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Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen
Gemeinschaftsschule startet

Steven Kessler ist Klassenlehrer der neuen fünften Klasse. Unter anderem wird er die Kinder im Fach Technik unterrichten. | Foto:  Diakonieverein
  • Steven Kessler ist Klassenlehrer der neuen fünften Klasse. Unter anderem wird er die Kinder im Fach Technik unterrichten.
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Der Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen hat kürzlich vom Landesschulamt Sachsen-Anhalt die Genehmigung für das Betreiben einer Evangelische Gemeinschaftsschule als Ganztagsschule erhalten. Nun zu Schuljahresbeginn ist die Schule am Start. In der 5. und 6. Klasse wird der Ganztagsbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Schulhort angeboten.
Anfangs wird die Gemeinschaftsschule im bestehenden Schulgebäude des Vereins in Wolfen in der Windmühlenstraße unterkommen. Dort befindet sich seit einigen Jahren schon die Evangelische Grundschule Bitterfeld-Wolfen in Trägerschaft des Diakonievereins. „Die neue Gemeinschaftsschule ist als Fortführung des in der Evangelischen Grundschule gelebten pädagogischen Ansatzes gedacht. Das haben sich auch Eltern in den vergangenen Jahren immer wieder gewünscht“, so Ulrike Petermann, Theologischer Vorstand des Diakonievereins. Es ist eine evangelische Bekenntnisschule, die die christlichen Werte mit dem Pädagogikkonzept von Maria Montessori verknüpft. „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Montessoris Kernsatz hat sich in der westlichen Pädagogik durchgesetzt. Die Kinder beschäftigen sich, dem eigenen Lerntempo folgend, selbstständig mit Unterrichtsmaterialien. Die Lehrer begleiten als Assistenten den Entwicklungsprozess der Schüler, indem sie den Gebrauch von Material erklä-ren und als Ansprechpartner da sind.
Jede Woche fängt mit einer Andacht an und klingt mit einem Wochenrückblick aus. Die Kinder lernen, in Projekten selbstständig und selbstorganisiert zu arbeiten. Sie suchen sich innerhalb der schulischen Möglichkeiten Lerninhalte aus. Über Einzelgespräche und Wochenpläne wird der Lernfortschritt beobachtet. Die Schulgemeinschaft lebt durch Andachten und Gottesdienste die religiösen Feste wie Ostern, Erntedankfest oder Weihnachten im Schulleben und im Kirchenjahr. Christliche Werte mit Montessoris Pädagogik-Konzept zu verknüpfen, bedeutet für Ulrike Petermann, dass den Kindern geholfen wird, die vielfältigen Herausforderungen in der Gesellschaft zu meistern, und ihnen die Freiheit gegeben wird, sich individuell zu entfalten. Dabei orientiert sich die neue Gemeinschaftsschule an den staatlichen Lehrplänen und Richtlinien des Landes Sachsen-Anhalt.
Erst einmal ist sie bis zur 10. Klasse geplant. Eine gymnasiale Stufe erfolgt in Kooperation mit der Evangelischen Gemeinschaftsschule Philipp Melanchthon in Wittenberg, sodass Schüler ab der 7. Klasse schon auf die gymnasiale Stufe vorbereitet werden können.
Begonnen wird mit einer 5. Klasse. Für die Gemeinschaftsschule wurden bislang zwei Lehrer neu eingestellt. Einige Pädagogen der Grundschule werden auch an der Sekundarschule unterrichten. Es laufen jedoch auch noch Stellenausschreibungen für die naturwissenschaftlichen Fächer Biologie, Geografie sowie für Hauswirtschaft und evangelische Religion für Gymnasiallehrer auch für die Folgejahre.
„Die Vorbereitung auf das Berufsleben bildet von Beginn an einen Schwerpunkt. So soll durch Kooperationen mit dem Mittelstand der Region den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, Firmen und Berufsfelder durch Kurzpraktika kennenzulernen“, sagt Ulrike Petermann. „Wir haben bereits erste Anfragen aus der Wirtschaft zur Kooperation.“
In der Gemeinschaftsschule wird auf Leistung gesetzt, aber nicht getrimmt! „Trotzdem gilt bei uns ein Prinzip, das man eher in einem Olympia-Trainingszentrum erwartet als an einer Schule: Wir versuchen, das Maximum aus jedem Schüler herauszuholen. Und zwar mit Unterstützung – so, wie sie gebraucht wird. Kein Kind darf zurückbleiben“, sagt Ulrike Petermann.
Berit Breitenberger

Autor:

Online-Redaktion

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