Klingende Dreieinigkeit in der Schlosskirche
Das Trinitatisoratorium von Sebastian Saß – wichtiger Beitrag zum Reformationsjubiläum
Von Johannes Killyen
Moderne Kirchenmusik »Made in Anhalt«: Zum Dessauer Kirchentag auf dem Weg ist am 26. Mai zum zweiten Mal das Trinitatisoratorium von Sebastian Saß aufgeführt worden – ein wichtiger Beitrag nicht nur zum Reformationsjubiläum, sondern auch zum Musikleben in der Region und zur Kirchenmusik unserer Zeit. Am 10. Juni ist das Werk erneut zu hören. Das 2016 in Bernburg uraufgeführte Trinitatisoratorium ist ein theologisch ebenso wie musikalisch spannendes Werk, das der Bernburger Kantor und Kirchenmusikdirektor mit »seiner« Kantorei an der Schlosskirche Bernburg und dem Chor »Amici Carminis« erarbeitet hat. Die Dessauer Aufführung wurde geadelt durch die Anhaltische Philharmonie Dessau, die den anspruchsvollen Orchesterpart ausgewogen, präzise und in vielfarbigem Klang bewältigte. Nicht weniger herausgefordert war das exzellente Solistenquartett mit Dana Hoffmann (Sopran), Lena-Carina Traupe (Alt), Reinaldo Dopp (Tenor) und Stephan Heinemann (Bass).
Sebastian Saß hat zahlreiche und ganz unterschiedliche Bibeltexte vertont und bringt die Trinität von Vater, Sohn und Heiligem Geist zum Klingen – eine musikalische und spirituelle Reise von der Schöpfungsgeschichte und den Propheten zum Gottessohn Jesus Christus bis zum Ausblick der Offenbarung.
Kirchenmusiker Saß komponiert in großen, oft eingängigen Melodiebögen, die durch Dissonanzen jedoch immer wieder bewusst gebrochen werden. Am bewegendsten ist ihm vielleicht gegen Ende des Stückes die Vertonung eines Hesekiel-Textes gelungen (37,1-14), der die Auferstehung der Toten durch den Odem Gottes beschreibt. Großer Applaus.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.