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Geistliches Amt per Gesetz

Im Diakonie-Kolleg Lindenhof der Evangelischen Stiftung Neinstedt wird eine berufsbegleitende Diakonen-Ausbildung angeboten. | Foto: Stiftung Neinstedt
  • Im Diakonie-Kolleg Lindenhof der Evangelischen Stiftung Neinstedt wird eine berufsbegleitende Diakonen-Ausbildung angeboten.
  • Foto: Stiftung Neinstedt
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Diakone in der EKM dürfen jetzt Gottesdienste leiten – und mehr

Von Mirjam Petermann

In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gibt es zwei Ausbildungsstätten für Diakone. In Eisenach im Johannes-Falk-Haus begann 1954 auf Beschluss der Evangelisch Lutherischen Kirche in Thüringen die Möglichkeit der Ausbildung zum Diakon für Männer. Die Schwerpunkte der Fachausbildung lagen auf den Einsatzbereichen Jugend und Verwaltung. Nach der Wiedervereinigung konnte die Ausbildungsstätte im Zusammenschluss mit dem »Frauenseminar für kirchlichen Dienst« als »Evangelische Fachschule für Diakonie und Sozialpädagogik Johannes Falk« erhalten bleiben. Anfangs wurden weiterhin nur Diakoninnen und Diakone mit doppelter Qualifikation ausgebildet, später auch Erzieher, Alten- oder Heilerziehungspfleger separat. Daran konnte ergänzend der einjährige Diakonen-Kurs angeschlossen werden. Seit 2005 ist die Ausbildung berufsbegleitend in zweieinhalb Jahren zu absolvieren. Die Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk, Eisenach, entstand aus der »Brüderschaft des Johannes-Falk-Hauses«, die mit der Einsegnung der ersten ausgebildeten Diakone 1958 gegründet wurde. Zurzeit zählt sie 192 Mitglieder.
Bereits seit 1850 werden in Neinstedt (Harz) mit der Entstehung eines Knabenrettungshauses, und damit verbunden einem Brüderhaus, Diakone ausgebildet. Im Zuge des Kooperationsvertrags der Brüderhäuser in der DDR wurde hier für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung ausgebildet. 1985 kamen erstmals zwei Diakonenschüler aus Tansania zur Ausbildung nach Neinstedt. Eine Kooperation mit der Diakonie dort besteht bis heute. Das Diakonie-Kolleg Lindenhof gehört zur Evangelischen Stiftung Neinstedt. Die Ausbildung von Diakoninnen ist seit 1995 gestattet. Derzeit ruht die aktive, vollzeitige Ausbildung von Diakonen. Geplant wird die Umstellung auf eine neue berufsbegleitende Ausbildung. Zur Diakonischen Gemeinschaft der Brüder und Schwestern des Lindenhofs gehören derzeit über 250 Mitglieder, darunter acht Tansanier.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland übernahm mit ihrer Gründung für Diakone das Gesetz der Evangelischen Kirche der Union. Es begrenzte ihren Tätigkeitsbereich fast ausschließlich auf die Verkündigung durch die Tat, während die Verkündigung des Wortes unerwähnt blieb. So herrschte unter Diakonen große Unsicherheit bezüglich der Gestaltung des geistlichen Verantwortungsbereichs. Auf der vergangenen Herbstsynode wurde ein neues Gesetz verabschiedet, welches den Diakonen sowohl die Gottesdienstleitung und Verkündigung als auch die Feier der Sakramente in ihrem Dienstbereich gestattet.
Neu ist auch, dass sich nur noch Diakon nennen darf, wer Mitglied in einer diakonischen Gemeinschaft ist. Im Zuge dessen werden die Gemeinschaften per Gesetz verpflichtet, »ihre Mitglieder für den Dienst zu befähigen und sie in ihrem Dienst zu ermutigen, zu unterstützen und geistlich zu begleiten. Sie laden ihre Mitglieder regelmäßig zu Zusammenkünften und Fortbildungsveranstaltungen ein.«

www.gemeinschaft-falk.de
www.neinstedt.de

Autor:

Kirchenzeitungsredaktion EKM Süd

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