Jugendarbeit
Konfetti-Rätsel, Gummibären und Leseandacht
Eine ganze Woche (nahezu) eigenverantwortlich den Alltag bewältigen? Gemeinsam kochen, essen, putzen, Freizeit verbringen, Zukunftsbilder malen, zum Gottesdienst gehen, Besuch bekommen und auch mal Konflikte aushalten. Das war die JUGENDWOHNWOCHE, die vom 10.-17. Juli in Wanzleben stattfand. In Begleitung von Gemeindepädagogin Sandra Heilenz wohnten 19 Jugendliche aus Eilsleben und Ummendorf gemeinsam im Tagungshaus des Evangelischen Kirchenkreises Egeln und sammelten Erfahrungen für das „Erwachsensein“. Im Alltag unterstützt wurden die 14 bis 17-Jährigen dabei auch von den FSJlern Romy Pfefferkorn und Clemens Hannen.
Ortstermin in Wanzleben: Freitag gegen 15 Uhr sind fast alle Jugendlichen von ihren Schulen zurück. Manche beenden ihre Wochenaufgabe, andere chillen auf dem Innenhof. Etwas Wehmut liegt in der Luft, denn schon morgen werden sich alle voneinander verabschieden. Helene hat einen duftenden Hefezopf gebacken, der auf der Außentreppe abkühlt. Jonas und Luca bauen gemeinsam den Holzkohlegrill auf. Heute Abend wird gegrillt. Jeden Abend haben sie etwas gemeinsam unternommen. Für Vielfalt sorgte Gemeindepädagogin Heilenz. Sie überlegte sich einen Mix aus Tages- und Wochenaufgaben. Manche davon waren unterhaltsam, andere wiederum pädagogisch wertvoll. Ein Highlight für die Jugendlichen war der Ein-Kilogramm-Eimer voll mit buntem Konfetti, in dem sich 19 Konfetti mit Buchstaben befanden, aus denen sich wiederum ein Lösungswort zusammensetzte. Ein anderes, sich mit Acrylfarben im DIN-A3-Format die eigene Zukunft „auszumalen“ und dann darüber in der Gruppe zu sprechen. Natürlich gab es auch geistlichen Input, so einen gemeinsam besuchten Gottesdienst. Pfarrerin Beate-Maria Mücksch packte zudem kleine Tüten für jeden Morgen, in denen sich neben einer kleinen Nascherei auch eine Leseandacht befand.
Als Währung innerhalb der Wohngemeinschaft sollten kleine Gummibär-Tüten dienen. „Da ging mein Plan nicht ganz auf“ lacht Gemeindepädagogin Heilenz: „Leider erwies sich diese Währung als zu schmackhaft ...“. Bestens gelaunt steht sie in der Küche und überprüft die Lebensmittelvorräte. „19 Jugendliche essen ganz schön was weg - wir waren fast täglich einkaufen.“ Sie ist sehr zufrieden mit dem Verlauf ihres Projekts. Die meisten der Jugendlichen kennt sie schon seit Jahren und freut sich, dass sie an ihrem Heranwachsen teilhaben und sie unterstützen kann.
Für das heutige Grillen ist für alle genug da. Und es gibt mit Popularmusiker Felix-Tillmann Groth einen Überraschungsgast. Gemeinsam wird auf der Ukulele und dem E-Piano gespielt. Zuvor hatten bereits Pfarrerin Mücksch und der Referent für Gemeindepädagogik, Jörn Bischoff, die Gruppe besucht und für Abwechslung gesorgt.
Mittlerweile ist der Grill endmontiert, der Hefezopf fast aufgegessen und auch in den Drei- bis Vier-Personen-Zimmern die Taschen der Jugendlichen gepackt. Alle freuen sich auf den letzten Abend und lassen die Woche Revue passieren: Luca aus Eilsleben findet den Abend mit dem Werwolf-Spiel besonders lustig. Ihr Zukunftsbild zeigt deutlich, dass sie später eine Familie haben und nach dem Studium als Tierärztin arbeiten möchte.
Jonas hat noch keine konkreten Pläne für die Zukunft. Er findet die gemeinsame Zeit sehr schön, weil er mit fast Allen befreundet ist. Auch im nächsten Jahr möchte er bei der JUGENDWOHNWOCHE dabei sein - dann aber als Teamer.
Autor:Annett Bohse-Sonntag |
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