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Mit dem Klangfrosch zur Arche

»Der schöne Hans«: Die kleine Marionette ist Liebling der Kinder und bester Gehilfe der Gemeindepädagogin. :  | Foto: Doris Weilandt
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Ein Kinderspiel: Mit Musik, Geschichten und Bewegung für den Glauben begeistern – in der »Klangwerkstatt« gelingt das. Das Projekt im Kirchenkreis Eisenberg wurde von der Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland ausgezeichnet.

Von Doris Weilandt

Großer Trubel im Schlöbener Pfarrhaus. Wie an jedem Mittwochnachmittag kommen Mütter und Väter mit ihren Kindern zur »Klangwerkstatt« von Gemeindepädagogin Almut Elsässer. Während sich die Eltern zum Kaffee zurückziehen, treten die Drei- bis Sechsjährigen durch einen bunten Reifen singend in den Raum: »He, schön, dass du da bist.« Sie nehmen im Kreis Platz, dürfen dann die Seidentücher lüften, die in der Mitte liegen. Die Instrumente, die zum Vorschein kommen, sind schnell verteilt: Trommeln, Schellen, eine Kuhglocke, Triangel und Klangfrosch erklingen sogleich. Dann tritt der »schöne Hans« auf, eine Marionette. Aus der Tasche holt er eine Figur, die alle Kinder sofort als Noah erkennen. Mit Trommelschlägen beginnt der Bau der Arche, an dem sich alle beteiligen. Der Rhythmus verändert sich. Immer schneller werden die Bretter zusammengefügt, bis die Tiere paarweise an Bord gehen können.
»Ich wollte ein Projekt machen, das alle erreicht, unabhängig von der reli­giösen Prägung«, erzählt Almut Elsässer. »So wachsen die Kinder langsam in die Kinderkirche hinein.« Zumeist werden biblische Geschichten durch Lieder, instrumentale Begleitung und Tänze erzählt. Die Kinder beteiligen sich aktiv an jeder Szene, erfassen spielend den Inhalt und sind auch Teil des Geschehens. Das macht die »Klangwerkstatt« so attraktiv. Obwohl die Gruppen groß sind, gelingt es Almut Elsässer, die Aufmerksamkeit zu erhalten. Selbst die Kleinsten sind konzentriert dabei, den Dauerregen in der Noah-Geschichte auf dem Tamburin von einem Nieseln zur Sintflut zu steigern.
Musik und Bewegung sprechen die Kinder an, egal, ob sie eine ausgesprochene Begabung haben oder nicht. Jeder fühlt sich als Teil der Gemeinschaft, die Almut Elsässer mit dieser Form von »Elementarer Musikpädagogik« herstellt. Durch dieses Angebot wächst in Schlöben und den umliegenden Dörfern eine Gemeinschaft zusammen, die über das Kinderprojekt zueinander gefunden hat. Höhepunkt ist das Kinderwochenende im August mit Übernachtung im Zeltlager.
Für die »Klangwerkstatt für Kinder« erhielt die Gemeindepädagogin den zweiten Preis für innovative Gemeindearbeit von Kirchen und Religionsgemeinschaften, den die Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland vergibt.
Aus dem Kirchenkreis Jena und den Kirchengemeinden im Saale-Holzland-Kreis wurden 14 Projekte eingereicht. Der erste Preis ging an das Projekt »Heimatspuren. (Spät)Aussiedler in Jena« des Kirchgemeindeverbandes Jena-Lobeda. Über 50 Spätaussiedler waren eingeladen, ihre persönliche Geschichte zu erzählen. Abschließend wurden in einer Ausstellung Gegenstände aus der Heimat präsentiert und Zeitzeugenberichte verlesen. Den dritten Preis teilen sich die Projekte »Kofferraumkirche« des Kirchgemeindeverbandes Magdala und »Besondere Gelegenheiten« der Kirchgemeinde Beutnitz-Golmsdorf.

Autor:

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