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Jubiläum: Eine farbigechristliche Gemeinschaft
LKG besteht seit 100 Jahren

Lars-Uwe Jung und Klaus Groth im renovierten Gemeinschaftsraum | Foto: Foto: Uwe Kraus
  • Lars-Uwe Jung und Klaus Groth im renovierten Gemeinschaftsraum
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Wir leben hier in einer farbigen christlichen Landschaft“, stimmen Lars-Uwe Jung und Klaus Groth überein. Während Groth als Vorsitzender des Bezirks Aschersleben der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG), also der beiden LKG in Aschersleben und Hettstedt, zum dortigen Urgestein gehört, ist Lars-Uwe Jung erst seit August 2019 hier hauptamtlicher Prediger. Mit Ehefrau Sonja war er ein paar Jahre im Nordosten Brasiliens unterwegs, wo sie sich in der Ausbildung von Gemeindeleitern und der Begleitung von Familien mit körperlich und geistig behinderten Angehörigen engagierten. „Was mir auffällt: die Kirche versteckt sich hier oft noch. Kleines Schildchen an der Tür und Schluss.“ Als die Landeskirchliche Gemeinschaft Aschersleben jetzt mit einem Festgottesdienst ihr 100-jähriges Bestehen beging, war das nicht mehr so. „Wir haben uns dazu eine Änderung unseres Raumes und der Fassade gegönnt.“ So kündet selbstbewusst die Aufschrift „diegemeinschaft“ an der Ortsdurchfahrtsstraße von der LKG und der „EC Kinder- und Jugendarbeit“. Nachdem es zu DDR-Zeiten keine Trennung zwischen beiden gab, „sind wir heute vereinsrechtlich getrennt, aber durch unsere Satzung verbunden,“ so Klaus Groth. Das Miteinander von Alt und Jung klappe seit Jahrzehnten. Das starke Engagement auf diesem Gebiet trage gute Früchte. Das Jugendcamp im Selketal sei legendär, da drängen sich im Sommer die 100 Teilnehmer förmlich danach. Es gibt regelmäßig Jugendgottesdienste. Wie es bei der „JuGolightNight“ am 21. November aussehen wird, wird man sehen. Zum Festgottesdienst und dem Jubiläum wurden keine Gäste eingeladen, und 2020 fiel das Camp aus. In den Herbstferien fand die Musicalwoche für Kinder erstmalig seit 20 Jahren nicht statt.
Jung und Groth zählen auf, wo sich die LKG engagiert: beim „Tag der Familie“ der Stadt, zur Bibelwoche, beim ökumenischen Gemeindefest, beim Gottesdienst zum Gildefest. „Bei uns wirken die Gottesdienste locker, wir sind eher informell aufgestellt und weniger traditionell.“
Die Wurzeln der LKG reichen bis in die Lutherzeit. Je nach Ort habe sich die LKG in Deutschland unterschiedlich entwickelt. „Einige sind faktisch Freikirchen, andere engagieren sich im Kirchspiel, ohne eigene Räume zu besitzen. Wir fühlen uns irgendwie dazwischen – und gut.“ Im Zentrum stehe Jesus und die Ökumene, jeder erfahre seine theologische und förmliche Prägung. In Aschersleben waren es die Hauskreise und die Blaukreuzler, die aus dem umliegenden Dörfern kamen. „Für uns ist der Gottesdienst am Sonntag nicht genug“, erklärt Jung. Glaube sei nichts Akademisches, sondern solle für jeden verständlich sein. „Wir wollen in der Kirche und mit ihr arbeiten, aber eine gewisse Unabhängigkeit behalten.“
Uwe Kraus

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Online-Redaktion

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