Tel Aviv ist die einzige Stadt in der Welt, deren Zentrum nahezu vollständig im Stil des „Neuen Bauens“ entstanden ist. Im Juli 2003 wurde die „Weiße Stadt“ zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Über 4.000 zum Teil in den letzten Jahren renovierte Gebäude im Stil des „Neuen Bauens“ bilden in der „Weißen Stadt“ am Mittelmeer ein einzigartiges Ensemble.
Die „Weiße Stadt“ verdankt ihren einmaligen Charakter dem Zusammentreffen von modernem Stadtgrundriss und Architektur. Der schottische Stadtplaner Sir Patrick Geddes wurde 1925 beauftragt, die noch junge Siedlung durch einen Master-Plan zu strukturieren. Er entwarf eine organisch angelegte Gartenstadt mit zahlreichen öffentlichen Plätzen und einem streng hierarchisch angelegten Straßennetz.
Viele der in Tel Aviv lebenden Architekten waren in ihren Entwürfen durch Bauten und die formale Sprache von Le Corbusier, Mies van der Rohe, Walter Gropius und Erich Mendelsohn beeinflusst. Etliche von ihnen hatten eine Ausbildung an den renommiertsten Architekturschulen in Europa genossen und waren dabei mit dem Geist der „Neuen Bauens“ in Berührung gekommen. Ausgebildet am Bauhaus-Dessau und geflohen vor den Nationalsozialisten, prägten deutschstämmige, jüdische Architekten den Aufbau der „Weißen Stadt“ in Tel Aviv.
Vom 10. Juni -30. Juli 2019 wird ein Teil der Ausstellung des Bauhaus-Centers Tel-Aviv zu 25 Baudenkmälern in der Dorfkirche St. Margareta zu Großschwabhausen zu sehen sein.
Zur Vernissage begrüßen wir herzlich Dr. Wolfgang Houquél, der als Kulturwissenschaftler die Ausstellung vorstellen wird.
Autor:Anne Brisgen |
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