Den Kinderschuhen entwachsen
Kirchenkreis Elbe-Fläming: Grundschule Burg zieht nun auch räumlich mitten in die Gemeinde
Von Renate Wähnelt
Kuschelig und klein, überschaubar mit einer Klasse je Jahrgang, idyllisch am Waldrand gelegen, das ist die Evangelische Grundschule Burg. Was einen Teil ihrer Anziehungskraft ausmacht, ist für die seit 2010 existierende Schule inzwischen jedoch ein Problem geworden. Denn die Kapazität von 70 Plätzen reicht nicht mehr und die Idylle ist zu abgelegen. So dankbar der Kirchenkreis Elbe-Fläming und die Elterninitiative auch waren, die die Schulgründung seit 2007 betrieben haben, dass das Cornelius-Werk das Gebäude auf dem Gut Lüben bereitstellte – Veränderung war nötig.
Seit 2015 wird geplant. Auch dank des CDU-Landtagsabgeordneten Markus Kurze, der bei der Schulgründung mitwirkte, kann die Johannes-Schulstiftung als Schulträger die seit langem leer stehende Clara-Schwab-Schule sanieren und ausbauen. Seit knapp einem Jahr wird gearbeitet. Für den Sommer 2019 steht der Umzug mitten in die Innenstadt von Burg auf dem Programm. Bis zu 150 Kinder sollen dann in sechs Klassenräumen auch jahrgangsübergreifend unterrichtet werden. Der Hort, getragen vom Cornelius-Werk, zieht mit in das 130 Jahre alte Gebäude um.
»Es gibt eine tolle Zusammenarbeit mit der Stadt Burg«, sagt Ulrike Gardlo. Die Leiterin der Geschäftsstelle der Johannes-Schulstiftung weiß das umso mehr zu schätzen, als sich zwei Bauherren miteinander abstimmen müssen. »Die Stadt saniert die Sporthalle, die ihr weiterhin gehört. Sowohl beim Bauen müssen wir wegen der direkten Nachbarschaft der Gebäude gut kooperieren als auch hinsichtlich der Nutzung, denn die Halle soll auch außerhalb der Unterrichtszeiten erreichbar sein.«
In den Schulbau investiert die Stiftung gut 3,5 Millionen Euro, wovon knapp ein Drittel Eigenmittel sind. Davon kommen 700 000 Euro aus dem Schulinvestitionsfonds der Landeskirche. Mehr als eine Million Euro steckt die Stadt in die Turnhalle.
Ebenfalls sehr eng ist das Verhältnis zwischen Schule und Kirchenkreis sowie zu den Burger Gemeinden. Super-
intendentin Ute Mertens, zugleich Vizechefin des Schul-Fördervereins, hält die Schulgottesdienste immer in einer der Burger Kirchen. Pfarrer und Gemeindepädagogen halten Andachten. Mit dem Umzug haben sie ebenso wie die Kinder und Lehrer kürzere Wege. Zugleich macht die Schule die Stadt attraktiver, argumentiert der Förderverein in einem Faltblatt, mit dem er um Spenden für das Vorhaben wirbt. Das Engagement vieler sorge dafür, dass die Evangelische Grundschule es leichter hat, ihren Anspruch zu verwirklichen, allen Schülern gleiche Bildungschancen einzuräumen und sie mit dem christlichen Menschenbild bekannt zu machen. Renate Wähnelt
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.