die Predigt
vom Boot aus …
Und als sie endlich alle wieder saßen,
wie jammerte das Volk den Meister sehr.
Sie meinten satt zu sein, weil sie was aßen
doch starrten dabei traurig auf das Meer.
Da bat Herr Christ den Jünger Petrus: „Lenke
mit deinem Kahn ein wenig hin und her.“
Der Fischer folgt dem Ruf, dass er nicht kränke
den Mann, der sie seit sieben Wochen lehrt.
Treibt fort sein Schifflein von des Ufers Senke -
und Jesus predigt laut und unbeschwert:
„Nie habet Sorge, dass den Leib man töte
die Seele bleibt dabei ja unversehrt ...
Die Sorge nämlich ist wie eine Kröte,
ihr Auge glotzt, bis euch der Wille bricht.
Der Gifte Königin und aller Nöte
ist sie. Und töten kann ihr Angesicht.
Lasst euch durch ihre Blicke nicht verderben,
bewahrt den Glauben euch als Lebenslicht.
Wollt ihr das Reich der Himmlischen ererben,
müsst ihr die Angst besiegen vor dem Sterben.
Zwei Sperling kauft man sich für einen Heller.
Und keiner stürzt vom Himmel ohne IHN,
der uns die Sphären schuf. Stets ist er schneller
und fängt den Vogel, eh er ist dahin.
An euern Scheitel darf bei Gott kein Messer,
gezählt gilt jedes Haar ein kostbar Ding.
Ihr seid ihm noch um viele Male besser
als tausend Vogelschwärme - Spatz für Spatz.
Kein Raum dem Geist der Furcht, dem Erzerpresser …
bei mir steht ihr am allerhöchsten Platz.
Wer mich bekennt vor diesen fremden Leuten,
den will auch ich einst kennen - hört den Satz -
vor Gott im Himmel und der Engel Meuten.
Doch wer vor Menschen meiner höhnt und lacht,
wie sollte der vor Gott mir was bedeuten ...
Bedenke jeder das und gebe acht.“
Und weiter noch sprach Christ von Himmelsdingen,
die keiner je gehört und nie gedacht.
Als ob Musik und Sinn im Tanz sich schwingen,
war aller seiner Worte Wohlerklingen.
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