Buntes Programm zum Abschluss der Festwoche
Kirchen laden mit Markt-Picknick zum Teilen von Worten und Essen
Ein ökumenischer Festgottesdienst am kommenden Sonntag (18. September, 10.30 Uhr) auf dem Eisenacher Marktplatz mit Predigt von Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und lateinamerikanischen Rhythmen der Banda Escola Popular ist einer der Höhepunkte zum Abschluss der Festwoche „Luther 2022 / 500 Jahre Bibelübersetzung“. Im Anschluss wird zu einem Markt-Picknick eingeladen. Lichtkunst, Poetry-Slam, ein Familien- und ein Straßen-Fest, Konzerte unter anderem mit Samuel Rösch (Gewinner The Voice of Germany), Dota Kehr (Trägerin Preis der deutschen Schallplattenkritik und Deutscher Kleinkunstpreis), dem Rapper „CRZA“, der A-Cappella-Formation Maybebob und Gipsy-Music mit dem „Romano-Glaszo-Projekt“ sowie die Aufführung des Oratoriums „Messias“ von G. F. Haendel sind weitere Programm-Punkte am kommenden Wochenende.
Der Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen gehört mit zu den Hauptorganisatoren der Festwoche, die angekündigt wird als „Woche der Begegnung, des Dialogs und der Kultur“ und in die ACHAVA Festspiele Thüringen eingebettet ist. Superintendent Ralf-Peter Fuchs kann alle Programm-Punkte wärmstens empfehlen. Neben dem Festgottesdienst freut er sich besonders auf das Markt-Picknick, das ebenfalls ökumenisch von allen Eisenacher Mitgliedern aus dem Arbeitskreis Christliche Kirchen (ACK) vorbereitet wurde. Tische und Bänke werden dazu strahlenförmig angeordnet und die Besucher sollen Geschirr, Essen und Getränke mitbringen. „Wir wollen zum Teilen von Worten und Essen einladen“, betont Fuchs. „Das Übersetzen als Motto des Jubiläumsjahres wird so ganz praktisch erlebt – von mir zu dir. Unser Anliegen ist es, die Kraft der Worte zu betonen und im Miteinander das Verbindende als Alternative zum Empören und Kritisieren zu stärken“, so Fuchs. Um das Miteinander noch zu erweitern, werden Spenden für die Katastrophenhilfe von „Brot für die Welt“ gesammelt.
Auch auf die Illuminierung mit dem Motto „Kraft der Worte“ durch die Lichtkünstler „Genius Locis Weimar“ am Abend des 16. und 17. September ist der Superintendent sehr gespannt, „das wird toll, die Eindrücke von den Proben sind grandios“. Die Konzerte mit Dota Kehr und Samuel Rösch bewirbt er ebenfalls besonders – ausdrücklich wurde anlässlich des Übersetzungs-Jubiläums Musik mit deutschen Texten ausgewählt.
Die Festwoche, beworben als „Feuerwerk aus Musik, Poesie, Kreativangeboten und bildgewaltiger Illumination“, läuft seit dem 11. September. Heute (16. September) sind vor allem Kinder und Jugendliche ganztägig eingeladen. Morgen (17. September) wird die Eisenacher Innenstadt zum Festivalgelände mit Ständen, Kreativangeboten und Aktionen sowie Kulturprogramm auf der Hauptbühne. In der Georgenkirche wird zum Chorsingen an Bachs Taufstein eingeladen. Für Jugendliche gibt es eine Chill-Out-Area mit dem Rapper „CRZA“, der für die Festwoche den Rap „Worte“ komponiert hat, und dem Graffitikünstler Max Kosta.
Am Sonntag gibt es nach dem Gottesdienst und Picknick ein Konzert mit Maybebob, einer der bekanntesten deutschsprachigen A-Cappella-Formationen. Ab 16 Uhr erklingt in der Georgenkirche das Oratorium „Messias“ von G. F. Händel als eine der großen musikalischen Bibelübersetzungen. Auf dem Lutherplatz wird zum ACHAVA-Straßenfest eingeladen. Um 14 Uhr gibt es unter dem Motto „Tanach – Bibel – Heilige Schrift“ eine Podiumsdiskussion zum „Streitobjekt Bibel“, um 19 Uhr klingt das Fest mit dem „Romano-Glaszo-Projekt“ mit Gipsy-Klängen, ungarischer Volksmusik, jüdischen und russischen Liedern aus.
Weitere Informationen im Internet:
www.kirchenkreis-eisenach-gerstungen.de
www.eisenach.de/kultur/welt-uebersetzen-2022/festwoche-kraft-der-worte/
www.achava-festspiele.de
Hintergrund:
Zwischen Dezember 1521 und Februar 1522 hatte Martin Luther auf der Wartburg bei
Eisenach das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzt – eine Leistung mit immenser Wirkung auf die europäische Kulturgeschichte. Das Themenjahr „Welt Übersetzen“ spannt einen Bogen von Martin Luthers Ankunft auf der Wartburg am 4. Mai 1521 bis zum Reformationstag am 31. Oktober 1522. Das große Finale des Jubiläumsjahres knüpft inhaltlich an Luthers sogenanntes September-Testament von 1522 an. Vor genau 500 Jahren wurde die Übersetzung des Neuen Testaments veröffentlicht und verbreitete sich wie ein Lauffeuer in allen Gesellschaftsschichten. Die Reformation war nicht mehr aufzuhalten. Bis Oktober präsentieren die Stadt Eisenach, der Wartburgkreis und der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen ein umfangreiches Programm rund um Luthers Bibelübersetzung.
Autor:susanne sobko |
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