Landeskirche Anhalts
Liebig: Autonomie nicht in Gefahr
Weimar/Dessau-Roßlau (red) – Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig sieht auch nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst die Autonomie der kleinsten evangelischen Landeskirche nicht gefährdet. „Wenn alle Stricke reißen würden, kämen wir auch ohne den Finanzausgleich (der Evangelischen Kirche in Deutschland) aus. Das wäre natürlich ein schwerer Einschnitt, aber mit Abstand nicht das Ende unserer landeskirchlichen Autonomie“, sagte der leitende Geistliche der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“ (Ausgabe zum 27. November). Liebig hat die Landessynode auf der Herbsttagung am vergangenen Wochenende in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) über seinen Eintritt in den Ruhestand am 1. März 2024 informiert.
Im Gespräch mit der Kirchenzeitung begründete er sein Ausscheiden vor dem offiziellen Ende der Amtszeit 2026 mit gesundheitlichen Einschränkungen und dem Eintritt ins gesetzliche Rentenalter. Liebig wird am 1. März 2024 66 Jahre alt. Die Landeskirche sei in einem guten Zustand und für alle Optionen der Zukunft gerüstet. „Das Weitere mögen dann andere entscheiden, übrigens auch mit einer neuen Synode ab 2024“, so der Kirchenpräsident weiter.
Er glaube nicht, dass sein angekündigter Abschied als Signal an Landeskirchen zur Übernahme verstanden werde. Zudem sehe er weiterhin keinen bedeutenden Vorteil für die Landeskirche, wenn sie Teil einer größeren Einheit werden würde. „Es ist eine freie Entscheidung der Landeskirche, wie sie mit ihrer Zukunft umgehen wird. Und allein, dass sie das frei entscheiden kann, ist ein großer Gewinn“, sagte Liebig.
Er halte es für denkbar, dass die Frage einer Ostbiographie bei seiner Nachfolge mehr Bedeutung gewinne als bei seiner Wahl. Liebig war vor seiner Wahl zum Kirchenpräsidenten Superintendent in der Landeskirche Schaumburg-Lippe. Er wolle sich aber in keiner Weise in die Suche nach einem Nachfolger einmischen.
Liebig kündigte an, nach dem Ende seiner Amtszeit in Dessau-Roßlau wohnen bleiben zu wollen. „Ich freue mich auf manche Aufgabe, die ich dann übernehmen kann, die bisher an Zeitmangel gescheitert ist.“
Autor:Katja Schmidtke |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.