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Kreissynode Kirchenkreis Egeln
Herbstsynode: Kirchenmusik im Fokus

Singende Synode vor der Mittagsandacht. | Foto: Kirchenkreis Egeln
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Am 18. November 2023 startete die siebente Tagung der V. Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Egeln mit einem Abendmahlsgottesdienst in der St.-Stephanus-Kirche von Gatersleben.

Gedenken und Begrüßen

Zu Beginn der Sitzung begrüßte Präses Erik Hannen die 48 Synodalen sowie die Gäste und lud ein, dem im vergangenen Monat verstorbenen Pfarrer Björn Teichert zu gedenken.
Im Anschluss stellte sich Pfarrer Martin Michaelis aus Quedlinburg vor, der seit November im Pfarrbereich Gatersleben arbeitet. Nach eigenem Bekunden wünscht sich Michaelis "im neuen Arbeitsumfeld und in der Gemeinde ein harmonisches Miteinander" und freut sich auf seine neue Aufgabe.

Worte der Regionalbischöfin

Da Regionalbischöfin Bettina Schlauraff leider nicht an der Synode teilnehmen konnte, verlas Hannen ihr Grußwort: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, zitierte Schlauraff die Jahreslosung 2023 und erinnerte die Synodalen an Gottes Weitblick. Er sieht die Hoffnungsstreifen, die ihr Handeln bewirkt und sie sollen es ihm gleichtun, betonte Schlauraff und grüßte auch im Namen des Regionalbischofs Dr. Dr. h.c. Johann Schneider.

Gemeinsame Erklärung der Kreissynoden der Kirchenkreise Egeln und Halberstadt zu den Entwicklungsperspektiven ihrer Kirchenkreise

Landesbischof Friedrich Kramer hatte im Mai 2022 die Kirchenkreise der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) aufgefordert sich zu ihren Zukunftsperspektiven zu äußern. Hierzu hatten die Kreiskirchenräte der Kirchenkreise Halberstadt und Egeln im letzten Jahr eine gemeinsame Erklärung abgegeben. In diesem Jahr waren die Kreissynoden der EKM aufgefordert ihre Sichtweise dem Landesbischof zu übersenden. Superintendent Matthias Porzelle brachte die dazugehörige Beschlussempfehlung des Kreiskirchenrates Egeln in die Synode ein. Dabei betonte er, dass durch den 2016 gegründeten Zweckverband der Kreiskirchenämter von Halberstadt und Egeln zum Kreiskirchenamt Harz-Börde und die geografische Nähe der beiden Kirchenkreise diese schon lang im regen Austausch stehen und auf vielen Ebenen die Zusammenarbeit pflegen.

Die Synode beschloss - fast gleichlautend mit der Kreissynode Halberstadt, dass die sie den durch die Landeskirche initiierten Prozess zur Bildung, Veränderung oder Vereinigung von Kirchenkreisen achtet. Sie sieht jedoch in einer Vereinigung der beiden Kirchenkreise Halberstadt und Egeln zum jetzigen Zeitpunkt und auf absehbare Zeit keine Vorteile für die jeweilige, wie für die gemeinsame Arbeit.

Bericht des Kreiskantors

Am Anfang dieses Jahres übernahm der Schönebecker Kirchenmusiker Carsten Miseler das Amt des bisherigen Kreiskantors Thomas Wiesenberg, der seit Oktober im Ruhestand ist.
Im Bericht an die Synodalen informierte Miseler zunächst in Statistiken zu den aktuellen Vokal- und Instrumentalchören und hob dann hervor, dass die Kirchenmusik Teil der Verkündung des Evangeliums ist.
"Musik schafft Emotionen, die den Weg zu Gott erleichtern", betonte Miseler und stellte heraus, dass der Kirchenkreis über eine vielfältige Bandbreite von Traditionen und auch neue Genres verfügt.
So sei die vor vier Jahren errichtete Projektstelle für Popularmusik mit Jugendbandarbeit, Chören sowie den Unterrichten für Ukulele und Percussion-Instrumenten eine wichtige Ergänzung der kirchenmusikalischen Angebote. Er sieht allerdings im Team der "klassischen" und "popularen" Musiker nichts Abgrenzendes. Das war vor allem beim Chorfest des Kirchenkreises "Alles singt!" Anfang Oktober dieses Jahres offensichtlich geworden. Es wurde fast ein Jahr lang gemeinsam geplant, regional geübt und am Schluss mit Orchester dirigiert. Seine Ausführungen untersetzte Miseler mit Ausschnitten aus den Aufnahmen vom Chorfest, das in Oschersleben stattgefunden hatte.

Weitere Themenfelder des Berichts waren die Förderung ehrenamtlich Musizierender durch Fortbildungen und Honorare, die Zusammenarbeit mit Pfarrern, Prädikanten und Lektoren, Perspektiven der Jugendförderung sowie eine große Auflistung von Projekten, die 2023 im Kirchenkreis einen musikalischen Schwerpunkt hatten (z.B. Kindermusical Aschersleben, Abendmusiken, Orgelvespern, Orgelradtour, Bläserchor on Sommertour, u.v.m.).

Bericht der Visitationskommission zur kirchenmusikalischen Arbeit im Kirchenkreis

Xenia Bartmer sprach als Vorsitzende der Visitationskommission zu den Ergebnissen der zweijährigen Erhebungen und Interviews.
Hierfür wurden die hauptamtlichen Musiker*innen (Kreiskantor Thomas Wiesenberg (2021), Kantor und Kreisposaunenwart Carsten Miseler, Popularmusiker Anke und Felix Groth, Kantor Julius Jung) und der ehrenamtliche Leiter des "Kompetenzzentrums für Orgel und Harmonium", Kantor Werner Jankowski zum Teil in ihren Wirkungsstätten besucht.
Für die Kommission offenbarte sich in den Zusammentreffen, dass es einen regional übergreifenden Trend zu Projektchören gibt. Das heißt, dass Sänger*innen und Instrumentalist*innen sich gern an Event-orientierten Chören beteiligen und der allgemeine Trend dahin geht, sich nicht "klassisch" dauerhaft an Vokal- und Instrumentalchöre zu binden. Dieses Spannungsfeld sei auch als Chance zu sehen, um die missionarische Dimension der Chorarbeit neu zu denken und zu Erprobungsräumen zu machen. Zudem wäre es denkbar, eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur am Kreiskantorat anzusiedeln, Kompetenzzentren für andere musikalische Bereiche zu eröffnen und musikalische Ehrenamtliche für Gottesdienste in Teams zu bündeln. Desweiteren rege die Kommission an, eine Auflistung aller beweglichen Instrumente der Pfarrbereiche und der hauptamlichen Musiker*innen zu erarbeiten, um eventuelle Instrumental-Lücken durch Tausch oder Kauf zu schließen. Abschließend resümierte Bartmer, dass die Kirchenmusik sich erfreulicherweise von der "Corona-Flautezeit" erholt und insbesondere bei den Posaunenchören an Wind aufgenommen hat.

Verabschiedung Jahresrechnung 2022 und Beschluss des Haushalts 2024

Ekkart Grundmann, Leiter des Kreiskirchenamts Harz-Börde, stellte sich mit vielen Tabellen und Auflistungen zum Jahresrechnung 2022 den Fragen der Synodalen.
Auch die Haushaltsplanung für 2024 stand zur Diskussion. Beide wurden von den Mitgliedern der Synode positiv beschieden.
Besonders viel Diskussion gab es im Anschluss zum Thema Nutzung regenerative Energien (Wind- und Sonnenkraftnutzung) auf den Dächern und Flächen der Pfarrbereiche als Möglichkeit der Refinanzierung von Stellen im Verkündigungsdienst. Dabei legte Grundmann an dem Rechenbeispiel dar, dass "der finanzielle Gewinn beim Einsatz eines Windrads das Einkommen einer halben Pfarrstelle realisieren könnte".

Veränderung im Technikteam

Der ehrenamtliche Leiter des Technikteams, Norman Staude, der mit seinen Mitarbeitern zum Beispiel das Chorfest "Alles singt!" begleitete und aufnahm, erläuterte die personellen Veränderungen im Team und bat um mehr Einbeziehung in der Planung von Veranstaltungen und rechtzeitige Anfragen. Auch diese Tagung der Synode wurde technisch durch das Team (Aufbau, Realisation und Abbau) begleitet. Vielen Dank an dieser Stelle für punktgenaue und professionelle Arbeit!

Tagesordnungspunkte zur Abstimmung

Die folgenden Tagesordnungspunkte wurden durch die Synodalen positiv gevotet:

Das Vorhaben "RADius" des Ausschusses für Fragen des kirchlichen Lebens möchte eine Projektstelle ausschreiben. "RADius" hat die Öffnung und (Radwege-)Vernetzung der Kirchen in unserem Kirchenkreis zum Ziel und soll schon im nächsten Jahr Besucher in Gotteshäuser mit Themenschwerpunkten locken. Dafür werden momentan über einen externen Dienstleister eine visuelle Kommunikationsstrategie und eine App entwickelt. Der Leiter des Ausschusses, Jürgen Groth, führte aus, dass das Projekt nun an einem Punkt angelangt ist, bei dem die Ausschussmitglieder mit ihren Ausbildungen und Zeitmöglichkeiten an Grenzen gestoßen sind. Um dieses Projekt weiterhin proffessionell begleiten zu können, wird eine Tourismus-Fachkraft benötigt. Die Beantragung einer Mitfinanzierung der Stelle seitens der Landeskirche ist vorgesehen.
Der 2%-Appell 2024 für das Wasserkraftwerk Tandala wurde einstimmig beschlossen. Ebenfalls verabschiedet wurden die Kollektenzwecke 2024.
Unter anderem die Sammlung für das Kinderhospiz im Alten- und Pflegeheim (Dr. Carl Wolf) in Sibiu / Hermannstadt in Rumänien. Dieser Antrag wurde angesichts des Heimgangs von Pfarrer Björn Teichert vorgeschlagen. Dieser hatte dort sich über viele Jahre ehrenamtlich eingebracht.
Bei der Nachwahl für den Gebäudekonzeptionsausschuss Pfarrer Johannes Beyer gewählt.
In den Ausschuss Landwirtschaft und Umwelt wurde Egbert Weber nachgewählt.

Bitte um Mitarbeit: Kreisjugendvertretung
Der Präses der Kreissynode, Erik Hannen, bat die Kreissynode zu beschließen, dass das Kreisreferat für Gemeindepädagogik, eine Kreisjugendvertretung bis zum 30. September 2024 ins Leben rufen möge und deren Arbeit im Sinne der kirchlichen Ordnungen zu begleiten und zu fördern. Er wies darauf hin, dass in der kommenden Tagung der Landessynode, mit großer Wahrscheinlichkeit das Gemeindekirchenratsgesetz u. a. dahingehend novelliert werden wird, dass Jugendliche schon ab dem 16. Lebensjahr das Stimmrecht in den Kirchengemeinderäten erhalten. Diesem Antrag wurde vollumfänglich von den Synodalen zugestimmt.

Für die Vorbereitung der Synode ist Susanna Rosomkiewicz und Jürgen Groth (beide Superintendentur) zu danken und dem Gastroservive des Bürgerhauses Gatersleben für die Verpflegung. Die nächste Synode wird am 27. April ebenfalls in Gatersleben stattfinden.

Autor:

Annett Bohse-Sonntag

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