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Bad Frankenhausen-Sondershausen - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

»Ich sehe, dass es wahr ist, was ich glaube«

Glaubenskurs zur Theologie Martin Luthers: »Sola fide« – allein durch den Glauben Von Peter Zimmerling Luthers Theologie und Spiritualität ist durch eine Konzentration auf den individuellen Glauben bestimmt. Das reformatorische Glaubensverständnis zeichnet sich durch einen im Spätmittelalter höchstens in der Mystik gekannten Gewissheits-, Intensitäts- und Subjektivitätsgrad aus. Inhaltlich versteht Luther den Glauben als ein Sich-Halten an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus....

  • Weimar
  • 04.08.17

Kreuzabnahme

Von Alf Christophersen Leichenblässe geht aus von Max Beckmanns Kaltnadelradierung. Zerstörung, Leid, Vernichtung – Blicke und Körperhaltungen sprechen die Sprache des Entsetzens. Nicht nur Personen sind von diesem Szenario betroffen, sondern auch die Sonne, die ihre Kraft verloren hat und nur noch dunkel am Himmel steht. Max Beckmann, 1884 in Leipzig geboren, konfrontiert sein Publikum und gleichzeitig auch sich selbst mit der allgegenwärtigen Präsenz des Todes, die ihm im Ersten Weltkrieg als...

  • Weimar
  • 04.08.17

Das gute Ende

Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. 1. Mose 22, Vers 2 Von Karsten Loderstädt Und gingen die beiden miteinander. Aufbruch in der Dämmerung. Den Esel gesattelt. Holz gespalten für den Gottesdienst. Zwei Träger ausgerichtet, Abraham und Isaak zu begleiten. Der Junge voller Stolz. Vater und ich! Mit Übernachtung. Am Feuer. Auf dieser Wanderung werden ihm die Füße nicht müde...

  • Weimar
  • 04.08.17
Christen beten gemeinsam um den Frieden. | Foto: epd-bild

Auf dem Weg zueinander

Die Hoffnung bleibt, dass evangelische und katholische Christen eines Tages gemeinsam am Tisch des Herrn sitzen Ökumenische Gottesdienste sind für uns heute nichts Außergewöhnliches mehr. In vielen Gemeinden existieren etablierte ökumenische Gottesdienstformen zu besonderen Anlässen, wie gemeinsame Wort-Gottes-Feiern, etwa zur Gebetswoche für die Einheit der Christen am Pfingstmontag oder zu kirchlichen Festen. Auch ökumenische Feiern der Trauung oder doch zumindest die Feier der Trauung bei...

  • Weimar
  • 04.08.17
Éduard Manet, Der Leib Christi mit zwei Engeln, 1866/67, Radierung und Aquatinta | Foto: Studio Kirsch, Lutherstadt Wittenberg

Engel halten den Sohn Gottes

Von Alf Christophersen Die »Agenten Gottes« deuten die Offenbarungen, sie mahnen und strafen, aber sie behüten auch. Engel verkörpern die Präsenz göttlicher Herrschaft. Ihre Flügel zeigen an, dass sie nicht gebunden sind an den Ort, sondern rasch wieder verschwinden können. In den Welten der Kunstgeschichte werden eben diese Flügel mit hoher Aufmerksamkeit bedacht. Sie eignen sich als Schutzschild, sie ermöglichen es dem künstlerischen Gestaltungswillen aber auch, dramatische Zustände und...

  • Weimar
  • 04.08.17

Gesalbt, nicht angeschmiert

Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Markus 14, Vers 4 Von Karsten Loderstädt Petrus kann mit Kosmetik nichts anfangen. »Das ist ein Skandal. Aber der Reihe nach: Wir wollten in Bethanien übernachten. Von dort sind es noch drei Kilometer nach Jerusalem hinauf. Allein, dass er Unterkunft ausgerechnet beim Aussätzigen suchte, löste Verwirrung aus. Plötzlich, wir liegen zu Tisch, nähert sich eine Frau. Ihr Name spielt keine Rolle. Sie wird...

  • Weimar
  • 04.08.17

Reue – wirkliche Reue! Der gerechtfertigte Judas

Von Rolf Wischnath Was ist »Reue«? Ein Vorbild echter, ungeheuchelter Reue findet sich in der Leidensgeschichte Jesu. Und zwar bei jemandem, von dem wir es nicht erwartet hätten: bei Judas dem Verräter. Im Matthäusevangelium lesen wir davon: »Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberstücke den Hohen Priestern und Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich ausgeliefert. Sie aber...

  • Weimar
  • 04.08.17
In manchen Kirchen werden in der Passionszeit Altarkreuze und -bilder verhüllt. | Foto: epd-bild

Das stärkste Symbol des Glaubens

Das Kreuz konterkariert das Bild vom planbaren und makellosen Idealmenschen Von Helmut Frank Das Kreuz ist das stärkste Symbol des christlichen Glaubens. Doch über alle Zeiten haben sich Christen mit diesem Todessymbol schwergetan. In der Urkirche hatte es als Erinnerung an den Tod des Gerechten eine herausragende Bedeutung, wurde aber unter dem starken Verfolgungsdruck nicht gezeigt. In der Kunst der Romanik thront ein nach oben blickender Christus als schmerzfreier Pantokrator aufrecht am...

  • Weimar
  • 04.08.17
Max Pechstein, Geheiligt werde Dein Name, aus: Das Vater Unser, 1921, Blatt 3, Holzschnitt,
© Pechstein Hamburg/Tökendorf | Foto: Studio Kirsch, Lutherstadt Wittenberg (Bildvorlage: Stiftung Christliche Kunst Wittenberg)

Vater Unser

Von Alf Christophersen Im Werk von Max Pechstein, der am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren wurde und sich von dort aus, zunächst über Dresden, einen bleibenden Platz in der Kunstgeschichte erarbeitete, bilden religiöse Themen keinen Schwerpunkt. Aber es gibt Ausnahmen: 1921 veröffentlichte Pechstein eine zwölf Blätter umfassende Holzschnittfolge zum »Vater Unser«. Konsequent werden hier Schrift und bildliche Darstellung verknüpft. Unverkennbar ist der programmatische Duktus dieser Arbeit,...

  • Weimar
  • 04.08.17

Dein Weg fängt hier an

Als aber … der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Matthäus 28, Vers 1 Von Karsten Loderstädt Dieser Sonntag war einst ein Werktag und die Feiertagsstimmung verflogen. Du kennst das. Montags holt dich alles wieder ein. Das Liegengebliebene. Das Unbeglichene. Doch es heißt: aufstehen. Weil die Pflicht ruft. Das Gewissen mahnt. Die Alternativen fehlen. Damals wie heute das Gleiche: sich überwinden. Und Einsicht in eine schleierhafte...

  • Weimar
  • 04.08.17
Handgemalte Szene aus der Bibelabschrift des Künstlers El Shalom Wieberneit (91) aus Ennepetal (Nordrhein-Westfalen). Auf dem Bild zeigt Jesus nach seiner Auferstehung dem zweifelnden Thomas und den anderen Jüngern seine Nägelmale. Wieberneit hat in den vergangenen Jahrzehnten alle 27 Bücher des Neuen Testaments und viele des Alten Testaments abgeschrieben. Zu den biblischen Geschichten malt Wieberneit Ornamente und Bilder. | Foto: epd-bild

Gott kommt zu seinem Recht

In der Auferstehung Jesu Christi ist die Macht des Todes gebrochen – Ein Oster-Gedanke Martin Luthers Das ist eine seltsame, unerhörte Predigt, welche die Vernunft nicht fassen kann, sie muss geglaubt sein, dass Christus lebe, und dennoch tot sei, und so tot, dass doch der Tod in ihm sterben muss und alle seine Macht verlieren. Es wird aber solches uns zum Trost gepredigt, dass wir glauben und lernen sollen, der Tod habe seine Macht verloren. Denn da findet sich – Gott habe ewig Lob! – ein...

  • Weimar
  • 04.08.17
Sabine Franke, Pfarrerin in Dessau-Mosigkau | Foto: privat

Sehen, was noch nicht ist

Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Jesaja 2, Vers 4 a Von Sabine Franke Jesaja schaut. Er sieht, was noch nicht ist, aber werden kann. Er träumt durch und mit Gott von einer Zeit, in der alle Menschen gut und friedlich zusammenleben, geeint und gehalten von seinem Wort. Jesaja fordert uns auf, mitzukommen und uns auf dieses Ziel hin in Bewegung zu setzen. Zur Sommerzeit setzen sich ja manche in Bewegung. Sie wandern nicht nur, sondern gehen ein Stück...

  • Dessau
  • 03.08.17
Foto: epd-bild

Man müsste viel öfter an die See

Impuls: Es gibt gute Orte, die Kraft freisetzen Von Gerd-Matthias Hoeffchen Man müsste viel öfter an die See. Das ist ein Spruch, den man immer wieder mal auf Mauern gekritzelt sieht oder auch im Internet in den sozialen Netzwerken liest. Und er hat eine tiefe Wahrheit. Wenn man die Augen schließt und sich vorstellt, jetzt stünde man am Meer – dann kann man tatsächlich etwas davon spüren: das Rauschen der Wellen. Der Geschmack des Salzes auf den Lippen. Das Schreien der Möwen im Wind. Das hat...

  • Weimar
  • 03.08.17

Eine andere Welt

Erfahrung: Ein evangelischer Redakteur besucht eine katholische Abendmesse. Von Martin Vorländer Für das Experiment, einen Gottesdienst der jeweils anderen Konfession zu besuchen, habe ich mir etwas herausgesucht, was es bei uns Protestanten so nicht gibt: eine Abendmesse im Marienmonat Mai, mitten in der Woche. Ich mache mich kurz vor 18 Uhr mit dem Fahrrad auf den Weg zur Deutschordenskirche, eine Kirche an einer mehrspurigen Straße in Frankfurt am Main. Der Orden feiert Messen auch gerne mal...

  • Weimar
  • 03.08.17
Judith Kölling, Gemeindepädagogin in Pratau | Foto: privat

Was würde Jesus tun? – Der Anstoß, sich zusammenzuraufen

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5, Verse 8 b und 9 Von Judith Kölling Als Jugendliche hatte ich ein Armband, auf dem stand in weißen Buchstaben auf schwarzem Untergrund »W W J D«, die Abkürzung für: What would Jesus do (Was würde Jesus tun?) Ich bin dadurch sicher nicht zu einem besseren Menschen geworden. Doch gab es tatsächlich eine konkrete Situation, in der es »geholfen« hat. Während einer Jugendfreizeit waren wir...

  • Wittenberg
  • 03.08.17

Belebt statt abgespeist

Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen. Johannes 21, Vers 6 b Von Karsten Loderstädt Wer’s glaubt, wird selig!« Der Unterton starker Skepsis ist dieser Redensart eigen. Zu Unrecht, jedenfalls auf die Worte der Bibel, insbesondere die Auferstehungsbotschaft bezogen. Ich habe die kirchenjahreszeitliche Wendung »österliche Freudenzeit« im Ohr. Neben dem etwas angestaubten Sprachgebrauch, klingt es, als wäre Osterfreude...

  • Weimar
  • 03.08.17
Ostergeschehen mit Jesus und Maria Magdalena auf dem Glasfenster in der Stadtkirche im sächsischen Stolpen | Foto: epd-bild/Rainer Oettel

Die erste Zeugin der Auferstehung

Es ist fast wie eine Kriminalgeschichte, über Maria Magda­lena zu berichten. Sie gehört zu den faszinierendsten Frauengestalten im Neuen Testament, wurde aber auch zu einer der schillerndsten Figuren der christlichen Tradition. Von Ursula Baltz-Otto Die männlichen Fantasiebilder späterer Zeiten, wie sie sich in der Malerei vielfach niedergeschlagen haben, darf man nicht auf die historische Maria Magdalena zurückprojizieren: jung, schön und ein wenig lüstern – so stellt man sie nur zu gern dar....

  • Weimar
  • 03.08.17
Foto: privat

Enttäuschte Erwartungen

Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Hesekiel 34, Vers 11 Von Ronald Höpner Da bitte ich meine Kinder, mir bei der Gartenarbeit zu helfen, gebe ihnen klare Anweisungen. Doch was musste ich feststellen? Nichts ist so erledigt, wie ich es mir vorgestellt habe. Zu unkonzentriert und lieblos sind sie an die Aufgabe gegangen, entsprechend enttäuschend war für mich das Ergebnis. »Alles muss man selber machen!« Diesen Gedanken mag man auch Gott unterstellen, wenn man den...

  • Weimar
  • 03.08.17

Die Bibel – ein Erzählbuch über das Leben

Von Helmut Frank  Wie die Bibel zu verstehen ist, sorgt für Diskussionen, seitdem es sie gibt. Martin Luther wollte im Einklang mit der Renaissance historisch und auch theologisch zurück »zu den Quellen«. Die Autorität des Papstes und die Konzilien, war sich Luther sicher, verdunkelten die Christus-Wahrheit mehr, als dass sie das Wort Gottes erhellen würden. Bei der Rückkehr zu den Quellen fand er schließlich sein Kriterium für die Schriftauslegung: Jesus Christus. Die Bibel verdeutlicht den...

  • Weimar
  • 03.08.17

Gottes Wort – unantastbar

Glaubenskurs zur Theologie Martin Luthers: »Sola scriptura« – allein durch die Schrift Von Ulrich Schacht Im Fragebogen der April-Ausgabe des Magazins der Frankfurter Allgemeinen Zeitung antwortet die ungarische Schauspielerin Dorka Gryllus, die zwischen Berlin und Budapest pendelt, auf die Frage, welches Buch sie am meisten beeindruckt habe: »Die Bibel«. Ihre Erläuterung, warum das so ist, könnte klarer und einfacher nicht sein: »Ich komme aus einer protestantischen Familie, in der Religion...

  • Weimar
  • 03.08.17
Ronald Höpner, Pfarrer in Quellendorf | Foto: privat

Die richtige Blicktechnik

Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. Johannes 16, Vers 16 Von Ronald Höpner Was bin ich dankbar, dass ich diesen Text nachösterlich verstehen darf. Sonst ginge es mir wie den Jüngern. Das große Rätselraten. Was mögen diese Worte bedeuten? Nur noch eine Weile … Sieben Mal wiederholt sie Johannes. Dabei dachte ich lange, wenn ich als Jünger zur Zeit Jesu gelebt hätte, wäre das Glauben viel einfacher! Doch Jesu...

  • Dessau
  • 03.08.17
Jede Glocke hat ihre eigene Aufgabe. | Foto: Gina Sanders – fotolia.com

Sie schwingen und klingen

Kirchenglocken: Zu hören sind sie mindestens jeden Sonntag, meist auch öfter in der Woche. Warum Glocken­geläut Musik ist und warum welche Glocken wann läuten. Von M. Ernst Wahl Glocken sind das öffentlich wahrnehmbare Signum christlicher Kirchen. Die weithin zu hörenden Musikinstrumente kennzeichneten die Kirchen, lange bevor es Orgeln gab. Doch Glocken sind bedroht. Weniger sind es Wind und Wetter, die den bronzenen Kunstwerken zusetzen. Schließlich haben viele, die heute in den Kirchtürmen...

  • Weimar
  • 03.08.17
Martin Olejnicki, Pfarrer für Kleinpaschleben, Trinum und Frenz | Foto: privat

Abweichung erwünscht

Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet? Matthäus 21, Vers 16 b Von Martin Olejnicki Warst du auch schon mal in einem Gottesdienst, in dem du dich ständig fragst: »Was machen die hier gerade?« Gottesdienste, die so an ihre Zielgruppe angepasst sind, dass sie ein Außenstehender nicht mehr verstehen kann, sich sofort fremd und nicht mehr willkommen fühlt. Wie zum Beispiel unsere liturgischen Sonntagsgottesdienste. Ich weiß, dass du, lieber Predigt-Leser, bestimmt...

  • Weimar
  • 28.07.17
Das Denkmal des Reformators Philipp Melanchthon auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg | Foto: epd-bild

Intellektueller Kopf der Reformation

Porträt: Ohne Philipp Melanchthon gäbe es die evangelische Kirche nicht Von Christian Feldmann Wittenberg, 29. August 1518. Der größte Hörsaal der Universität ist überfüllt. Die Studenten warten auf ein Wunderkind, das ihr neuer Professor sein soll. Erst 21 Jahre ist er alt, dieser Philipp Melanchthon (1497–1560), und schon zum Lehrstuhlinhaber für griechische Sprache ernannt. Ein sagenhafter Ruf eilt ihm voraus. Ein kleines Männchen erklimmt den Katheder, schüchtern und mit hängenden...

  • Wittenberg
  • 28.07.17

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