Kreissynode
Mit Lust in die Verlängerung
"Weil ich Lust drauf hab“, sagt Christiane Kellner ebenso fröhlich wie entwaffnend überzeugend, weshalb sie für eine zweite Amtszeit als Superintendentin im Kirchenkreis Merseburg kandidiert. Natürlich bringt sie mehr mit als die Freude. Davon haben sich die mehr als 18000 Kirchenmitglieder in den vergangenen neun Jahren überzeugt, so dass der Nominierungsausschuss auf eine Stellenausschreibung verzichtete. Die Kreissynode wählte am 15. November die 58-Jährige im ersten Wahlgang. Sie bleibt bis zu ihrem Ruhestand.
Vor der Kreissynode begründete Präses Martin Ostheeren die Entscheidung des Nominierungsausschusses: „Wir haben zusammengetragen, was wir vom künftigen Amtsinhaber erwarten und fanden fast alles in der Bewerbung von Christiane Kellner.“ Theologische Kompetenz, einen klaren und kooperativen Leitungsstil, Gesprächsbereitschaft nach innen wie nach außen aus der Kirche heraus, die Förderung der Ehren- wie der Hauptamtlichen und das Vermögen, Orte der Begegnung zu schaffen.
Ermunterung zum weiteren Kooperien
Christiane Kellner gab vor den Synodalen unumwunden zu, dass die Arbeit auch Kraft koste. Doch es sei wunderbar, sich mit so vielen Menschen unter Gottes Wort zu stellen. Sie wies darauf hin, dass es nicht mehr möglich sei, in allen fünf Regionen alles an allen Orten und dazu noch zeitgleich stattfinden zu lassen. „Machen wir uns auf zu unseren Brüdern und Schwestern im Nachbarort und nehmen unseren Ort im Herzen mit und kehren nach dem Zusammensein gestärkt und getröstet zurück“, ermunterte sie zum weiteren Kooperieren.
Mit den „Orten der Begegnung“ hat sie ein Instrument geschaffen, das mit unterschiedlichen Angeboten Weiterbildung oder auch kreatives Beisammensein ermöglicht, wofür einzelnen Gemeinden die Kraft fehlt. Dankbar ist sie, dass sie dieses ihr „Kind“ hat abgeben können und dürfen – es gibt eine Kreisreferentin für das Ehrenamt.
Vieles verändert sich, unser Gott bleibt
Mit dem Blick in die Zukunft stellt sie, ganz Verwalterin, fest, dass sich Kirche künftig auch mit der Umsatzsteuer befassen muss und schlussfolgert: „Wir müssen lernen, Privilegien abzugeben.“ Vieles verändere sich, auch die Landeskirche. „Unser Gott und seine Botschaft vom Leben, Sterben und Auferstehen jedoch bleibt – das trägt mich.“
Christiane Kellner ist Pragmatikerin. Das wurde auch bei der Wahl von Frieder Wisch, bisher ihr zweiter Stellvertreter, ins vakant gewordene Amt des ersten Stellvertreters deutlich. Eigentlich hat der Konvent das Vorschlagsrecht, dessen Anwesende in der Synode jedoch keine Einwände gegen den Vorschlag des Kreiskirchenrates erhoben. Die Superintendentin hatte die Personalie vorab besprochen. „Nach den Gemeindekirchenratswahlen 2019 wählen wir sowieso neu“, da könne das doch einfach gehandhabt werden.
Renate Wähnelt
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