Unterwegs mit dem Fahrrad
Neuer Kantor für 24 Orte
Eine spannende Biografie im Gepäck hat Rufus Brodersen, der seit einiger Zeit als Kantor für die Pfarrbereiche Stadtilm und Griesheim (Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau) tätig ist.
Von Rainer Borsdorf
Der 25-Jährige wuchs in München und Speyer auf, absolvierte aber auch ein Schuljahr nahe Oxford (England). Seitdem nahm er in England immer wieder an verschiedenen Orgelkursen teil: »In der anglikanischen Kirchenmusik sind die Gottesdienste oft sehr musikalisch geprägt. Gerade Chormusik wird als direktes Mittel der Verkündigung eingesetzt; das gefällt mir sehr«, meint Brodersen dazu.
Der Organist hat Kirchenmusik und parallel dazu Schulmusik in Dresden studiert und absolviert derzeit noch ein weiteres Kirchenmusik-Studium an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« (Weimar). »Das lässt sich mit meiner halben Stelle gut vereinbaren«, ist sich Brodersen sicher.
Interessante Impulse dürfte der Kantor, der 24 Orte zu betreuen hat, auch bei zwei Praktika in Siebenbürgen (Rumänien) bekommen haben: Bei einem Orgelbauer fertigte er Tonmechanik-Teile und Pfeifen für Orgeln. Im Sommer 2016 bespielte er auch wiederholt die Orgel an der Schwarzen Kirche in Kronstadt/Brasov (Rumänien).
Der begeisterte Fahrradfahrer hat seine Pfarrbereiche inzwischen schon recht gut »erradelt« und ist immer wieder überrascht von der Vielfalt der Region: »Kaum hat man den einen Kirchturm im Rücken, sieht man über den Hügel schon den nächsten Ort mit seinen eigenen Geschichten und Menschen, eigener Kirche und Orgel.« Und von der Vielfalt letzterer ist der Organist natürlich besonders angetan: »Von der großen dreimanualigen Orgel in Stadtilm, erbaut von den Vorgängern der Fa. Schönefeld, bis zur kleinen Dorfkirchen-Orgel ist alles vertreten.« Ohne die Unterstützung Ehrenamtlicher ist dies nicht zu schaffen.
Ausbauen würde Brodersen gerne das Chorsingen, denn momentan gibt es in beiden Pfarrbereichen nur den Chor in Stadtilm mit 15 Leuten. »Das Problem ist: Regelmäßige wöchentliche Chorproben sind für viele Leute schwierig. Aber nur Projektchöre halte ich auch nicht für sinnvoll«, beschreibt der Kantor das Dilemma.
Konkrete Pläne hat Brodersen hingegen für diesen Herbst. In Zusammenarbeit mit Gemeindepädagogin Cindy Havelberg-Kunze (Stadt-
ilm) wird es vom 14. bis 16. September ein Musical-Projekt geben, das von Kindern und Jugendlichen gestaltet wird. »Das wird spannend«, ist sich Brodersen sicher.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.