St. Jakobus Pilgerweg Sachsen-Anhalt
Pilgersaison eröffnet
Nach der Corona bedingten Zwangspause startete die Pilgersaison 2020. Nicht nur das Samstagspilgern ist angelaufen, auch das Individualpilgern hat wieder begonnen. Eine Umfrage, welche die St. Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt unter den 40 Pilgerherbergen auf dem Jakobsweg im Bundesland durchführte hat ergeben, dass coronabedingte Aufgaben des Beherbergungsbetriebes nicht erfolgen müssen. Altersbedingt werden manche Unterkünfte ihren Betrieb einstellen. Oft werden die Herbergen in familiären Pensionen betrieben, was die Sekundärkosten, im Vergleich zu großen Hotels, übersichtlich gestaltet. Dennoch hat es verschiedentlich kurzfristige Absagen und Reiseabbrüche gegeben. Die ersten Monate des Jahres waren so ein Totalausfall, schätzte ein Herbergsbetreiber auf Anfrage ein. Es wird auch schwierig werden, die Ausfälle noch in diesem Jahr zu kompensieren. Die Anträge auf Ausstellung von Pilgerausweisen sind drastisch zurückgegangen, berichtet der Präsident der Pilgergesellschaft Sebastian Bartsch. Das hat natürlich auch einen Einfluss auf das Vereinsleben, da die durch die Aktivitäten zur Verfügung stehenden Mittel durch den Einbruch der Abgabe sehr leiden. Waren es 2019 noch einige Hundert Nachfragen, so sind zurzeit gerade einmal 52 Pilgerausweise angefordert worden. Die Pilgergesellschaft Sachen-Anhalt stellt das Credential, den offiziellen Pilgerausweis der Kathedrale im spanischen Santiago de Compostela aus. Alarmierende Informationen kommen aus Spanien selbst, wo die Corona-Pandemie einen über tausendjährigen Pilgerbetrieb fast zum Erliegen gebracht hat. Hier versucht die Pilgergesellschaft zu unterstützen. Konkret sind Werbe- und Informationsplattformen geplant. Die Internetseite www.jakobsweg-sachsen-anhalt lädt ein, sich über die wunderschönen Streckenabschnitte im Land zu informieren. Nützliche Angaben für Pilger*innen werden vermittelt. Pilgerausweise und Streckeninformationen können bestellt werden. Für das Jahr 2021 wird eine Ausstellung zum historischen Pilgerwesen in Mitteldeutschland konzipiert. In einem sogenannten heiligen compostelanischen Jahr soll der Fokus auf die Pilgertradition in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus gelenkt werden. Archäologische Artefakte aus Bodenfunden werden anhand von Roll-ups vorgestellt. Die Ausstellung wird an ausgewählten Stationen auf der Strecke präsentiert. Ein heiliges Jahr findet dann statt, wenn der Tag des Apostels Jakobus (25.07.) auf einen Sonntag fällt. Dies rückt international die Wege im Zeichen der Muschel in den Blick. Die sachsen-anhaltinische Pilgergesellschaft ist national und international vernetzt und möchte dieses Werbeplus auch im Interesse der Herbergen nutzen, um Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinaus zu erregen. Ein zertifizierter Pilger- Herbergsbetrieb kann jeder mit einer entsprechenden Betriebslizenz werden. Eine Voraussetzung ist, die Herberge muss auf der offiziell festgelegten Strecke liegen. Ein Pilgersiegel und das Herbergssignet werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ausschreibungsformulare stehen auf der Web-Site.
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