Kirchenkreis Bad Liebenwerda
Musik für den Frieden: Ein unvergesslicher Abend in der Nikolaikirche Bad Liebenwerda
An einem kalten Novemberabend in der Nikolaikirche Bad Liebenwerda entfaltete sich ein außergewöhnliches Konzert, das die Herzen der Besucher mit Musik, die Frieden und Hoffnung verkörperte, erwärmte.
Trotz der eisigen Kälte des späten Novembers fanden sich am Sonntagabend zahlreiche Musikliebhaber in der historischen Nikolaikirche in Bad Liebenwerda ein, die ein außergewöhnliches Konzert erwarteten. Unter der gemeinsamen Leitung von Dorothea Voigt, Ronny Hendel und Werner Mlasowsky kamen renommierte Künstler, wie Sopranistin Sarah Kollé, Organistin Solveig Lichtenstein, das Ensemble Charpentier und Kantoreien aus Bad Liebenwerda und Elsterwerda zusammen. Doch eine besondere Erwähnung verdient das Vocalensemble Elbe-Elster unter der Leitung von Werner Mlasowsky. Ihre Darbietung zog das Publikum mit ausdrucksstarken Interpretationen und meisterhafter Stimmgewalt in ihren Bann.
In der stimmungsvoll beleuchteten Kirche begann das Konzert mit einer eindrucksvollen "Vocalise" für Solo-Sopran, gefolgt von einem Auftritt des Vocalensemble Elbe-Elster, die von der Empore aus sangen. Das Werk "F/ri/E/D/E/n" von Ronny Hendel, eine Fantasiepartita über den Choral "Gib Frieden, Gott, gib Frieden", war einer der emotionalen Höhepunkte des Abends. Dieses speziell für das Konzert komponierte Stück nahm das Publikum mit auf eine eindringliche Reise, die von den Schrecken des Krieges zu einem stillen Gebet um Frieden führte. Das Stück begann intensiv mit einem Aufschrei, der die Dramatik des Krieges einfing, gefolgt von einer Phase der Zurückhaltung, die das Gebet um Frieden symbolisierte. Diese ruhigeren Momente kontrastierten eindrucksvoll mit den kraftvollen Darstellungen des Konflikts, wobei der Chor mutig gegen die kriegerischen Klänge ansang. Die emotionale Wirkung des Konzerts gipfelte in einer A-cappella-Darbietung des Chores. Hier stiegen die Stimmen zu einem ergreifenden Crescendo empor, dass in den Worten "dass Friede siegt" gipfelte. Dieser Moment war nicht nur ein musikalischer, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt, der das Publikum tief berührte und eine kraftvolle Botschaft des Friedens und der Hoffnung vermittelte.
In einer Atmosphäre, die von Gemeinschaft und Harmonie geprägt war, lud das Konzert das Publikum nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum aktiven Mitsingen ein. Diese Einladung schuf eine besondere Verbindung zwischen den Künstlern und den Zuhörern, die gemeinsam in Choräle wie "Verleih uns Frieden gnädiglich" und "Großer Gott, wir loben dich" einstimmten. Besonders die Worte des Liedes "We shall overcome" erfüllten den Raum mit einer Atmosphäre der Hoffnung und des gemeinschaftlichen Geistes. Die Zeilen "Wir werden irgendwann überwinden, miteinander Hand in Hand gehen. Wir werden in Frieden leben. Wir werden alle frei sein" resonierten nicht nur in den Wänden der Kirche, sondern auch in den Herzen jedes Einzelnen. In diesem Moment fühlten sich die Zuhörer vereint in dem Glauben an eine bessere, friedvollere Zukunft und in der Überzeugung, dass diese Vision gemeinsam erreicht werden kann. Dieser gemeinsame Gesang wurde zu einem kraftvollen Ausdruck des Wunsches nach Einheit und Freiheit in einer Welt, die gerade jetzt solche Botschaften mehr denn je benötigt.
Als der Abend in der Nikolaikirche von Bad Liebenwerda seinem Ende entgegenging, umhüllten die sanften Klänge von "Der Mond ist aufgegangen" die Zuhörer wie eine warme Decke. Dieses Lied, ein Inbegriff von Ruhe und Friedfertigkeit, ließ einen Hauch von Stille und Besinnlichkeit durch die Kirche wehen. In diesen friedvollen Momenten wurde spürbar, wie Musik die Kraft hat, nicht nur die Seele zu berühren, sondern auch als Bote der Einheit und des Friedens zu wirken.
Es war ein Abend, der in eindrucksvoller Weise demonstrierte, dass trotz der Wirren und Herausforderungen unserer Zeit der tiefe Wunsch nach Frieden und Harmonie lebendig bleibt und ein unsichtbares Band schafft, das Menschen miteinander verbindet. Aus der Nikolaikirche wurde an diesem Abend eine Botschaft gesendet – eine Botschaft des Zusammenhalts, der Hoffnung und des Glaubens daran, dass in der Dunkelheit immer ein Licht des Friedens leuchtet. Möge es überall gehört werden.
Autor:Saskia Bugai |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.