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Synode mahnt zum Dialog vor Wahl

Foto: EKM

Mit Beschlüssen zu Kirchengesetzen und Anträgen ist die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Erfurt zu Ende gegangen. Anlässlich der Bundestagswahl mahnte das Kirchenparlament zum Dialog zwischen den Parteien.

Erfurt (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat die Politik zur konstruktiven Zusammenarbeit im Dialog ermahnt. Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl forderte das Kirchenparlament zum Abschluss seiner viertägigen Beratungen am Samstag einstimmig, im Mittelpunkt des politischen Handelns müsse der Mensch und dessen unantastbare Würde stehen. Zu den großen aktuellen Herausforderungen gehörten unter anderem die Klimakrise, die Themen Migration, Frieden, soziale Gerechtigkeit und innere Sicherheit.

Die fortschreitende Radikalisierung der Gesellschaft und die Verhärtung im Umgang miteinander erfüllten die Synode mit großer Sorge, heißt es in dem Beschluss unter anderem mit Blick auf die chaotische konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags Ende September.

Mit Sorge sieht die Synode die zunehmende Demokratiefeindlichkeit in der Gesellschaft. „Menschenverachtung und Ausgrenzung vergiften unser Zusammenleben. Die zunehmende Polarisierung reicht bis in Familien und Freundeskreise hinein und macht vor unseren Gemeinden nicht Halt“, heißt es im Beschlusstext. Viele Menschen beteiligten sich aus Angst vor Diffamierung und Gewalt nicht an zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzungen.

Zugleich bekräftigte das 80-köpfige Kirchenparlament die Haltung von Landesbischof Friedrich Kramer und Landeskirchenamt im Umgang mit Mitgliedern extremistischer Parteien in kirchlichen Leitungspositionen. Die EKM sehe sich als Ort der Verständigung und des Austausches. Es sei notwendig, solche Orte zu schaffen, in der alle zu Wort kommen können. Wo es nötig sei, brauche es klaren Widerspruch in der Sache, aber Barmherzigkeit gegenüber der Person.

Am Eröffnungstag hatte der Landesbischof die Praxis der EKM verteidigt, Mitglieder extremistischer Parteien aus kirchlichen Leitungsämtern auszuschließen. Menschenverachtende, fremdenfeindliche und antikirchliche Positionen seien unvereinbar mit der Übernahme von Leitungspositionen.

Im Mittelpunkt der viertägigen Synodentagung stand die Auswertung der bischöflichen Visitation des Arbeitsfeldes Seelsorge. Die Synodalen sprachen sich dafür aus, die hohen Qualitätsstandards der Seelsorge sowie die Aus- und Fortbildung weiterzuentwickeln. Zudem solle eine Handreichung zur Seelsorge für Haupt- und Ehrenamtliche erstellt werden.

Landesbischof Kramer hatte zuvor spürbare Einschnitte in die innerkirchliche Organisationsstruktur angekündigt. In der EKM werde es in den kommenden Jahren Transformationsprozesse, Kürzungen und Umbauten auf allen Ebenen geben.

Wegen der Kombination aus Mitgliederschwund, einer sich verschlechternden Finanzsituation und einem allgemeinen Personalmangel sei der Aufbau neuer Strukturen notwendig, sagte Kramer. Die Entwicklungen hätten sich in einer Form beschleunigt, dass die 2021 angestoßene Überprüfung der personellen und organisatorischen Strukturen in der Landeskirche schon wieder überholt sein könnte.

Die mitteldeutsche Kirche umfasst hauptsächlich Gebiete in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Die 80 Synodalen vertreten rund 638.000 Mitglieder in mehr als 3.000 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen.

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Online-Redaktion

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