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Zum Glauben finden

Sabine Franke, Pfarrerin in Dessau-Mosigkau | Foto: privat
  • Sabine Franke, Pfarrerin in Dessau-Mosigkau
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Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.
Apostelgeschichte 8, Vers 38

Von Sabine Franke

Glauben finden ohne Kirche – geht das? Nicht wenige sagen es uns: Um zu glauben, muss ich nicht in der Kirche sein. In der Apostelgeschichte erlebt einer, der auf der Suche ist, wie er ausgeschlossen oder vielmehr gar nicht erst eingelassen wird in den Tempel in Jerusalem. Er hat sich extra auf den weiten Weg von Äthiopien nach Israel gemacht und muss erfahren, dass er keinen Zutritt bekommt. Er darf nicht hinein, denn er ist ein Fremder und hat noch einige Besonderheiten, die ihm den Zugang verwehren.
Glücklicherweise lässt sich der Mann nicht ganz abschrecken, sondern kauft wenigstens eine Schriftrolle. Er versucht zu verstehen, was es mit diesem Gott auf sich hat. Beinahe scheitert er dabei, doch er erhält glücklicherweise Hilfe. Philippus, einer, der zu Jesus gehört, hilft ihm zu verstehen.
Und dann erlebt der Mann das Wunder, das viele Leser und Leserinnen der Bibel schon erlebt haben: Er findet seine Geschichte, er findet sich selbst in der Bibel wieder. Ja, ihm werden die Augen geöffnet, er hört den Ruf Gottes und in ihm beginnt Glauben zu wachsen.
So, dass er auch zu diesem Jesus gehören möchte und dies mit dem Zeichen der Taufe bekräftigen lässt.
Dass er später zu einer Gemeinde gehört oder einer Kirche, davon erfahren wir nichts. Um glauben zu können, war es für ihn das Wichtigste, das Wort Gottes zu lesen, zu verstehen und sein Leben durch dieses Wort deuten zu lassen.
Bis heute hat dies nichts von seiner Geltung eingebüßt. Um glauben zu können, müssen wir dem Wort Gottes begegnen, am besten jeden Tag, selbst wenn wir nur einen kurzen Abschnitt davon lesen. Wir können es wie ein Samenkorn in uns hineinlegen lassen und ihm die Chance geben, zu wachsen.
Manches wird uns sofort klar sein. Um anderes verstehen zu können, werden wir Hilfe brauchen – durch andere Christen und Christinnen mit ihren Erfahrungen.
Auch wir dürfen anderen helfen, zu verstehen, was es mit Gott, was es mit Jesus auf sich hat. Glauben finden ohne Kirche ist also durchaus möglich, aber in der Gemeinschaft ist es wesentlich leichter.

Predigttext nach dem Entwurf der neuen Perikopenordnung

Autor:

Adrienne Uebbing

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