Dort, wo sonst keine Kirchenmusik erklingt
Orgelvespern mit Reformationsliedern: Kantor und Pfarrer laden in kleine Gemeinden ein
Von Yvonne Heyer
Die Reformation und Luther sind in aller Munde. Auch der Kirchenkreis Egeln möchte einen Beitrag leisten, und dafür haben sich Hadmerslebens Pfarrer Theo Spielmann und Kantor Werner Jankowski etwas Besonderes einfallen lassen.
»Ähnlich wie die inzwischen bekannten Orgelvespern mit Musik und Texten wollen wir im Reformationsjahr Orgelvespern mit Reformationsliedern anbieten. Auch wenn Luther nie hier war«, berichtet Pfarrer Theo Spielmann. »Wir wollen mit unserer neuen Veranstaltungsreihe einen musikalischen Abendgottesdienst in kleineren Orten anbieten, in denen sonst keine Kirchenmusik erklingt«, ergänzt Kantor Werner Jankowski. Reformation, das sei nicht nur Martin Luther in Wittenberg. Das seien auch Lieder von Elisabeth Cruciger, Frau eines Wittenberger Theologen und selbst theologisch tätig, Lieder von Ulrich Zwingli aus der Schweiz und Thomas Müntzer, ergänzt der Pfarrer. Der »Windschatten« Luthers solle auch in die Region getragen werden. »Wir wollen ebenso Glanzpunkte der Reformation setzen«, so Theo Spielmann.
Die Idee der Orgelvespern mit Reformationsliedern beschreiben Werner Jankowski und Theo Spielmann wie folgt: Reformation bedeutet Bewegung, Bewegung bringt Veränderung. Lieder bewegen Menschen, Menschen bewegen sich und reisen den Liedern der Reformation nach, reisen zu den Orgelvespern mit Reformationsliedern. Diese werden an verschiedenen Orten erklingen, sollen Menschen zusammenbringen. Dabei entdecken sie Neues und Bekanntes, treffen Nachbarn und Christen, lernen ihnen bislang unbekannte Kirchen, Orgeln und Lieder kennen.
Der »Fahrplan« für die besonderen Orgelvespern steht. Bis Januar 2018 wird es sie monatlich geben. Damit die Menschen auch tatsächlich zueinander kommen können, wird es Mitfahrgelegenheiten geben. Ihr Ansinnen, die Menschen im Luther-Jahr zusammenzubringen, haben Werner Jankowski, Theo Spielmann, das Pfarrerehepaar Beate und Peter Mücksch sowie Prädikantin Gudrun Ruppel nicht auf die lange Bank geschoben. Schon am kommenden Freitag, 10. Februar, geht es in der Groß Germersleber Kirche um 18 Uhr los.
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