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Das Amt ist neu, aber die Stadt nicht fremd

Peter Kopp, Rektor der Kirchenmusikhochschule | Foto: Astrid Ackermann

Peter Kopp ist seit diesem Herbst Rektor der Hochschule für Kirchenmusik in Halle



Von Claudia Crodel

Im Büro, das Peter Kopp in der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in der Innenstadt von Halle bezogen hat, ist für ihn alles neu. Bis auf die Kaffeemaschine. Die stand schon in seinem Büro in Dresden beim Kreuzchor. Peter Kopp ist der neue Rektor der Hochschule und hat eine Professur für Chor- und Orchesterdirigieren. Er hat Studenten im Einzelunterricht, betreut Lehrproben, bei denen sich die Studenten gegenseitig dirigieren, und leitet den Hochschulchor. All das hat er von seinem Vorgänger Professor Wolfgang Kupke übernommen. »Es war eine gute, sehr kollegiale Übergabe. Wolfgang Kupke schaut immer mal vorbei, wenn er in der Nähe ist. Das freut mich sehr«, so Kopp.
Zuvor war Peter Kopp, der in Wernigerode geboren wurde, aber in Dresden aufwuchs und dort seine ersten kirchenmusikalischen Erfahrungen im Kreuzchor sammelte, 22 Jahre lang Vize beim berühmten Dresdner Knabenchor. »Ich war dort auch der Strippenzieher, nicht nach außen, sondern zwischen Eltern, Schule, Erziehern und Alumnat, also dem Internat der Kruzianer«, erzählt er.
Die Kruzianer waren übrigens auch daran schuld, dass Kopp nicht pünktlich zum Semesterauftakt in Halle angetreten ist. »Ich war mit dem Kreuzchor noch in China. Das war unsere dritte Reise.« Er war für die Organisation zuständig und die Verbindungen zu den Leuten vor Ort. »Es war ein guter Abschied«, findet er.
Als die Stelle des Rektors der Hochschule für Kirchenmusik ausgeschrieben war, bewarb er sich. »Mit jetzt 50 Jahren hatte ich den Wunsch, noch mal etwas anderes zu machen, eine neue Herausforderung anzunehmen«, erklärt er. »Die neuen Aufgaben in der Lehre und auch Problemstellungen finde ich sehr erfrischend«, meint er. »Und ich habe nach den ersten Wochen hier in Halle gemerkt, dass man mich wirklich hier gewollt hat.« Er sei positiv aufgenommen worden. Er habe ein Haus vorgefunden, in dem in den vergangenen Jahren alles sehr gut gelaufen sei, das er folglich nicht neu strukturieren muss. Aber er sieht vor allem, dass man in der kommenden Zeit immer wieder fragen müsse: Was wird aus der Kirchenmusik allgemein? Deshalb müsse man auch die Ausbildung immer wieder auf ihre Praktikabilität hin überprüfen.
Auch wenn das Amt neu ist, Peter Kopp fühlt sich in Halle nicht fremd: Er ist seit Jahren im Förderkreis des Händelhauses, hat mit dem Kammerchor »Vocal Concert Dresden«, den er gründete und dessen Leiter er ist, bereits vor ein paar Jahren in der Operninszenierung von Händels Oratorium »Belsazar« mitgemacht und kennt viele aus der halleschen Musikszene. »Und jeden Morgen gehe ich auf meinem Weg zur Arbeit am Händel auf dem Markt vorbei. Das ist ein gutes Gefühl.« In der Altstadt hat Kopp eine kleine Wohnung bezogen. Seine Familie – die Frau ist Gemeindepädagogin, die Töchter sind 12, 17 und 20 Jahre alt – bleibt in der sächsischen Hauptstadt. »Die Kinder sind in dem Alter, wo sie nicht einfach so mit nach Halle gehen würden. Aber sie ziehen Halle als möglichen Studienort in Betracht«, sagt Kopp. So verbringt er meist vier Tage der Woche in Halle, drei in Dresden, wo er auch auf seinen Kammerchor nicht verzichten will.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Nord

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