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Verlässliche Zusage

Lothar Scholz, Kreisoberpfarrer Köthen | Foto: privat

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
1. Mose 8, Verse 18 bis 22

Von Lothar Scholz

Welch wunderbare Aussage. Endlich sagt jemand etwas, auf das man sich verlassen kann. Dieser Jemand ist Gott selber. Aber halt mal, was hat sich da im Vorfeld ereignet? Gab es nicht eine riesige Katastrophe, die alles vernichtet hatte, Menschen, Tiere, Pflanzen und alles was zum Leben notwendig war? Alles war weg. Nur einer war mit seiner Familie übrig geblieben: Noah! Ein Mann, der in seinem Lebensumfeld viel Hohn und Spott aushalten musste, weil er Gott vertraute. Er wurde gerettet. Die Arche, der große Kasten aus Holz, war sicher gestrandet. Das Wasser war weg, die Sonne schien und Noah ging mit seinen Söhnen, seiner Frau und allem, was in der Arche überlebt hatte, ins Freie. Noah hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Gott hatte Wort gehalten. Darum baute Noah Gott einen Altar und brachte ihm sein Opfer. Noah hätte auch das tun können, was viele andere in ähnlichen Situationen getan haben. Er hätte Gott anschreien können: »Warum hast du dieses Unglück über uns gebracht? Du bist ein harter und grausamer Gott! Du lässt Menschen und Tiere in der Sintflut ertrinken! Hast du nicht ihre entsetzlichen Schreie gehört?«
Bis heute hören wir immer wieder von furchtbaren Unglücken und schweren Katastrophen, von Krieg und Terror. Stets stellt sich die Frage: »Wie kann Gott das zulassen?« Hin und wieder versuchen wir das zu erklären, aber es gelingt nicht. Wir können Gottes Handeln nicht erklären und wir können auch nicht sagen: »So war das doch nicht gemeint!« Wir können es nicht wissen und auch nicht verstehen. Dennoch können wir Gott für jeden neuen Morgen danken, den er uns schenkt – wenn es uns auch manchmal schwerfällt. Uns begegnet immer wieder großes Leid, wir müssen schwere Tage ertragen. Klage und Trauer sind uns nicht verboten, wenn uns unser Kleinglaube manchmal überwältigen möchte. Aber wir wollen über alle Klagen nicht vergessen, wie oft Gott uns auch bis heute bewahrt hat. Wie oft hat er manches Unheil, von dem wir nichts ahnten, von uns abgewendet. Und da wird uns dann mit einem Mal deutlich: Er hat uns ganz offensichtlich durchgeholfen und das immer wieder, obwohl wir es nicht verdient haben.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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