Das Kreuz auf dem "Christbaum für alle" in Weimar
Alexander Wessel
Alexander Wessel
Alexander Wessel (1880-1954), Pfarrer des Martin-Luther Sprengels in Weimar, erneuerte die Tradition des
"Christbaums für alle" auf den Stufen des Landesmuseums. Der Reichsstatthalter Saukel, der dort sein Büro
hatte, nahm Anstoß daran, dass auf der Spitze des Baumes sich ein Kreuz befand, und er verbot das Kreuz 1936 (Er verbot also nicht den Baum, sondern das Kreuz auf dem Baum.). Daraufhin beendete Pfarrer Wessel diese
Tradition.
Als sich Pfr. Wessel 1941 in einem Gemeindebrief gegen den Krieg aussprach, war er einige Wochen im KZ Buchenwald. Es heißt A.H. habe gesagt, ein Mann dieses Namens dürfe nicht in einem KZ interniert sein. (Horst
Wessel, Pfarrerssohn und Dichter des Horst-Wessel-Liedes "Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen, war mit Alexander Wessel verwandt.).
Pfarrer A. Wessel war zunächst selbst "Deutscher Christ" (DC), wie 70% aller Thüringer Pfarrer, hat aber sehr schnell erkannt, "wohin der Hase läuft", d.h. dass dem Anstreicher aus Braunau nicht zu trauen war, und hat seine Mitgliedschaft beendet. Nach dem Krieg gehörte er zu den Gründern der Volkssolidarität in Thüringen.
Ende 1949 übersiedelt Wessel mit seiner Familie in die Bundesrepublik. Ob er dort noch einmal im Amt war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Autor:Martin Steiger |
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