Werner-Krusche-Preis
Evangelisierung in der Fußballfankurve
Der mit 1.000 Euro dotierte Werner-Krusche-Hochschulpreis geht in diesem Jahr an Jakob Simon aus Sachsen-Anhalt für seine theologische Examensarbeit „Kommunikation des Evangeliums in der Fußballfankurve im konfessionslosen Raum Ostdeutschland“. Die Arbeitsgemeinschaft Konfessionen – Weltanschauungen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Evangelische Kirche Anhalts vergeben den Preis jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem theologischen beziehungsweise religionspädagogischen Studium und Forschungsbereich zu Fragen der Ökumene, Religionswissenschaften und Weltanschauungsfragen. Neue Bewerbungen sind bis zum 15. März 2023 an jury.werner-krusche-preis@ekmd.de möglich.
Mit dem Preis sollen junge Theologinnen und Theologen beziehungsweise Religionspädagogen und -pädagoginnen gefördert werden, die sich mit Fragen nach Identität, Begegnung und Dialog beschäftigen.
Unter dem Anspruch „Verankert sein und offen werden“ wird zur Auseinandersetzung im Gedenken an bleibende Impulse des früheren Bischofs Dr. Werner Krusche (1917–2009) ermutigt.
Die prämierte Arbeit analysiert Möglichkeiten im Fanblock von Fußballstadien, wenn Menschen, die ihr Leben im Horizont christlichen Glaubens verstehen und erzählen, auf Menschen treffen, denen diese Form der Lebensdeutung fremd ist. Jakob Simon wurde in Chemnitz geboren, ist seit seiner Kindheit fußballbegeistert und als christlicher Pfadfinder aktiv. Mit der Arbeit schloss er sein Studium in Evangelischer Theologie in Halle ab. Seit September ist er Vikar in der Nähe von Cottbus.
Das Referat Ökumene im Landeskirchenamt der EKM fordert auch in diesem Jahr wieder Studierende auf, sich mit wissenschaftlichen Hausarbeiten und Examensleistungen für den Werner-Krusche-Hochschulpreis zu bewerben. Informationen erteilt Kirchenrätin Charlotte Weber, charlotte.weber@ekmd.de.
Hintergrund:
Dr. Werner Krusche (1917-2009) stammte aus Sachsen und begann in Leipzig ein Theologiestudium. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft setzte er es in Bethel, Heidelberg, Göttingen und Basel fort. Ab 1954 war er in der DDR als Pfarrer, Studiendirektor und Theologiedozent tätig. 1968 wurde er zum Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen gewählt. Wegweisend für den ostdeutschen Protestantismus wirkte Krusche von 1981 bis 1983 als Vorsitzender des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR und als Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen. Er verkörperte ein couragiertes Christsein als Minderheit und setzte sich als Brückenbauer zwischen Ost und West für Versöhnung ein.
Autor:susanne sobko |
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