Anzeige

Magdeburg
Kirchengemeinden erinnern an Zerstörung der Stadt 1945

Domprediger Jörg Uhle-Wettler (vorne r.) und Pfarrer Daniel Rudloff von der katholischen Pfarrei St. Sebastian bei der Gedenkandacht am Ehrenmal von Ernst Barlach. | Foto: Oliver Gierens
  • Domprediger Jörg Uhle-Wettler (vorne r.) und Pfarrer Daniel Rudloff von der katholischen Pfarrei St. Sebastian bei der Gedenkandacht am Ehrenmal von Ernst Barlach.
  • Foto: Oliver Gierens
  • hochgeladen von Oliver Gierens

Magdeburg (epd) -  Mit einer ökumenischen Abendandacht im Magdeburger Dom haben am Montag die Kirchen an die Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 erinnert. Angesichts des Krieges in der Ukraine wollten die evangelische Domgemeinde und die katholische Kathedralpfarrei St. Sebastian dabei auch ein Zeichen für den Frieden in der heutigen Zeit setzen, wie es hieß.

„Das Thema ist derzeit besonders aktuell, weil wir in Europa wieder einen Krieg erleben“, sagte Domprediger Jörg Uhle-Wettler im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir wollen daher die Bitte um Frieden vor Gott bringen“, so Uhle-Wettler.

In einem kurzen geistlichen Impuls ging der katholische Pfarrer Daniel Rudloff auf eine Stelle aus dem 1. Petrusbrief ein. Darin heißt es unter anderem: „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der … suche Frieden und jage ihm nach.“ Diese Worte, so Rudloff, seien ein hoher Anspruch, die der 1. Petrusbrief an uns stelle. Es gehe nicht nur um Erinnern und Gedenken, sondern darum, das eigene Handeln und die eigene Friedfertigkeit zu hinterfragen. „Frieden beginnt nicht auf der großen Weltbühne, sondern im Herzen eines jeden Menschen“, so der katholische Pfarrer in seiner Andacht.

Um 21.28 Uhr läuteten alle Kirchenglocken in der Stadt. Zu diesem Zeitpunkt begann am 16. Januar 1945 der Bombenangriff der britischen Royal Air Force, der die Magdeburger Altstadt nahezu vollständig zerstörte, darunter auch zahlreiche Kirchen. Über 2.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Die Andacht war eingebettet in die Aktionswoche „Eine Stadt für alle“, die bis zum 27. Januar andauert und nach Angaben der Stadt Zeichen für eine weltoffene und friedliche Stadt setzen will. Sie wurde am Montagabend unter anderem von Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) auf dem Alten Markt eröffnet. Am Samstag, 21. Januar, wird es beispielsweise einen Ökumenischen Friedensweg durch die Innenstadt geben. Er beginnt um 15 Uhr vor der St. Petri-Kirche in den Ökumenischen Höfen.

Autor:

Oliver Gierens

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.