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Umstrittenes Kunstobjekt
Fahne „Gott ist Jude“ in Eisenach

Die Kuratoren der Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ Dr. Jochen Birkenmeier (re.) und Michael Weise  mit der Fahne des Künstlers Peter Lepp, welche nun in die Sammlung des Museums übergeht. Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach | Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach
  • Die Kuratoren der Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ Dr. Jochen Birkenmeier (re.) und Michael Weise mit der Fahne des Künstlers Peter Lepp, welche nun in die Sammlung des Museums übergeht. Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach
  • Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach
  • hochgeladen von Katrin Hausmann (Lutherhaus Eisenach)

Sie gehört zu den wahrscheinlich provozierendsten Aktionen des thüringenweiten Themenjahrs „Welt übersetzen“ anlässlich von Luthers Bibelübersetzung vor 500 Jahren: Vom 5. Mai bis zum 17. Juni 2022 hing im Rahmen des Kunstprojektes „ÜBERSETZEN“ eine Fahne mit der Aufschrift „Gott ist Jude“ vor dem Eisenach Rathaus, was in der Stadtbevölkerung für kontroverse Debatten sorgte. Der Münsteraner Künstler Peter Lepp bezog sich mit diesem Werk explizit auf das berüch-tigte „Entjudungsinstitut“, das 1939 von elf evangelischen Landeskirchen in Eisenach gegründet worden war und dort auch bis 1945 seinen Sitz hatte. Die selbstgewählte Aufgabe dieser kirchlichen ‚Forschungseinrichtung‘ war es, alle jüdischen Einflüsse in Bibel, Liturgie und Frömmigkeit zu beseitigen.

Das Lutherhaus Eisenach zeigt zu diesem Thema seit 2019 die Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“, die noch bis Ende des Jahres zu sehen ist. Das Museum hatte auch die Errichtung des Mahnmals zum Institut initiiert. Das umstrit-tene Kunstwerk geht nun auf Vermittlung der Stadt Eisenach in die museumseigene Sammlung über, wo sie sie als künstlerische Auseinandersetzung mit dem antisemitischen Institut und als Zeitzeugnis des Jubiläumsjahrs dokumentiert und für die Nachwelt bewahrt wird.

Autor:

Katrin Hausmann (Lutherhaus Eisenach)

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