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Halberstadt: Jungforscherin engagiert sich in der Kirche
Keine Logik ohne Gott

Charlotte Rieger glaubt an Gott und die Wissenschaft. | Foto:  Uwe Kraus
  • Charlotte Rieger glaubt an Gott und die Wissenschaft.
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Es ist nicht so gut gelaufen, wie erhofft“, sagt Charlotte Rieger über ihr Abschneiden beim Landesfinale Sachsen-Anhalt von „Jugend forscht“. Allerdings kann sie durchaus stolz sein auf das Erreichte, auch wenn sie sagt: „Nur den dritten Platz“ in den Geo- und Raumwissenschaften habe sie belegt und einen Sonderpreis gewonnen.
Dabei erstarren andere Menschen nicht nur aufgrund ihres Alters allein schon voller Ehrfurcht, wenn sie von ihrem Projekt „Der größte Diamant des Universums“ hören. Mithilfe einer modernen Zustandsgleichung für Diamant konnte sie einen Planeten numerisch berechnen, welcher vollkommen aus Diamant besteht. Dessen Radius ist etwa 2,4-mal so groß wie die Erde und er ist zwölfmal so schwer. Die Entwicklung der Temperatur, des Druckes und der Dichte im Planeten bei konstanter Entropie (dem Maß für die Unordnung des Systems) musste die künftige Abiturientin über ein System aus gekoppelten Differentialgleichungen berechnen. Damit kann bestimmt werden, ob ein Planet außerhalb unseres Sonnensystems ein Gesteins- oder Gasplanet oder ein Planet mit Wasseroberfläche ist.
„Wenn man das mit numerischen Verfahren hochintegriert, was mein Programm macht, erhält man Masse-Radius-Relationen“, erklärt die 17-Jährige. Sie fühlt sich als Sinnsucherin, die aus dem Glauben Kraft schöpft. Die junge Frau glaubt an Gott und die Wissenschaft. Sie fasziniert, was über das Begreifliche hinausgeht. Nach ihrem Abitur in Halberstadt, wo sie seit ihrer Geburt lebt, will Charlotte Rieger erstmal „den Bachelor in Mathe und Physik machen und dann schauen, wie es weitergeht.
Sie spricht vom göttlichen Plan. Die junge Christin sieht zwei Wege mit dem gleichen Ziel: „Die Wissenschaft erklärt das Wie. Aber der Glaube erklärt das Warum. Wie kann zum Beispiel die Logik der Mathematik so vollkommen sein, wenn es keinen Gott gibt?“, fragt sie.
Die Zwölftklässlerin vertritt Mitteldeutschland in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland und arbeitet seit Herbst des vergangenen Jahres im Landesjugendkonvent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland mit. Sie ist der Meinung, dass noch mehr junge Leute mit ihren Ideen und viel Engagement die Gemeinden bereichern sollten. „Es dürfen nicht nur weiße, alte Männer in der Kirche sitzen“, postulierte sie erst kürzlich. „Mein Glaube gibt mir Halt und Kraft, oft auch Trost“, gesteht Charlotte Rieger, die nicht nur singt, Geige und Klarinette spielt. Sie gestaltet darüber hinaus Gottesdienste mit und hofft, dass dies bald nicht nur online geschehen muss. Auch wenn gerade das Landesfinale „Jugend forscht“, das in Halle stattfinden sollte, digital aus-getragen wurde.
Uwe Kraus

Autor:

Online-Redaktion

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