Gemeindeleiter, Vermögensverwalter und Visionäre
Wahlen: Mehr als 29 000 Menschen stimmen im Oktober über ihre Kirchenältesten ab
Nach sechs Jahren werden in diesem Herbst in der Landeskirche Anhalts die Gemeindekirchenräte neu gewählt. Rund 29 600 wahlberechtigte Frauen und Männer sind dazu aufgerufen, einen neuen Gemeindekirchenrat zu wählen. Zwischen dem 11. und
31. Oktober entscheiden sie für die nächsten sechs Jahre über die Zusammensetzung des Leitungsgremiums ihrer Kirchengemeinde. Das Motto der Gemeindekirchenratswahl lautet »Mit dem Kreuz ein Zeichen setzen«.
Die Kirchenältesten in den rund 140 Gemeinden der Landeskirche tragen gemeinsam mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer Verantwortung für die geistliche Leitung der Gemeinde und den Gottesdienst. Sie entscheiden gemeinsam über die Arbeit in der Kirchengemeinde, von der Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis, verwalten das Gemeindevermögen, entscheiden mit bei der Besetzung der Gemeindepfarrstellen, beschließen den jährlichen Haushaltsplan, klären Schwierigkeiten, etwa bei Beanstandungen in der Dienstpflicht von Mitarbeitern, und sind für alle Gemeindeglieder ansprechbar.
Bei der Gemeindekirchenratswahl können auch alle Jugendlichen ihre Stimme abgeben, die konfirmiert sind. Die Landeskirche hat 33 900 Mitglieder. Die meisten Wahlen finden am 15., 22. und 29. Oktober statt sowie am Reformationstag. Auch Briefwahl ist möglich. Kirchenpräsident Joachim Liebig wird zur Eröffnung der Wahl am 15. Oktober um 14 Uhr am Gottesdienst mit anschließender Wahl in der Kirche St. Christophorus Quellendorf teilnehmen. »Diese Wahl ist für uns von großer Bedeutung«, sagt der Kirchenpräsident. »Denn laut unserer Verfassung baut sich die Landeskirche auf den Gemeinden auf, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind. Es sind die Kirchenältesten in den Gemeinden, die die Mitglieder der Landessynode wählen. Und in der Landessynode – unserem ›Kirchenparlament‹ – wird dann über die Kirchenleitung und den Landeskirchenrat sowie über viele weitere wichtige Fragen entschieden.« Der ehrenamtliche Einsatz der Kirchenältesten – also der Mitglieder des Gemeindekirchenrates – könne gar nicht hoch genug geschätzt werden, betont Liebig. »Sie engagieren sich außerordentlich und tragen eine hohe Verantwortung für ihre Kirche.«
Bei der letzten Gemeindekirchenratswahl im Jahr 2011 wurden 934 Kirchenälteste gewählt, 539 von ihnen waren Frauen und 395 Männer. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 20 Prozent.
Mitglieder des Gemeindekirchenrats können sich aufgrund ihrer Interessen oder ihrer Berufe bestimmter Aufgaben besonders annehmen. Die Gemeinde und die Landeskirche lassen die Kirchenältesten mit diesen Aufgaben nicht allein: Sie haben die Möglichkeit, sich fortzubilden oder sich auszutauschen.(G+H)
Autor:Online-Redaktion |
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