Vortrag "Hoffnung als existenzelle Erfahrung" zum Stiftungstag der Sankt Jakubus Stiftung

Zum Stiftungstag der Sankt Jakobus Stiftung Ilmenau laden wir am Freitag, 23. Oktober 2020 um 19.30 Uhr zu einem Vortrag mit der Theologin und Psychologin Jutta Kranich-Rittweger ein. In einer Zeit, in der viele Menschen Verunsicherung und Depression beklagen, fasst sie Ergebnisse ihrer therapeutischen und Forschungsarbeit zusammen unter dem Thema:

Hoffnung als existenzielle Erfahrung

"Ein entscheidendes Merkmal des Menschen ist sein Vermögen, sich über die Gegenwart zu erheben, sich die kommende Zeit zu erhoffen und danach auszurichten. Hoffnung gehört seit dem Beginn des Christentums zu den drei Kardinaltugenden, als entscheidendes Kennzeichen christlichen Lebens. Immanuel Kant fasste das in seiner Frage zusammen: "Was darf ich hoffen?" Nicht zuletzt deshalb, weil die menschliche Hoffnung als unversiegbare Quelle von Sorgen und Bekümmernissen erlebt werden kann, bleibt doch die Zukunft ungewiss und nur begrenzt kontrollierbar. Die Frage nach der Hoffnung verdichtet sich in den Umbrüchen des Lebens, in der Verzweiflung, in Krankheit und Not. Was ist das aber für eine Kraft, die jedes menschliche Leben trägt, die bewahren und gefühlt verloren gehen kann? Wie kommt sie heute in unterschiedlichen Disziplinen und bei Krebspatienten zur Sprache? Und: Wie kann sie aktiviert werden?
Ich hoffe, dass ich mit der Ankündigung meines Vortrages mit anschließendem Gespräch Ihr Interesse geweckt habe und freue mich auf eine Begegnung."
Dr. Jutta Kranich-Rittweger

Dr. Jutta Kranich-Rittweger durfte als Pfarrerstochter kein Abitur machen, studierte nach einer Ausbildung zur PTA zunächst Theologie in Jena und Halle und wurde Pfarrerin in Halle, nach der Wende studierte sie vier Semester Medizin und anschließend Psychologie. Sie arbeitet seit 25 Jahren psychoonkologisch mit Krebspatienten, zunächst in der Klinik für Strahlentherapie/Uniklinikum Halle und seit 2006 nach Approbation und kassenärztlicher Zulassung als psychologische Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie/ Psychoonkologie. Seit 2019 lebt sie in Weimar.