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7500 Andachtszettel für das Erbstromtal
Weihnachtsabend auf dem Gehweg

Blick auf den Ort Wutha-Farnroda. Luftaufnahme vom Rehberg aus. | Foto: Paul-Philipp Braun
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Lange waren die Gemeindekirchenräte im Erbstromtal (Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen) sich unsicher, was die aktuelle Pandemielage für die diesjährigen Weihnachtsgottesdienste bedeuten würde. Doch schon im Sommer stand fest, dass ein klassischer Kirchengottesdienst mit ächzenden Emporen und großer Nähe der Nächsten aus Infektionsschutzgründen nicht möglich sein werde. Erwägt wurde hingegen ein Krippenspiel unter freiem Himmel; mit eindeutigen Abstands- und Hygienevorschriften. Doch angesichts weiterhin konstant-hoher Infektionsraten und steigender Todesfälle, musste auch diese Möglichkeit in den vergangenen Wochen zunehmend verworfen werden.

Für Pfarrerin Gesine Staemmler eine bedrückende Situation. Auch, weil am Weihnachtsabend "eben nicht nur Gemeindemitglieder, sondern auch viele andere Menschen" in die örtlichen Kirchen strömten. Doch dass das  Geburtsfest Christi für Staemmler und ihre Pfarrkollegen aus den umliegenden Orten - ganz selbstverständlich - nicht ohne eine rituelle Form geht, das ist klar.
In der ersten Adventswoche entstand so eine ungewöhnliche Idee, die Ankunft Jesu pandemie- und hygienegerecht feiern zu können. "Wir laden die Menschen dazu ein, mit Abstand auf den Bürgersteigen vor ihren Häusern eine kleine, gemeinsame Andacht zu feiern", erzählt Gesine Staemmler. 

Gemeinsames Glockenläuten und Andacht aus der Ferne

Konkret heißt das, dass am Heiligen Abend um 18 Uhr die Glocken aller zehn Kirchen des Erbstromtals für drei Minuten läuten sollen. Im Anschluss finde eine Andacht statt, bei der unter anderem Stille Nacht und  O du fröhliche gesungen würden und die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium verlesen werden soll.  "Wer möchte, der kann auch noch das Vaterunser sprechen", berichtet die Pfarrerin.
"Dafür haben wir 7500 Andachtszettel drucken lassen, die in der kommenden Woche durch Konfirmanden, Gemeindekirchenratsmitglieder und andere Freiwillige an alle Haushalte verteilt werden sollen", berichtet Gesine Staemmler. Den Abschluss der Andacht soll dann das gemeinsame Schwenken des Friedenslichts aus Betlehem bilden, das die Familien in kleinen Laternen mit auf den Gehweg bringen sollen; umrahmt wird dies durch ein zehnminütiges Glockenläuten.

Verteilt werde das Licht am kommenden Dienstag und Mittwoch über öffentlich zugängliche Räume, wie Bäckereien und Supermärkte, vor denen dann Laternen zu finden sein werden. Und selbstverständlich, sagt Gesine Staemmler, könne das Friedenslicht auch vor den Kirchen abgeholt werden.

Mehr Informationen gibt es unter dem folgenden Link.

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Autor:

Paul-Philipp Braun

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