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»Mir fehlen die Worte«

Probe im übervollen Gemeindesaal: Kirchenmusikerin Anna Fuchs-Mertens mit den Sängerinnen und Sängern | Foto: Mirjam Petermann
  • Probe im übervollen Gemeindesaal: Kirchenmusikerin Anna Fuchs-Mertens mit den Sängerinnen und Sängern
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Neue Sänger für den Creuzburger Praetorius-Chor

Von Mirjam Petermann

Sichtlich gerührt ist Kirchenmusikerin Anna Fuchs-Mertens zur zweiten Probe des Chorprojekts in Creuzburg. Zu vier Probenterminen wurde zum Mitsingen eingeladen, um den seit Jahrzehnten bestehenden Michael-Praetorius-Chor kennenzulernen. Bereits in der vergangenen Woche waren zwölf neue Sängerinnen und Sänger gekommen. »Das war eine große Überraschung«, sagt Fuchs-Mertens.
Nun sind es noch einmal mehr geworden, der Probenraum im Gemeindehaus ist übervoll, Stühle müssen nachträglich organisiert werden. »Mir fehlen die Worte«, begrüßt die Chorleiterin die zahlreichen Sänger. Probt sie sonst mit etwa 20 Personen, sind es an diesem Abend weit über 30 – vom Konfirmanden bis zum Rentner. Alle sind begeistert dabei, beim Singen und beim Plausch zwischendrin.
Für zwei Adventskonzerte und die Begleitung der Gottesdienste zum Heiligen Abend probt der Projektchor. »Wir wollten uns öffnen, weil wir neue Stimmen brauchen«, sagt Kirchenmusikerin Fuchs-Mertens, die den Chor seit einem Jahr leitet. Ihre Erwartungen wurden weit übertroffen, hatte sie doch anfänglich mit drei oder vier neuen Stimmen gerechnet.
Der Chor fusionierte vor einiger Zeit mit dem der Nachbargemeinde Scherbda. Gäbe es in einem Kirchspiel mehrere kleine Chöre, hält es Anna Fuchs-Mertens durchaus für sinnvoll, die Kräfte zu bündeln und Chöre zusammenzulegen. »In einer großen Gruppe macht es auch mehr Spaß zu singen«, sagt sie. »Kirchenchöre leben davon, dass die da sind – zu Geburtstagen oder Trauerfeiern«, darin liegt für Anna Fuchs-Mertens der große Mehrwert der Chorarbeit. Für Menschen in Lebensabschnitten, die es ermöglichen, nur phasenweise im Chor mitzusingen, sind Projektchöre jedoch eine gute Form. »Man muss darüber nachdenken, diese Form zu etablieren«, sagt sie. In Creuzburg will sie diese auch in Zukunft zu verschiedenen Anlässen anbieten. Aber natürlich hat sie auch die Hoffnung, dass einige der neuen Sänger dauerhaft bleiben.
Einer, der die Gelegenheit zum Mitsingen genutzt hat, ist Dirk Borghardt. Der 46-Jährige hörte den Chor kürzlich bei einer Trauerfeier, wo er eher dünn besetzt war. Da entschloss er sich mitzusingen, Erfahrung bringt er aus Karnevalschor und Männergesangsverein mit. Er und die anderen Männer sind hier in der Unterzahl, schlagen sich aber wacker. Sie rutschen zusammen und unterstützen sich gegenseitig um neben der imposanten Stimmengewalt von Sopran und Alt hörbar zu sein. Geprobt werden neben bekannten Advents- und Weihnachliedern auch weniger populäre, wie etwa »Allein in der Krippe«.
Zu hören sein wird der Chor zu zwei Adventsmusiken am 6. Dezember in der Nicolaikirche Creuzburg und am 18. Dezember in der Kirche in Scherbda, jeweils 18 Uhr, sowie am Heiligen Abend zur Christvesper, 16.30 Uhr in Creuzburg und 18 Uhr in Scherbda.

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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