Das kann nur Liebe sein
So sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
2. Mose 19, Vers 5 b
Von Michael Greßler
Im Kaufhaus in der großen Stadt. Ich schau mich um. Hunderttausend Dinge. Was ich mir leisten kann, könnte ich kaufen. Vieles gefällt mir. Dann seh ich diese eine Uhr. Da sind noch viele andere. Aber ich will genau die. Warum? Ich kann es nicht so genau erklären. Die anderen sind auch schön. Und dann hab ich sie. Ein bisschen ist es
wie Liebe.
Zu Hause. Da leben meine Frau und ich. 33 Jahre sind wir zusammen, 27 verheiratet. Und es ist gut so. Wie das gekommen ist? Ich weiß es gar nicht so genau. Wir hatten viele Mitschüler und Mitschülerinnen damals. Aber dann sind »wir es geworden«. Wir zwei unter so vielen. Warum? Es ist wohl einfach Liebe.
Im Internet. Da habe ich in den letzten Jahren hunderte Leute kennengelernt. Auch näher. Interessante Menschen, humorvolle, etwas anstrengende. – Und einige, die mir sehr nah geworden sind. Warum? Ich kann es schwer erklären. Wirkliche Herzensfreunde. Viele habe ich auch schon persönlich getroffen. Wohl auch so etwas wie Liebe.
Eine weite Welt. Völker ohne Zahl. Ein kleines dabei. Ein Sklavenvolk im mächtigen Ägypten vor 3 500 Jahren oder mehr. Und da kommt Gott und befreit es. Warum? Sie wussten selbst nicht, wie ihnen geschah. Auf einmal ist Gott so nah. »So sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern.« Warum? Das kann nur Liebe sein.
Israel. Geliebt ohne Ende. Gehasst von anderen. Eine lange Geschichte voll Gewalt und Schuld. Der Tempel verbrannt. Das Volk zerstreut über alle Welt. Sechs Millionen Juden im Gas. Ein Neuanfang. Und doch kein Friede bis heute.
Nazareth. Eine junge Frau. Maria, Tochter aus Gottes Volk. Und der Engel spricht: »Sei gegrüßt, du Begnadete«. Maria weiß nicht recht, wie ihr geschieht. »Ich unter all den vielen?« Warum? Das geht nur aus Liebe. Sie sagt Ja.
Neugeboren. Marias Kind. Gottes Sohn. Geboren aus dem Volk Israel. Aufgewachsen auf den Hügeln Galiläas. Brachte grenzenlose Liebe zu allen, die sich nach Liebe sehnen. Wurde dafür von anderen gehasst. Gefoltert. Ermordet und begraben.
Aber die Liebe ist geblieben. Auferstanden, grenzenloser noch als zuvor. Sie kam von Gott, zu diesem einen Volk, zu Maria. Kam durch Jesus zu allen, die ihm glauben. Heil für alle Welt. »Denn die ganze Erde ist mein.«
Autor:Adrienne Uebbing |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.