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EKD: Kolonialismus gemeinsam aufarbeiten

Berlin (epd) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Kulturrat haben sich für eine umfassendere Aufarbeitung der Rolle der Kirchen im Kolonialismus ausgesprochen. Dazu solle eine gemeinsame Debatte in Gang kommen. Unter anderem sei dazu im Frühjahr 2020 in den Franckeschen Stiftungen in Halle eine gemeinsame Tagung geplant.
Wichtig sei, die Vielschichtigkeit der kirchlichen Missionsgesellschaften und deren Verstrickungen im Kolonialismus offenzulegen, sagte Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. Häufig hätten die Missionen eine ambivalente Rolle gespielt. Dies sei jedoch keine ausschließlich kirchliche Frage. Notwendig sei, dass sich auch weltliche Strukturen, etwa im Zusammenhang mit dem geplanten Humboldt Forum in Berlin, mit dem Thema befassen.
Der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen sprach sich für eine differenzierte Debatte aus. So seien christliche Missionare keine «willigen Helfer des staatlichen Kolonialismus» gewesen, betonte er in einem Gastbeitrag für eine Publikation des Kulturrats. Die evangelische Mission sei auch eine Vorgängerin der heutigen Nichtregierungsorganisationen gewesen.

Autor:

Mirjam Petermann

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