht auf eine Säule im Kirchenschiff der Geburtskirche in Bethlehem zu. Sie nimmt den Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger und steckt sie in vier Löcher, die in der exakten Form eines Kreuzes angeordnet sind. Danach nimmt sie die Hand ihres Kindes und versucht die Finger ebenfalls in die Löcher zu...

  • Weimar
  • 19.12.17

Weltweites Kerzenleuchten

Die Initiative »Weltweites Kerzenleuchten« unterstützt und begeht jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember einen Weltgedenktag für alle verstorbenen Kinder. Seit vielen Jahren stellen Betroffene rund um die ganze Welt um 19 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, sodass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben...

  • Weimar
  • 12.12.17
Schutzengel: Für Kinder sind sie real, denn sie verstehen mühelos, dass zwischen Himmel und Erde Kräfte wirken. | Foto: epd-bild
4 Bilder

Kinder und ihre Schutzengel

Dass jedes Kind einen eigenen Schutzengel hat, ist nicht nur Wunschdenken vieler Eltern – schon das Matthäus­Evangelium spricht davon. Und die Kinder selbst? Dazu ein Gespräch mit Theologieprofessorin Martina Plieth. Frau Plieth, brauchen Kinder Engel? Plieth: Es gibt eine sogenannte magische Phase, die bei Kindern zwischen dem dritten und siebten Lebensjahr auftritt. In dieser Zeit entwickeln Kinder oft die Vorstellung von imaginären Freunden, unsichtbaren Begleitern. Sie brauchen das, um ihr...

  • Weimar
  • 05.12.17
Samuel Weber, Pfarrer in Lichtenberg | Foto: privat

Klage, die aufrichtet

Du, Herr, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. Jesaja 63, Vers 16 b Von Samuel Weber, Pfarrer in Lichtenberg Wer einmal die Geburtskirche in Bethlehem besuchen möchte, der muss klein sein oder sich klein machen, damit er durch die Tür gehen kann. Am Gemäuer ist leicht zu erkennen, dass der Zugang einmal viel größer war. Es wird erzählt, dass Menschen, die nicht an Jesus glauben, das Heilige Land eroberten und mit ihren Pferden in diese älteste Kirche der...

  • Weimar
  • 05.12.17
Barbarazweige: Am 4. Dezember geschnitten, blühen sie Weihnachten. | Foto: epd-bild

Barbara, die Märtyrerin

Was haben ein Koch und ein Artillerist gemeinsam, ein Architekt, ein Bergmann – und ein Sterbender? Dieselbe Patronin haben sie, merkwürdigerweise. Von Christian Feldmann Der Gedenktag der heiligen Barbara ist in der katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche seit dem 12. Jahrhundert der 4. Dezember. Dass sie so unterschiedliche Menschen als himmlische Helferin verehrt haben, deutet darauf hin, wie beliebt Barbara einmal im christlichen Heiligenhimmel gewesen ist. Zumal ihr Kult uralte,...

  • Weimar
  • 30.11.17

Jüngster Tag nicht fern

Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Offenbarung 5, Vers 5 b Von Ute Mertens, Superintendentin im Kirchenkreis Elbe-Fläming Bücher gehören in die Adventszeit. Kleine, für jeden Tag, die uns näher an die Krippe bringen. Mit Geschichten, die von der Vorfreude und der Ankunft erzählen. Aber ein Buch mit sieben Siegeln? Starke Bilder beschreibt der Seher Johannes in seiner Vision. Eine himmlische Thronsaalszene. Der...

  • Elbe-Fläming
  • 30.11.17

Adventsbräuche: Was wir feiern, was wir »brauchen«

»Alles auf Anfang« – so hieß eine TV-Serie mit dem Obertitel »Männer!« Es ging – vordergründig – um »das Trennungschaos aus männlicher Perspektive« und damit – hintergründig – um einen uralten Traum der Menschen: Alles löschen, auf Null stellen und neu beginnen, auf einem unbeschriebenen weißen Blatt. Von Christel Köhle-Hezinger Geht das so? Lassen sich Anfänge so »begehen«? Zwei eng ineinander verwobene Dinge stehen dem entgegen. Es ist die Kultur und die Memoria, das Gedächtnis. Denn...

  • Weimar
  • 30.11.17

Kirchenjahr: Das Leben feiern!

Am 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr und in unserer Kirchenzeitung ein neuer Glaubenskurs. Er widmet sich den kirchlichen Festen und Feiertagen. Von Fabian Vogt »Die höchste Kunst ist es, Feste zu feiern.« Hat zumindest Johann Wolfgang von Goethe behauptet. Und vermutlich hat er recht. Die Feiertage im Kirchenjahr sind nämlich eine kleine Anleitung für Lebenskunst, weil sie wie ein »Bilderbuch der menschlichen Existenz« alle wesentlichen Aspekte des Daseins behandeln – von der Geburt bis...

  • Weimar
  • 30.11.17

Trauer ist wie Liebeskummer

Der Tod des eigenen Kindes ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Hans Schneiderhans’ Sohn Till ist bei einem Busunglück in Argentinien ums Leben gekommen. Nach dem Abitur war der 19-Jährige zusammen mit einer Freundin zu einer Weltreise aufgebrochen. Beide starben bei dem Unfall. Herr Schneiderhans, was macht die Nachricht vom Tod des Sohnes mit einem Vater? Schneiderhans: Die erste Reaktion war Ungläubigkeit. Ich dachte, das kann nur eine Verwechslung sein. Es ist natürlich...

  • Weimar
  • 22.11.17

Der Tod ist nicht das Ende – Fortsetzung folgt

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lukas 12, Vers 35 Von Sophie Kersten, Pfarrerin in Langula-Kammerforst So gedenken wir des Endes. Und es sind so viele Kerzen in diesem Jahr. Wir nennen die Namen, den Geburtstag, den Sterbetag, und wir entzünden eine Kerze für jeden. Für jeden einzelnen Menschen, der von uns gegangen ist, für jeden, der Licht in unser Leben gebracht hat als Ehefrau, Vater, Kind, Freund. Beim Entzünden kommen die Erinnerungen. An die Menschen auf den...

  • Weimar
  • 22.11.17

Unverdauliches Schwarzbrot des Glaubens

Das Sündenbekenntnis geht manchen Christen nicht leicht über die Lippen Von Margrit Klatte Allmächtiger Gott, barmherziger Vater! Ich armer, elender, sündiger Mensch… – Frau Pfarrerin, spätestens hier steige ich aus, verschließt sich mir alles.« – Worte einer regelmäßigen Gottesdienstbesucherin. Sie ist keine Ausnahme in unseren Gemeinden. Sie beschreibt die Wahrnehmung vieler, die sich dem christlichen Glauben annähern. Dass Martin Luther das hier zitierte Beichtgebet, das ihm oft...

  • Weimar
  • 21.11.17

Uns selbst zuwider – vor Gott

Buß- und Bettag am 22. November: Vom Sinn und Ziel der Buße Von Ulrich Schacht Wer Buße sagt als Christ, muss sie auch tun. Aber was heißt Buße? Was meint sie, wenn sie nicht in einem formal-juristischen Sinne abgeleistet werden soll für eine (Straf-)Tat, eine Schuld, die nach Buße verlangt, nach Ablass oder Ableistung aber getilgt ist? Luther hat das »dritte Sakrament«, wie er die Buße auch nennt, in seinem »Großen Katechismus« nicht nur scharf umrissen, er hat sie vor allem tief verankert....

  • Weimar
  • 21.11.17
Seit dem 19. Jahrhundert ist die Erde in 24 Zeitzonen eingeteilt. | Foto: epd-bild

Sie ist messbar, aber niemand weiß, was Zeit ist

Die Uhren wurden umgestellt – die Zeit nicht. Philosophen, Theologen und Wissenschaftler zerbrechen sich seit Jahrtausenden die Köpfe darüber, was Zeit ist. In den monotheistischen Religionen ist es Gott als Schöpfer, der Herr über Zeit und Raum ist. »Meine Zeit steht in deinen Händen«, heißt es im 31. Psalm des Alten Testaments, gemeint ist die Lebenszeit. Für die meisten Kosmologen entstanden Raum und Zeit mit dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren. Dabei weist der »Zeitpfeil« immer nach vorn...

  • Weimar
  • 09.11.17
Johann-Dietrich Wörner | Foto: Philippe Sebirot/ ESA

Die Erde ist der beste Platz

Interview mit Johann-Dietrich Wörner, Generaldirektor bei der Europäischen Weltraumorganisation Herr Professor Wörner, was bedeutet Ihnen der biblische Schöpfungsbericht? Wörner: Immer wieder hat die Kirche versucht, den Menschen die Fragen der Wissenschaft zu beantworten und musste dann nach neuerer Erkenntnis wieder neue Antworten finden. Die Schöpfungsgeschichte ist für mich – bei aller Versuchung, sie mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen in Übereinstimmung bringen zu wollen – ein...

  • Weimar
  • 09.11.17
Martin Olejnicki, Pfarrer in Bernburg-Preußlitz | Foto: privat

Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?

Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils. 2. Korinther 6, Vers 2 Von Martin Olejnicki, Pfarrer in Bernburg-Preußlitz Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht du? Bei diesen Fragen denkst du wahrscheinlich sofort an Sänger Rio Reiser (»Wann?«), aber ich meine damit die Zeit der Gnade. Schau dich doch mal um. Schau in die Gesichter der Menschen um dich herum. Sieh dir all die lachenden, all die traurigen, all die müden und all die unsicheren Gesichter an. In jedem...

  • Bernburg
  • 09.11.17

Freiheit ist mehr als ein Lebensgefühl

Christsein: In der Nächstenliebe und im Engagement für andere sich selbst vergessen Von Jeffrey Myers Im vergangenen Sommer hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, mich auf die legendäre Route 66, die »Mutter aller Straßen« (John Steinbeck), zu begeben. Die endlose Weite, der grenzenlose Horizont und der offene, einladende Highway – das alles wird zum Inbegriff der Sehnsucht nach Freiheit. Doch die Freiheit – für viele Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks das höchste Gut – ist weit mehr...

  • Weimar
  • 07.11.17

Programm für christliches Leben

Glaubenskurs: Martin Luthers Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen« Von Ulrich Schacht Was Freiheit ist, scheint unsere Zeit, respektive das, was sie für ihren Geist hält, besonders gut zu wissen: Sie nennt Freiheit einen »westlichen Wert«, den alle übrigen Weltteile nur annehmen können. Die Wirklichkeit hinter solcher Proklamation sieht ziemlich anders aus: Die aktuelle Freiheitsversion des Westens steht vor allem für eines: für die Auflösung aller gewachsenen Lebens-Verhältnisse,...

  • Weimar
  • 07.11.17
Lothar Scholz, Kreisoberpfarrer in Köthen | Foto: privat

Von Ballast trennen

Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Matthäus 10, Vers 34 b Von Lothar Scholz Was für eine Zumutung. Solche Worte, aus dem Munde von Jesus. Wenn wir sie hören oder lesen, können wir uns nicht vorstellen, dass Jesus als der Friedefürst bezeichnet wird. Diese Worte rufen förmlich nach einer Reaktion. Wenn jemand, der das Neue Testament und Jesus nicht kennt, solche Töne hört, wird der sagen: »Da haben wir es schwarz auf weiß: Religion ist nichts Friedfertiges, Religion...

  • Köthen
  • 07.11.17

Martin Luthers Rechtfertigungslehre

Martin Luthers Lehre von der Rechtfertigung des »sündigen« Menschen vor Gott wurde vor fast 500 Jahren zum theologischen Ausgangspunkt der Kirchenspaltung in Europa. Die Kernthese der Reformation, dass der Mensch sein Heil allein aus göttlicher Gnade gewinnen kann und nicht aufgrund eigener Verdienste, steht bis heute im Zentrum protestantischer Verkündigung. Luther (1483–1546) hatte die seinerzeit herrschende Auffassung, der Mensch könne durch religiöse Leistungen wie Beten, Fasten und Ablass...

  • Weimar
  • 25.10.17
Feldpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg mit dem Schriftzug des Choral-
titels »Ein feste Burg ist unser Gott« von Martin Luther. Aus dem Glaubenslied wurde in Bismarcks Kaiserreich ein vaterländischer Kampfgesang. 
Das Lied fand in Druckschriften des Ersten Weltkrieges inflationäre Verwendung. | Foto: epd-bild

»Marseillaise der Reformation«

»Ein feste Burg ist unser Gott«: Religiöses Trostlied und Schlachtengesang Von Christa Kirschbaum Menschen singen es seit bald 500 Jahren, aber nicht immer war der Gesang rühmlich: Martin Luthers Lied »Ein feste Burg« haben verschiedene Gruppierungen für sich vereinnahmt, auch die Nationalsozialisten. Einmal im Jahr, da singen sie alle! Selbst die Männer schmettern mit, wenn am Reformationstag »Ein feste Burg« gesungen wird – obwohl die Melodie gleich in den höchsten Tönen beginnt. Liegt es am...

  • Weimar
  • 25.10.17
Lothar Scholz, Kreisoberpfarrer Köthen | Foto: privat

Verlässliche Zusage

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 1. Mose 8, Verse 18 bis 22 Von Lothar Scholz Welch wunderbare Aussage. Endlich sagt jemand etwas, auf das man sich verlassen kann. Dieser Jemand ist Gott selber. Aber halt mal, was hat sich da im Vorfeld ereignet? Gab es nicht eine riesige Katastrophe, die alles vernichtet hatte, Menschen, Tiere, Pflanzen und alles was zum Leben notwendig war? Alles war weg. Nur einer war mit seiner...

  • Köthen
  • 25.10.17

Worauf es ankommt: Gott gibt uns alles, was wir brauchen

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6, Vers 8 Von Juliane Kleemann, Theologische Referentin im EKD-Zen­trum für Mission in der Region Die meisten Menschen wollen ein gutes Leben führen und selbst auch gut sein. Da müht man sich und macht und tut, und hat es doch oft wirklich gut gemeint. Aber leider ist ›gut gemeint‹ noch lange nicht gut gemacht. Dann klopft vielleicht die...

  • Stendal
  • 25.10.17

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