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Ökumene-Empfang mit Friedensappell

Renke Brahms, designierter Direktor der Wittenbergstiftung
  • Renke Brahms, designierter Direktor der Wittenbergstiftung
  • hochgeladen von Steffen Wolf

Der Friedensbeauftragte der EKD, Renke Brahms, ist sich sicher: Die aktuellen Herausforderungen in der Welt benötigten vorrangig politische Antworten und keine militärischen. „Nicht Säbelrasseln und Aufrüstung sind die notwendigen Schritte, sondern hartnäckiges politisches Agieren, Verhandeln und Dialog.“ Deshalb sei es höchst fragwürdig, so der Theologe, pauschal zwei Prozent vom deutschen Bruttoinlandsprodukt zum Maßstab für Verteidigungsausgaben zu machen, was eine Verdoppelung des Haushaltes im Vergleich zu 2016 bedeuten würde.
„Um nicht missverstanden zu werden: So lange wir eine Welt vorfinden, in der eine Bundeswehr gebraucht wird, muss diese vernünftig ausgestattet werden. Aber eine massive Aufrüstung ist meines Erachtens der falsche Weg.“ Vor rund 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft warb er am 18. Juni beim ökumenischen Jahresempfang der Kirchen in Magdeburg dafür, an den Ursachen der Konflikte zu arbeiten.
Brahms forderte zudem, die wenig bekannten zivilen Friedensdienste auszubauen und sie politisch und finanziell besser auszustatten. Das sei eine entscheidende Antwort auf die aktuellen Herausforderungen und „auch eine Entlastung der Bundeswehr von überzogenen Erwartungen oder gefährlichen Einsätzen“. Unter dem Leitbild des gerechten Friedens seien die Kirchen über ihre Entwicklungsorganisationen einer der größten Akteure in Deutschland sowie weltweit vernetzt und aktiv. Die Kirche seien auch maßgebliche Träger des zivilen Friedensdienstes, der im Auftrag der Bundesregierung in den Konfliktregionen der Welt mit Friedensfachkräften im Einsatz ist.
Der bisherige leitende Geistliche der Bremischen Kirche und designierte hauptamtliche Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung mahnte, angesichts der komplexen Zusammenhänge nicht den Vereinfachern mit ihrem Schwarz-Weiß-Denken und Abschottungsbestrebungen das Feld zu überlassen. Dazu gehöre auch, Geschichten des Gelingens vom Frieden zu erzählen, etwa die vom Mauerfall vor 30 Jahren oder die der Versöhnungsprozesse in Südafrika oder Ruanda.
Angela Stoye

Autor:

Angela Stoye

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