Startschuss für Sanierung
Von Ilka Jost
An der Kirche St. Nicolai in Schmölln (Kirchenkreis Altenburger Land) ist die Musterachse vollendet, die im Vorfeld der geplanten Außensanierung erstellt wurde. In den vergangenen Monaten wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, Verfahren erprobt sowie ein passender Farbton für die Fassadengestaltung ermittelt. Gemeindemitglieder und Bewohner können sich nun ein Bild machen, wie ihr Gotteshaus nach Abschluss der umfassenden Sanierung aussehen wird. »Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und haben schon viele positive Rückmeldungen erhalten. Wenn der Winter vorbei ist, kann der erste Bauabschnitt starten«, freut sich Gerd Dittel, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates.
Wegen des großen Umfanges und der hohen Kosten, die sich um eine Million Euro bewegen werden, wird die Sanierung in vier Etappen erfolgen und bis 2020 dauern. Dann soll das Antlitz der Kirche rundum in neuem Glanz erstrahlen. Der Startschuss fällt mit der Südseite des Kirchenschiffs bis zum Chorbereich und Giebel. Danach soll es weitergehen mit der Nordseite, dem Chor und dem Turm.
Vor allem im Sockelbereich und an den aus Sandstein und Porphyr bestehenden Pfeilern ist dringender Handlungsbedarf geboten, da es dort zu großflächigen Auswaschungen und Schädigungen gekommen ist, was die Statik des Bauwerks gefährdet. Die letzte Sanierung der Pfeiler erfolgte 1934, der Putz stammt aus dem Jahr 1986. Auch der Dachstuhl wurde im Vorfeld gründlich untersucht. Hier sind Reparaturen am Gebälk und an der Schiefereindeckung des Chorbereiches erforderlich.
Da die Kirchengemeinde ein solches Projekt natürlich nicht allein stemmen kann, ist sie auf Fördermittel und Spenden angewiesen. Aus dem Städtebau-Programm wurde ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent zugesichert. Weitere Zuwendungen sollen beantragt werden. Um Spenden zu sammeln, ist die Gründung eines Förderkreises oder Kirchenbauvereins geplant. Hier kann die Kirchengemeinde von den guten Erfahrungen bei der Restaurierung der Jehmlich-Orgel profitieren, die 250 000 Euro kostete und vor zehn Jahren erfolgte.
Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Nicolai wurde 1772 beim großen Stadtbrand bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Der Wiederaufbau als dreischiffige, spätgotische Hallenkirche begann 1773. An der südlichen Außenwand der Kirche sind schöne Baldachine, Konsolen und Pfeilerfialen zu bewundern. Das gut erhaltene Kirchenarchiv enthält Kostbarkeiten der Musikliteratur und mittelalterliches Schrift- und Messgut.
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