Berichtet aus Wernigerode
Frischer Wind im Huberhaus des CVJM
Dana Lux pendelte 20 Jahre lang von Wernigerode nach Hahnenklee. „Das waren täglich 110 Kilometer. Und doch bin ich durchaus mit einem tränenden Auge dort weg.“ Es seien große Häuser gewesen, in denen sie gearbeitet habe. „Aber da hat man nicht mehr so einen direkten Gäste-Kontakt wie hier.“ Heute radelt sie in 15 Minuten zu ihrem Arbeitsplatz, dem Wernigeröder Huberhaus im Mühlental. Sie übernahm die Hausleitung in der Familienferienstätte des Christlichen Vereins junger Menschen des Landes. Nun brennt sie förmlich für ihre neue Aufgabe. Axel Bode, der CVJM-Landesgeschäftsführer, ist begeistert von der Powerfrau des Jahrgangs 1970. „Wir wollten hier keinen verkopften Theologen, sondern einen Profi aus der Gaststätten- und Hotelbranche, mit viel Herz und neuen Ideen. Wir wollen ein offenes Haus führen, kein Gast muss seine Taufurkunde vorlegen.“
Bode und Lux sind sich einig: Das Haus soll kein Hotel werden, sondern durchaus ein Experimentierfeld. „Wir legen zu Corona-Zeiten nicht die Hände in den Schoß und barmen rum, sondern schauen, was bei uns machbar ist.“ Da kommen die Jugendlichen aus der Christusgemeinde, wo Lux junior konfirmiert wurde, zum Pizza-Ofen des Huberhauses, und auch die Hochschule Harz sucht Kontakt dorthin. Die Cafeteria und Gruppenräume laden ebenso ein wie ein Saal. Dana Lux spricht schon jetzt von einem „Schätzchen, aus dem sich viel machen lässt.“ Sie ist über Sohn und Tochter mit der Christus-Gemeinde verbandelt, mag die Predigten von Pfarrerin Kerstin Schenk und geht zu Freizeiten mit auf Tour.
Axel Bode setzt große Hoffnungen in sie, denn es müssten Verkrustungen aufgebrochen werden, schließlich habe die Familienferienstätte in erster Linie eine christliche Bestimmung. „Ich bin mit 16 zum CVJM gekommen“, erinnert sich Bode, der Banker war und Wirtschaftsförderer, aber immer ein Ehrenamt im CVJM hatte. „Jedem bei uns soll klar sein: Wir müssen uns immer wieder neu erfinden.“ Vielleicht helfen dabei künftig die kurzen Wege, denn der CVJM, der kleinste Landesverband Deutschlands, hat sein Magdeburger Büro ins Wernigeröder Huberhaus verlegt. „Das gilt als Zeichen, dass wir nah dran sein wollen. Wo geht das besser als in unserem christlichen Haus? Da scheinen die Wege von Magdeburg bis in den Harz früher zu lang gewesen sein.“
Dana Lux betont: "Wir wollen nicht nur Vermittler von Betten sein.“ Weil die vor 30 Jahren aus Brandenburg Zugezogene die Stadt Wernigerode kennt und dort mal im „Erbprinzenpalais“ den gastronomischen Beruf erlernt hat, weiß sie: Ihr Team muss raus aus den Mauern des Huberhauses, rein in das städtische Leben. „Selbst Bekannte haben mich gefragt, wo ich jetzt eigentlich arbeite. Viele kennen das CVJM-Haus vor Ort noch nicht. Das will ich ändern.“
Uwe Kraus
Autor:Online-Redaktion |
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