„zwischen BACH und JAZZ“ ist der Titel des Konzerts, das mit klassischer, improvisierter und Jazzmusik erklingt.
Es sind mit modern-wohlklingender, teilweise aber auch durchaus fetziger Musik zwei freischaffende Berufsmusiker zu hören, Mitglieder der international bekannten Gruppe BACH & BLUES DRESDEN: Der klassisch ausgebildete Cellist Ulrich Thiem und der Jazzpianist Andreas Böttcher (Vibraphon/Orgel). Kompositionen von J.S.Bach werden ohne modernistische Zutaten gespielt, im Kontext zu Jazz, Gospels und Improvisationen. Das Ziel ist ein interessantes, vielgestaltiges Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Stilen und Klangfarben, das den Hörer nicht verstört, sondern erfreut und fasziniert.
Eine unmittelbare Begegnung von Alt und Neu, von Tradition und Gegenwart wird durch alte Choraltexte deutlich, die U.Thiem in seinen Neuvertonungen vorträgt: Das ist der Clou des Konzerts, denn diese uralten Botschaften erscheinen plötzlich wieder ganz aktuell, sprechen den Hörer auch heute unmittelbar an. (U.Thiem begleitet sich dabei auf dem Cello selbst – eine höchst seltene Konstellation!) Ebenfalls erklingen Choralmelodien, die den Instrumentalisten als Improvisationsgrundlage dienen.
Alt und Modern, Vertrautes und Ungeahntes, klassische Kompositionen und Jazz-Improvisationen stehen in diesem außergewöhnlichen Konzert unmittelbar neben einander, sind z.T. auch ineinander verwoben, so dass uns hier Gegenpole als unerwartet harmonische Einheit begegnen.
Ulrich Thiem und Andreas Böttcher konzertieren innerhalb der Gruppe BACH & BLUES DRESDEN als Duo und in verschiedensten - auch internationalen - Trio- und Quartettbesetzungen zusammen, seit mehr als 30 Jahren.
BACH & BLUES entwickelte sich als Marke schon in den letzten Jahren der DDR. Ausgehend von den Blues-Messen des Pfarrers Eppelmann in der Berliner Samariterkirche, entwickelte sich eine alternative Musikkultur in den Kirchen. Ulrich Thiem war von Anfang an dabei und schlug mit seinem Cello den Bogen zur Musik Bachs.
"Scotty" Böttcher, aufgewachsen in Eisleben, experimentiert seit seinem Studium (Jazzpiano & Komposition) mit der Improvisation auf, teils selbst gebastelten, elektronischen Instrumenten. Gleichzeitig wandte er sich auch dem Vibraphone, später der Kirchenorgel zu.
Autor:Norbert Patzelt |
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