Anzeige

Hilfe für Menschen im Kongo e.V.
Kommentar zu politischer Situation im Kongo

Foto: Bilder sind Eigentum des "Hilfe für Menschen im Kongo e.V.
  • Foto: Bilder sind Eigentum des "Hilfe für Menschen im Kongo e.V.
  • hochgeladen von Anna Kohler

Wir möchten die Darstellung der beiden epd-Berichte  aus  der 14. Ausgabe der „Glaube und Heimat“ vom 7. April 2024, Seite 10 über die Situation im Kongo  ergänzen und erweitern, indem wir Ihnen kurz berichten, wie wir die Situation im Kongo nicht erst jetzt, sondern seit 22 Jahren erleben.

Wir, Dr. Christine Hauskeller und Jürgen Hauskeller haben von 2002 bis 2006 als Pastoren im Auftrag der Mission Eine-Welt in Neuendettelsau in der Demokratischen Republik Kongo für die Evangelisch-Lutherische Kirche im Kongo (EELCo) in Kinshasa gelebt und in der Diözese West gearbeitet. Daraus ist unsererseits im Jahre 2005 ein soziales Engagement entstanden und gewachsen, das uns bis zum heutigen Tage mit dem Kongo und seinen Menschen verbindet.
Wir haben 2006 mit finanzieller Hilfe der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland und finanzieller Hilfe von Freunden aus Deutschland in Kinshasa ein Waisenhaus für Straßenkinder gebaut und 2007 in Deutschland den Verein „Hilfe für Menschen im Kongo e.V.“ gegründet, um die begonnene Arbeit finanzieren und fortsetzen zu können.
Heute betreibt der Verein in Partnerschaft mit einer kongolesischen ONG in Kinshasa und Maluku zwei Waisenhäuser mit über 60 Straßenkindern, ein Schulzentrum mit einem Kindergarten und einer Schule mit 1.000 Schülerinnen und Schülern bis zur 8.Klasse und ein Krankenhaus mit Entbindungsstation, Pädiatrie, Gynäkologie, Chirurgie, OP, Labor,  Apotheke, Impfzentrum und einem Projekt gegen Unterernährung bei Kleinkindern. 
In allen Projekten sind insgesamt über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die gesamte Arbeit des Vereins wird in allen Funktionen und Ämtern ehrenamtlich ausgeübt. Jährlich fliegen wir mit engagierten Vereinsmitgliedern zwei, drei Mal nach Kinshasa und Maluku, um unsere Projekte nach genauer Information und gemeinsamen Überlegungen zielgenau finanziell zu unterstützen. Die Projekte unseres Vereins "Hilfe für Menschen im Kongo e.V." in Kinshasa und Maluku sind von den Kriegsschauplätzen in Goma und am Kiwu-See im Ostkongo etwa 1.700 km entfernt. Der Kongo ist 7mal so groß wie Deutschland und durch die Natur zweigeteilt. Zwischen dem Ostkongo und dem Westen, unserem Arbeitsgebiet in Maluku, erstreckt sich ein über tausend Kilometer breiter undurchdringlicher Urwald. Es ist der zweitgrößte Urwald der Welt. Er trennt den Kongo in zwei Landeshälften: In das Kriegsgebiet Ostkongo mit seinen unvorstellbar reichen Vorkommen an Gold, Diamanten, Coltan, Kupfer, Lithium und anderen wertvollen Bodenschätzen, die die Hausptursache für die seit Jahrzehnten andauernden Kriege und Massaker an der Zivilbevölkerung sind, und in den Westkongo mit der Hauptstadt Kinshasa, der bis an den Atlantik reicht. Hier ist es, obwohl sich in Kinshasa der Regierungssitz und das politische Machtzentrum des Landes befinden, abgesehen von gelegentlichen Demonstrationen und kurzzeitigen Unruhen im Zusammenhang mit den Wahlen, seit über 25 Jahren ruhig. Der anhaltende Frieden dieses Landesteiles reichte aus, um mit dem Verein „Hilfe für Menschen im Kongo e.V.“ in den letzten fast 20 Jahren die oben beschriebene, von Gott gesegnete Arbeit aufzubauen.

Natürlich bekommen wir über die trennenden 1.700 km hinweg die Auswirkungen des Krieges im Ostkongo zu spüren. Seit über 6 Jahren schon kommen zunehmend mehr Flüchtlinge aus dem Osten nach Maluku. Mütter mit Kindern, die den Vater durch den Krieg verloren haben, kommen ausgeplündert und traumatisiert von schrecklichen Erlebnissen in Maluku an und müssen sich eine Bleibe suchen. Unsere Mitarbeiter und wir helfen ihnen dabei. Wir haben in den letzten Monaten im Waisenhaus KIKI BOLINGO in Maluku und in der Schule ELIKYA NA BISO Kinder aufgenommen, die ihre Eltern im Ostkongo verloren haben, traumatisiert, weil sie miterleben mussten, wie ihre Eltern vergewaltigt und getötet wurden. Wir können ihnen keine professionelle Traumabewältigung anbieten, weil es uns bislang nicht möglich war, ausgebildetes einheimisches Personal hierfür zu finden. Doch wir öffnen unsere Waisenhäuser und Klassenräume und schenken ihnen Geborgenheit und die liebevolle Zuwendung einer Haus-, Wohn- oder Klassengemeinschaft, Kleidung, Nahrung, medizinische Behandlung und in unserer Schule die Möglichkeit zum Lernen. 
Anfangs können sich die Flüchtlingskinder oft gar nicht verständigen, weil im Westkongo andere Sprachen gesprochen werden, als im Ostkongo. Hier hilft die Lerngemeinschaft unserer Schule, das Problem schnell zu lösen. Das alles geschieht mit großer Menschlichkeit und in unbürokratischer Selbstverständlichkeit ohne staatlich organisierte oder finanziell geförderte Hilfs- oder Integrationsprogramme. Von alledem gibt es nichts im Kongo. Es sind die Reste einer unzerstörten Menschlichkeit und einer im Glauben an Gott gewonnenen Nächstenliebe, die wir in einer selbstverständlichen und selbstlosen Flüchtlingshilfe erleben.

Die Gräuel und Verbrechen an unschuldigen Menschen im Ostkongo sind unbeschreiblich. Das ist das Eine. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft von Kongolesen gegenüber den Flüchtlingen aus dem Ostkongo, Menschen aufzunehmen, obwohl sie selbst eine viel zu kleine baufällige Hütte haben, und zu teilen, obwohl sie selbst kaum das tägliche Brot haben, sollte hingegen beschrieben werden. Das ist das Andere. Wir sind Zeugen dieser Art Flüchtlingshilfe und beteiligen uns mit den Kongolesen daran
mit den Möglichkeiten, die uns als Verein zur Verfügung stehen.

Wir werden dabei von einigen Kirchenkreisen und Kirchgemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland mit Mitteln aus dem 2%-Appell der Landeskirche unterstützt. Dafür sind wir sehr dankbar!
Sollten Sie in Ihrem Kirchenkreis oder in Ihrer Kirchgemeinde noch überlegen, wofür Sie Ihre Mittel des 2%-Appells im Jahr 2024 einsetzen könnten, sollten Sie die Arbeit unseres Vereins mit in Erwägung ziehen. Für diese Möglichkeit und für jede andere Form finanzieller Unterstützung steht Ihnen die Bankverbindung

Hilfe für Menschen im Kongo e.V.
IBAN DE49 5206 0410 0008 0070 55
Evangelische Bank
zur Verfügung.

Frau Dr. Christine Hauskeller ist als Pastorin im Kirchenkreis Altenburger Land tätig. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung unter

Hilfe für Menschen im Kongo e.V.
Anschrift:
Georg-Schwarz-Straße 70, 04179 Leipzig
Vorsitzende Dr. Christine Hauskeller
Schatzmeister Jürgen Hauskeller
Tel. 0341/697 69096
Mobil 0160-1729920
www.hilfe-im-kongo.de

Autor:

Anna Kohler

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.